Springe direkt zu:
Oberbürgermeister Thomas Kiechle spricht im Interview über die Seniorenpolitik in der Stadt Kempten (Allgäu).
Demografischer Wandel in der Stadt Kempten (Allgäu) bedeutet …
für mich, das übergeordnete Ziel unseres Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts konsequent zu verfolgen. Um „Eine gute Lebensqualität auch im Alter mit einem möglichst hohen Grad an Selbstständigkeit in unserer Stadt“ zu gewährleisten, beschäftigen wir uns seit vielen Jahren nicht nur mit einer guten ambulanten, stationären und teilstationären Versorgung im Alter. Wir versuchen vielmehr, das Zusammenleben für alle Phasen des Alterns aktiv zu gestalten.
Bei welchen Themen setzen Sie Schwerpunkte?
Neben der klassischen Altenhilfeplanung für unsere pflegebedürftigen Mitbürger/innen setzen wir einen weiteren Schwerpunkt auf den ressourcenorientierten Blick des Alterns. So gibt es bei uns, man könnte fast sagen als Pendant zum Jugendhaus, mit dem „Altstadthaus“ eine bayernweit einzigartige Freizeit- und Bildungseinrichtung für ältere Menschen. Ein wichtiges Standbein ist zudem die kleingliedrige, stadtteilbezogene Seniorenarbeit. Mittlerweile gibt es im Rahmen der Quartiersarbeit fünf „Anlaufstellen für ältere Menschen“ in Kempten. Die Anlaufstellen bieten neben der Seniorenberatung auch regelmäßig Veranstaltungen zur Aufrechterhaltung der Gesundheit und Förderung des seelischen Wohlbefindens an.
Was können andere Kommunen von Ihnen lernen?
Wir warten nicht, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist, sondern planen, zusammen mit allen anderen Akteuren der Altenhilfe in Kempten, die nachhaltige Versorgung für unsere Seniorinnen und Senioren in allen Bereichen und Lebenslagen. Auch wenn die genannten Maßnahmen teilweise vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert werden, nimmt die Stadt für die Seniorenarbeit viel Geld in die Hand. Mit Blick auf die demografische Entwicklung ist das eine sinnvolle Investition für Menschen, die viel für uns und die Gesellschaft geleistet habe.
Wo läuft es noch nicht so rund?
Wie in vielen anderen Landkreisen und Kommunen, ist auch in Kempten das Thema Kurzzeitpflege ein Sorgenkind. Wir haben noch keine zufriedenstellende Antwort darauf gefunden, arbeiten aber interinstitutionell an einer Lösung.
Was sind Ihre Projekte für die Zukunft?
Um weiterhin gut auf die Bedarfe unserer Seniorinnen und Senioren einzugehen, starten wir im Januar 2021 eine erweiterte Pflegebedarfsplanung. Erweitert bedeutet, dass wir über die Angebote im ambulanten, stationären und teilstationären Bereich auch die vorbeugenden, präventiven Aspekte der Versorgung mit einbeziehen. Außerdem betrachten wir, inwieweit wir den Wunsch der meisten älteren Menschen unterstützen können, möglichst lange in ihrem gewohnten Wohnumfeld zu verbleiben. Als Ergebnis der Pflegebedarfsplanung möchten wir nicht nur Zahlen und Statistiken, sondern wünschen uns eine stabile Grundlage für die weitere Steuerung der Altenhilfslandschaft und der Fortschreibung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes.
Aufgrund des hohen Potentials der Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Bayern soll diese neben den bestehenden zur neuen Leitökonomie ausgebaut werden.
Die Bayerische Staatsregierung begegnet der mit der zunehmenden Zahl an Menschen mit Demenz einhergehenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderung mit der Umsetzung der Bayerischen Demenzstrategie.
Über das Projekt soll ein verantwortliches Miteinander gefördert und gelebt werden, in dem engagierte Menschen Hilfe leisten und unterstützungsbedürftige ältere Bürger/innen diese erhalten können.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz
OK