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Landrat Stefan Rößle erläutert im Interview die demografiepolitischen Aktivitäten und Herausforderungen im bayerischen Landkreis Donau-Ries.
Demografischer Wandel in meinem Landkreis bedeutet …
sich gut auf die Zukunft vorzubereiten. Die Themen Bildung, Versorgung, Mobilität und Digitalisierung sind dabei ganz wichtige Aspekte. Aber auch das Anwerben und die eigene Ausbildung von qualifizierten Fachkräften. Der Landkreis Donau-Ries ist ein sehr ländlich geprägter, aber dennoch leicht wachsender Landkreis. Wir haben eine sehr geringe Arbeitslosenquote, die aufgrund von Corona leicht auf 2,4 Prozent (Stand Juli 2020) angestiegen ist. Um dieses tolle Niveau zu halten, werben wir mit unserer Marke DONAURIES gezielt um Fachkräfte aus dem In- und Ausland, indem wir unter anderem zeigen, wie lebenswert der Landkreis Donau-Ries ist.
Haben Sie ein Demografiekonzept? Bei welchen Themen setzen Sie Schwerpunkte?
Der Landkreis Donau-Ries behandelt das Thema Demografie in vielen seiner Konzepte, beispielsweise in der Wohnraumstudie, die gerade erstellt wird und das Thema Innenentwicklung im ländlichen Raum näher beleuchten soll. Dieses Thema, aber auch die Fachkräftesicherung, Bildung und Digitalisierung sind Schwerpunktthemen, die bei uns in der Stabsstelle Kreisentwicklung und Nachhaltigkeit bearbeitet und koordiniert werden.
Was können andere Kommunen von Ihnen lernen?
Durch die gezielte Unterstützung von Ausländern und deren Kindern beim Deutsch lernen kann man Fachkräfte in die Region locken und deren volles Potenzial entfalten. Hier ist und war der Landkreis Donau-Ries sehr aktiv mit Projekten wie dem Sprachlotsen, der Kindergarten- und Grundschulkinder fördert, mit dem Leuchtturmprojekt Sprachgutschein, bei dem der Landkreis Sprachkurse bezuschusst oder den ehrenamtlichen Laiendolmetschern, die zur Übersetzung in Alltagssituationen angefordert werden können.
Wo läuft es noch nicht so rund?
Gerade im Bereich digitale Infrastruktur hat der Landkreis Donau-Ries noch Potenzial. Um dies zu nutzen, wurde im August 2020 eigens eine Stelle Digitalisierung geschaffen, die nun Konzepte für fünf digitale Schwerpunktthemen Teilhabe im Alter, Verwaltung, Mobilität, Bildung und Kultur entwickelt.
Was sind Ihre Projekte für die Zukunft?
Anfang nächsten Jahres werden zwei Standorte für den Pflegestützpunkt eingerichtet, die als neutrale Beratungsstelle zum Thema Pflege dienen. Beim Projekt „Lernpaten 3500“ sollen Ehrenamtliche ausgebildet werden, damit sie Kindern in Ergänzung zum Sprachlotsen spielerisch beim Deutsch lernen helfen können. Auch die fünf digitalen Schwerpunktthemen sollen umgesetzt werden.
Eine freiwillige finanzielle Förderung von eigenfinanzierten Sprachkursen durch den Landkreis fördert und unterstützt die Integration von Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten.
Sprachlotsen erweitern in enger Absprache mit den Lehrkräften und Erziehenden ein Jahr lang den deutschen Wortschatz von Kindern im Alter von 3 bis 16 Jahren. Die Nachfrage von Schulen und Kindergärten ist sehr hoch.
Der Freistaat Bayern begegnet dem demografischen Wandel in der Arbeitswelt mit umfangreichen Konzepten und Förderprogrammen. Ziel ist eine höhere Erwerbsbeteiligung insbesondere von Älteren, Frauen sowie Migrantinnen und Migranten.
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