Lennard Roth ist seit 2016 Mitglied im Freiberger Kinder- und Jugendparlament. Er arbeitet in mehreren Arbeitsgruppen mit, engagiert sich unter anderem für einen kindgerechten Stadtrundgang. Zur Schülerbeförderung führte er eine Umfrage zur Zufriedenheit durch und wertete diese gemeinsam mit dem Unternehmen Regiobus aus. Er möchte Kinder und Jugendliche motivieren, ihr eigenes Umfeld mitzugestalten und Freiberg zu einer kinder- und familienfreundlichen Stadt zu machen.
Was motiviert Sie bei Ihrer Arbeit im Jugendparlament?
Zu Beginn trieben mich besonders konkrete Probleme, welche mir in meinem Alltag auffielen, an. Mit der Zeit wollte ich aber auch immer mehr andere Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit meinen Erfahrungen bei ihren Anliegen unterstützen. Somit war es besonders das Streben nach einem möglichst kind- und jugendgerechten Freiberg, welches mich motivierte. Zudem fand ich auch in meinem Glauben Motivation, da ich mein Engagement als eine Form der „Nächstenliebe“ sehe.
Warum können Sie anderen Menschen empfehlen sich, mit neuen Ideen für die Region einzusetzen?
Wir leben in einer sich ständig ändernden Welt, nur mit neuen Ideen und einer Politik, welche junge Menschen einbezieht, kann man aktuelle Herausforderungen angehen. Besonders um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, muss Politik Voraussetzungen schaffen, die jungen Menschen ein attraktives Lebensumfeld ermöglicht. So können zum Beispiel zielgruppenorientierte kulturelle Angebote unterstützt werden. Um mit diesen Maßnahmen die Zielgruppe wirklich zu erreichen, ist es unabdingbar, sie in die Prozesse der Ideenfindung und Umsetzung einzubinden. Hierfür benötigt es aber auch Engagement der jungen Menschen, deshalb kann ich nur dafür werben, sich einzubringen, um die Zukunft der Region positiv zu gestalten.
Was begeistert junge Menschen an der Region?
Freiberg begeistert besonders durch die Verknüpfung von Geschichte und Innovation. An der hiesigen TU-Bergakademie werden zum Beispiel seit Jahrhunderten aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Recycling und Kreislaufwirtschaft erforscht. Die daraus im Zusammenspiel mit aufstrebenden Industrien, zum Beispiel Halbleiter- und Solarindustrie, entstehenden zukunftssicheren und attraktiven Jobs machen jungen Menschen Mut für die Zukunft. Des Weiteren versprechen sie die Möglichkeit, aktiv gesellschaftliche Herausforderungen, beispielsweise den Klimawandel, anzugehen. Die vielfältige Natur und der ländliche Raum in Sachsen bieten ergänzend viele Möglichkeiten zur Erholung und relativ günstigen Wohnraum. Dies schafft eine sehr gute Grundlage für junge Menschen hinsichtlich der Work-Live-Balance.
Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik und Jugendparlament ab?
Jedes Jahr finden zwei vom Vorstand des Kinder- und Jugendparlaments geleitete „große Sitzungen“ statt. Bei diesen können die Kinder- und Jugendparlamentarierinnen und Jugendparlamentarier Fragen an den Oberbürgermeister stellen und Beschlüsse für künftige Themen fassen. Außerdem werden Berichte zur Arbeit des Kinder- und Jugendparlamentes und der Stadt im Bereich Kinder und Jugendliche vorgestellt. Zwischen diesen Sitzungen arbeiten die Parlamentarierinnen und Parlamentarier in verschiedenen themenspezifischen Arbeitsgruppen wie zum Beispiel der Arbeitsgruppe Verkehr, welche sich hauptsächlich mit dem Schulweg der Schüler auseinandersetzt. Des Weiteren berichtet der Vorstand des Kinder- und Jugendparlaments in zweijährigem Abstand im Stadtrat über seine Projekte.
