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Landrat Sebastian Gruber spricht im Interview über ein Projekt zur Gewinnung von Medizinstudierenden im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau.
Demografischer Wandel in meinen Landkreis bedeutet …
dass wir in Zukunft mit deutlich weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter rechnen müssen, wenn wir den Dingen einfach ihren Lauf lassen. Aber wir packen das Thema entschlossen an.
Bei welchen Demografie-Themen setzen Sie Schwerpunkte?
Mit der Imagekampagne „Mehr als du erwartest“ sprechen wir qualifizierte Zuzügler an. Gleichzeitig zeigen wir den heimischen Schulabsolventen, dass sie bei unseren Ausbildungsbetrieben beste Perspektiven haben. Und wer zum Studium weggeht, soll in den Landkreis zurückkehren – zu einer großartigen Landschaft, ehrlichen Menschen und in die Nähe starker Arbeitgeber. Freyung-Grafenau bietet höchste Lebensqualität, und mit dieser Botschaft kann uns mittelfristig ein Trendwechsel bei den Erwerbstätigen gelingen.
Ein entscheidendes Thema ist dabei, dass mit dem Durchschnittsalter auch der Bedarf an Medizin- und Pflegeangeboten zunimmt. Viele der Praxisinhaber sind aber deutlich über 60 Jahre alt. Deshalb machen wir mit dem Projekt „Medizinernachwuchs für FRG“ gezielt junge Leute auf den Landkreis aufmerksam.
Wie genau gehen Sie dabei vor und was ist die Rolle des Landkreises?
Medizinstudierende sollen bei uns positive Eindrücke sammeln, vor allem von unserem Land und unseren Menschen. Das Projekt heißt „Exzellenter Sommer“ beziehungsweise „Exzellenter Winter“. Wir kooperieren mit der Ärzteinitiative „LandArztMacher“ aus dem Nachbarlandkreis Regen mit Dr. Blank an der Spitze, und mit Förderern wie der AOK Bayerwald und dem Wirtschaftsforum Regen e.V. Im Bayerwald hält man zusammen – das macht unser Lebensgefühl aus. Unser Regionalmanagement koordiniert das Projekt: Ärztinnen und Ärzte als Unterstützer gewinnen, Unterkünfte organisieren, die Studierenden mobil machen, ein attraktives Rahmenprogramm bieten – da sind wir im Landkreis Freyung-Grafenau klar im Vorteil.
Wie kommt das Projekt bei den Studenten an, und zeigt sich schon ein Effekt dieser Maßnahmen?
Aus vielen persönlichen Gesprächen mit den Studierenden wissen wir, was ihnen am „Exzellent-Projekt“ besonders gefällt: Wertschätzung und Eigenverantwortung im Sinne von „den Studierenden wird etwas zugetraut“, und das Erleben von Land und Leuten im Bayerischen Wald. Wir können noch nicht sagen, wieviele Teilnehmer sich im Landkreis niederlassen. Dazu ist die Umsetzungsphase noch zu kurz. Eine Garantie oder einen Automatismus kann es nicht geben. Wir sind dennoch sicher, dass unser Projekt einen mittel- und langfristigen Effekt hat. Wir im Bayerwald denken nachhaltig und haben einen langen Atem.
Für die Bayerische Staatsregierung ist die flächendeckende, qualitativ hochwertige und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung für alle Menschen in Bayern ein zentrales gesundheitspolitisches Anliegen.
Ziel dieses Projekts im Landkreis Fürstenfeldbruck ist es, zum einen die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu fördern und zum anderen die Verbreitung von Pflegelotsen in Unternehmen.
Einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden und hochwertigen medizinischen Versorgung in Bayern leistet die Telemedizin.
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