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Seit 2014 beschäftigt sich das Regionalmanagement des Landkreises Fürstenfeldbruck mit dem Handlungsfeld „Demografischer Wandel“ und hat in diesem Feld bereits einige Projekte umgesetzt. Rike Strohmeyer, Regionalmanagerin des Landkreises Fürstenfeldbruck, beantwortet Fragen dazu und erklärt das aktuellste Projekt aus diesem Bereich.
Was sind die Auswirkungen des demografischen Wandels im Landkreis Fürstenfeldbruck?
Der Landkreis Fürstenfeldbruck sieht sich auch zukünftig einem starken Bevölkerungswachstum gegenüber, der vor allem durch den anhaltenden Zuzug über die Kreisgrenzen geprägt sein wird. Durch die prognostizierte Verschiebung der Altersstruktur hin zu den älteren Altersgruppen werden die Auswirkungen des demografischen Wandels jedoch auch bei uns im Landkreis in den nächsten Jahrzehnten immer mehr zu spüren sein und erfordern von Seiten der Politik neue Strategien, um diesen entgegen zu wirken.
Den Handlungsbedarf, der sich durch eine älter werdende Bevölkerung und die damit steigende Anzahl an Pflegebedürftigen ergibt, hat das Regionalmanagement im Rahmen von Gesprächen mit Experten im Landratssamt sowie Vertretern von Initiativen und Verbänden im Landkreis erkannt.
Mit welchen Projekten begegnet das Regionalmanagement Fürstenfeldbruck diesen Auswirkungen?
Im Landratsamt gibt es beispielsweise mit der Seniorenfachberatung und dem durch das Regionalmanagement initiierte Projekt „Wohnen für Hilfe“ bereits Fachstellen, die sich mit der Thematik und den Auswirkungen des demografischen Wandels beschäftigen.
Solche Konzepte, die den Umgang mit der älter werdenden Bevölkerung koordinieren, können entscheidend für die Attraktivität des Landkreises sein. So wurde unter der Koordination des Regionalmanagements mit verschiedenen Projektpartnern im Landkreis in den letzten Jahren ein regionaler Gesundheits- und Sozialwegweiser und eine landkreisweite Ehrenamtsbörse umgesetzt.
Aktuell begleiten und koordinieren wir das Projekt Pflegelotsen in enger Zusammenarbeit mit der Seniorenfachberatung und der Wirtschaftsförderung im Landratsamt sowie der Rummelsberger Diakonie als externen Bildungsträger.
Was ist Ziel des aktuellen Projekts „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“?
Ziel dieses Projekts ist es, zum einen die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf und zum anderen die Verbreitung von Pflegelotsen zu fördern. Bei Pflegelotsen handelt es sich um Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter in Betrieben und Unternehmen, die eine kollegiale Erstberatung in einem Pflegefall leisten können. Dabei werden den Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen fundierte Informationen beispielsweise über die Rechtslage, die Zusatzleistungen des Unternehmens, Versorgungsformen und externe Dienstleister für die individuelle Situation vermittelt.
Im Rahmen dieses Projekts können Unternehmen, die Pflegelotsen ausbilden, sich als generationenfreundlich positionieren und ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern, da sie sich für das Thema „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“ engagieren.
Wie gehen Sie die Umsetzung des Projektes konkret an?
Zunächst wurden in einer Arbeitsgruppe mit Vertretern vom Landratsamt, aber auch externen Projektpartnern von Seniorenverbänden sowie sozialen Einrichtungen, die Projektziele und Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert. Im Anschluss daran wurde im Rahmen einer Ausschreibung ein externer Bildungsträger mit der Erstellung des Qualifizierungsprogramms zum Pflegelotsen beauftragt. Im November 2020 wurden dann alle Unternehmern mit mehr als 50 Mitarbeitern über die Ausbildung zum Pflegelotsen informiert. Seit Januar können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Zusatz-Qualifikation als Pflegelotse anmelden.
Um auch den Bürgerinnen und Bürgern ein Forum zu bieten, sind neben dem Qualifizierungsprogramm auch insgesamt vier Informationsveranstaltungen mit Vorträgen wie zum Beispiel „Wenn Eltern alt werden“ geplant.
Gab es auch Rückschläge zu verzeichnen? Was können andere Initiativen von Ihnen lernen?
Der ursprünglich angestrebte Zeitplan mit Informationsveranstaltungen für die Unternehmen im Landkreis musste durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie angepasst werden. Da die Qualifizierung der Pflegelotsen erst im April geplant ist, müssen wir die Resonanz der Arbeitsgeber noch abwarten.
Erfolgsversprechend für jedes Projekt ist aus unserer Sicht eine Beteiligung betroffener Abteilungen im Landratsamts sowie vor allem auch externer Akteure von Anfang an, um somit den größtmöglichen Nutzen eines Projektes zu erzielen.
Das ambulante PÜZ bietet verschiedene Unterstützungsangebote von Hilfe zur Selbsthilfe für die Pflegebedürftigen bis hin zu Echtzeitschulungen für die Angehörigen.
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