Welche Ziele und Aufgaben hat die Fach- und Vernetzungsstelle Senioren- und Generationenhilfe?
Das Ziel der Fach- und Vernetzungsstelle ist Auf- und Ausbau sowie Vernetzung von Senioren- und Generationenhilfen zur Förderung eines möglichst eigenständigen, aktiven und sozial eingebundenen Lebens älterer Menschen in Hessen. Hierbei stehen die Vernetzung und die Partizipation aller haupt- und ehrenamtlich Engagierten an bedeutender Stelle.
Sie betonen die Vernetzung – wieso?
Wir haben in vielen Kommunen unterschiedliche Angebote für ältere Menschen von verschiedenen Akteuren. Durch Vernetzung kann die sozialräumliche Infrastruktur so gestaltet werden, dass die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gesichert wird. Gerade angesichts der Corona-Pandemie und des demografischen Wandels zeigt sich, dass die Vernetzung insbesondere der Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung mit den Sorgestrukturen immer wichtiger wird. Insbesondere die Gesundheitsförderung hat als ganzheitliches Konzept in der Senioren- und Generationenhilfe, der Seniorenarbeit sowie der kommunalen Altenplanung an Bedeutung gewonnen.
Sie unterstützen sehr verschiedene Akteure vor Ort. Wie wirkt sich diese Vielfalt ganz konkret vor Ort aus?
Aktive Nachbarschaften leisten einen wertvollen Beitrag zur Teilhabe Älterer am täglichen Leben. Sie verbessern die Lebensbedingungen vor Ort und tragen dazu bei, dass ältere Menschen länger in ihrem vertrauten Wohnumfeld bleiben können. Wir haben deshalb von Anfang an alle Akteure in den kommunalen Sorgestrukturen für ältere Menschen in den Blick genommen. Die Vielfalt dieser Akteure zeigt auch die Vielzahl an Möglichkeiten, wie Senioren- und Generationenhilfen vor Ort entwickelt werden. Da ist es auch von Vorteil, dass die Vernetzungsstelle bei der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAGE) angegliedert ist: Da bei der HAGE die Gesundheitsförderung in Verbindung mit Themen wie Teilhabe, Chancengleichheit, Begegnung und Bewegung bedeutsam ist, ergeben sich hier fruchtbare Synergien.
Inwiefern hat sich die Senioren- und Generationenhilfe vor Ort in den letzten Jahren geändert?
Bei den Senioren- und Generationenhilfen in Vereinsstrukturen haben wir zunehmend die gleichen Probleme wie in anderen Vereinen: Es lassen sich nur noch schwer ehrenamtlich Engagierte für die Aufgaben finden. Insofern steht beim Aufbau von neuen Senioren- und Generationenhilfen nicht immer die Vereinsstruktur im Vordergrund. Es gibt zum Beispiel Kommunen, die die ehrenamtlich Engagierten im Bereich der Nachbarschaftshilfe über die Ehrenamtsagentur steuern. Zudem stellte und stellt sich durch die Corona-Pandemie verstärkt die Frage, wie wir ältere Menschen erreichen und Teilhabe ermöglichen. Auch das Thema digitale Teilhabe rückte stärker in den Vordergrund. Hier hat die Vernetzungsstelle neue Angebote geschaffen, um die Akteure zu unterstützen, etwa durch ein digitales Austauschforum in Hessen.
Wo sehen Sie die Senioren- und Generationenhilfe in 15 Jahren?
Mit dem demografischen Wandel haben wir zum einen fitte ältere Menschen, die sich durch ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft einbringen können. Zum anderen wird es mehr Menschen über 80 Jahre geben. Hier besteht die Herausforderung darin, die Selbständigkeit und Teilhabe zu erhalten und eine Pflegebedürftigkeit möglichst lang zu verzögern. Mit Blick auf die Senioren- und Generationenhilfen in 15 Jahren werden diese ein wichtiger und fester Bestandteil der Präventionsnetze im Alter sein. Außerdem werden sie bei der Erhaltung der Selbständigkeit mit niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten ein wichtiges Glied zwischen offener Altenarbeit und pflegerischer Versorgung sein.
Das gute und selbstbestimmte Leben im Alter ist eine wesentliche Leitidee der aktiven Demografiepolitik der Hessischen Landesregierung. Sie bildet daher einen Schwerpunkt in der Hessischen Demografiestrategie im Handlungsfeld „Älter werdende Gesellschaft“.
Um möglichst lange selbstständig im gewohnten Umfeld zu bleiben, fördert die Landesregierung die Beratung älterer Menschen rund um die Themen Wohnungsanpassung, barrierefreies Wohnen, technische Unterstützungsmöglichkeiten im Alter und Wohnformen.
Die von der Polizei Hessen geschulten Berater informieren als kompetente Ansprechpartner „auf Augenhöhe“ ihre Altersgruppe vor Ort über bestimmte Kriminalitätsformen, Unfallrisiken, entsprechende Vorbeugungsmöglichkeiten sowie allgemeine Präventionsthemen.
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