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Landrat Martin Neumeyer berichtet über die Demografiepolitik und die Mobilitätsoffensive im niederbayerischen Landkreis Kelheim.
Demografischer Wandel in meinem Landkreis bedeutet …
zunächst einmal weniger junge und mehr ältere Menschen – wir müssen mit einem Rückgang der Menschen im erwerbsfähigen Alter rechnen. Dabei haben die Orte im Landkreis Kelheim unterschiedliche Startbedingungen, die sich zudem überlagern: die einen im Sog der umliegenden Großstädte, die anderen ländlich geprägt in der Hallertau, und dazu die Orte in der touristischen Premiumregion im Altmühltal. Freilich sind unsere großen Vorteile die Lage in einem wirtschaftsstarken Teil Bayerns und die sehr gute Verkehrsanbindung. Strategische Demografiepolitik heißt für mich, dass wir unsere Stärken ausbauen und für vorhandene Schwächen gezielte Lösungen liefern.
Sie gehen das Thema Demografie im Rahmen der Regionalentwicklung an. Dabei setzen Sie vor allem bei der Mobilität an – warum ist das für den Landkreis Kelheim der beste Weg?
Wir konkurrieren mit den umliegenden Ballungsräumen. Dort sind die jungen Leute mit dem Fahrrad mobil und machen nicht mehr automatisch mit 18 den Autoführerschein. Dort kommen Senioren mit dem Bus gut von A nach B. Als Flächenlandkreis müssen wir uns etwas einfallen lassen, damit auch bei uns alle Altersgruppen ohne Privatfahrzeug mobil sein können. Wir nutzen dafür zwei Einrichtungen: Die „Verkehrsgesellschaft Landkreis Kelheim“ kümmert sich um Planungs- und Verwaltungsaufgaben, und das Regionalmanagement entwickelt und koordiniert neue zielgruppenspezifische Angebote. Passgenaue Mobilität ist ein entscheidender Faktor dafür, dass sich die Menschen in unserem Landkreis wohlfühlen.
Gibt es dabei eine besonders erfolgreiche Maßnahme?
Ich freue mich sehr, dass unser KEXI – das steht für Kelheim Express individuell – so gut von den Menschen angenommen wird. Mit KEXI haben wir einen On-Demand-Verkehr, der den klassischen ÖPNV im Landkreis Kelheim ergänzt – flexibel, schnell, bequem, ohne festen Fahrplan und ohne feste Route. Wesentlich für den Erfolg ist die Software im Hintergrund, mit der wir bestmöglich auf die Mobilitätswünsche eingehen können. Neben KEXI sind wir auch auf unsere autonomen Busse besonders stolz. Sie sind schon in Weltenburg beim berühmten Donaudurchbruch und im Stadtgebiet von Abensberg für Einheimische und Besucher unterwegs.
Stand: 31. Dezember 2019, sofern nicht anders angegeben
Was haben Sie noch für die Zukunft vor?
Wir entwickeln und erproben weiterhin neue Verkehrssysteme. Das Ziel lautet: individuelle, flexible und verkehrsträgerübergreifende Mobilitätsangebote für unsere Bürger. Der Weg dorthin ist anspruchsvoll: Wir wollen gerade im ländlichen Raum das Schienenwegenetz bedarfsgerecht ergänzen. KEXI soll noch größer werden. Wir arbeiten an einem wetterunabhängigen und hochautomatisierten Ridesharing-Dienst, der auf Künstlicher Intelligenz nutzt. Meine Überzeugung: Wer den ÖPNV stärkt, der bringt die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse voran und verbessert seine Position im demografischen Wandel. Das ist unsere Strategie im Landkreis Kelheim.
Die bayerische Staatsregierung strebt eine bedarfsgerechte, sichere und nachhaltige Mobilität für Menschen und Güter an.
Mobilität und ÖPNV sollen im Landkreis Kelheim verbessert werden. Übergeordnete Handlungsziele sind die Reduktion des MIV durch Stärkung des ÖPNV und alternativer Mobilitätsformen sowie eine Verbesserung der zugehörigen Infrastruktur.
Durch das flexible und bedarfsorientiertes Angebot des ÖPNV soll der ländliche Raum vor Ort lebenswerter und attraktiver gestaltet werden.
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