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Seit vielen Jahren beschäftigt sich das Regionalmanagement Altmühl-Jura mit dem Handlungsfeld „Demografischer Wandel“ und hat in diesem Feld bereits einige Projekte umgesetzt. Die Regionalmanagerin Kathrin Peter erläutert die Demografiepolitik der Region und erklärt die Maßnahmen aus dem aktuellen Projekt „Gutes Leben von Jung bis Alt“.
Was sind die Auswirkungen des demografischen Wandels in Ihrer Region?
Die Region Altmühl-Jura steht einer erheblichen Steigerung des Altenquotienten und somit einer zunehmenden Überalterung gegenüber. Gleichzeitig wird die Zahl der Kinder und Jugendlichen in einigen Ortsteilen abnehmen, was neben der Abwanderung ein Grund für die annähernde Stagnation der Bevölkerungszahl in diesen ist. Zwar hat die Stagnation nicht zuletzt aufgrund der Migration leicht positive Tendenzen in einigen Gemeinden, gleichwohl besteht weiterhin eine geringe Siedlungsdichte, die die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge grundsätzlich erschwert.
Was ist Ziel des aktuellen Projekts „Gutes Leben von Jung bis Alt“?
Um zum einen den Bedürfnissen der Seniorinnen und Senioren gerecht zu werden und zum anderen die Attraktivität der Region für Familien und junge Menschen zu steigern, bedarf es einer geeigneten Anpassungsstrategie des Raumes an die sich ändernden Rahmenbedingungen. Die übergeordneten Ziele des Projektes „Gutes Leben von Jung bis Alt“ beziehen sich daher auf ganz unterschiedliche Bereiche, die die Lebensqualität der Region in den Blick nehmen. Allen voran ist es Ziel, die Bindung der Bevölkerung zu ihrer Heimat zu stärken und der Region zukünftige Entwicklungen bewusst zu machen, damit sie sich frühzeitig auf den Weg der Anpassung machen kann.
Welche konkreten Maßnahmen setzen Sie innerhalb des Projektes um?
Wir möchten, dass die Region als gut versorgt und attraktiver wahrgenommen wird. Daher erstellen wir gerade einen Sozialen Wegweiser. Mit Blick auf die steigende Zahl älterer Menschen sowie der Gefahr abwandernder junger Menschen und Familien, haben wir hier auf die Sichtbarkeit und Bewusstmachung der (sozialen) Angebotsvielfalt gesetzt.
Um einen Einblick über den Status Quo der medizinischen Versorgungslandschaft zu erhalten, haben wir als zweite Maßnahme eine Situationsanalyse der medizinischen Daseinsvorsorge durchgeführt, die die Erfassung der Einrichtungen selbst, die Erreichbarkeiten, das Alter der Ärzte usw. miteinbezieht. Die Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung sehen wir als eine wesentliche Zukunftsaufgabe der Region.
Die Maßnahme Wohnmodelle der Zukunft richtet sich sowohl an ältere Menschen, die möglichst lange in Selbstständigkeit leben möchten, wie auch an junge Familien, Pärchen oder Singles, die alternative Wohnformen suchen. Im Rahmen einer Fachtagung sollen die Möglichkeiten des Wohnens im Alter aufgezeigt werden. Aufbauend hierauf wird eine Exkursion stattfinden, entlang deren Route verschiedene Wohnformen praxisnah aufgezeigt werden.
Um die Erreichbarkeiten zu verbessern, bedarf es eines lückenlosen Radverkehrsnetzes, welches neben Arbeitsstätten auch Schulen, Versorgungs- und Freizeitstandorte berücksichtigt. Daher arbeiten wir in einer vierten Maßnahme an einem Radwegekonzept für die gesamte Region, das die Lücken des Radwegenetzes visualisieren soll.
Wie gehen Sie die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen konkret an?
Da es unterschiedliche Maßnahmen sind, variiert die Herangehensweise. Grundsätzlich jedoch erfolgt die Umsetzung stets in enger Abstimmung mit den Gesellschaftern, um jeder der zwölf Gemeinden mit ihren jeweiligen Belangen in den einzelnen Themenbereichen gerecht zu werden. Darüber hinaus werden einschlägige regionale Akteure in die Projektarbeit eingebunden, die ihre Expertise einfließen lassen. Im Fall der medizinischen Daseinsvorsorge, der Wohnmodelle der Zukunft sowie des Radverkehrskonzeptes werden außerdem Projektpartner und einschlägige Agenturen in die Projektarbeit eingebunden.
Gab es auch Rückschläge zu verzeichnen?
Es wäre zu früh, um sagen zu können, dass es Rückschläge gab, da erst zwei der Maßnahmen umgesetzt sind beziehungsweise derzeit abgeschlossen werden. Grundsätzlich brachte die aktuelle Situation mit Corona zeitliche Verschiebungen mit sich, doch ist die Realisierung der einzelnen Maßnahmen deshalb nicht gefährdet. Wir sind sehr zuversichtlich, dass alle geplanten Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden.
In dem Projekt vereinen sich Aktivitäten, um den Erhalt und die Steigerung der Attraktivität eines generationsübergreifenden Lebensumfelds zu erreichen.
Für die Bayerische Staatsregierung ist die flächendeckende, qualitativ hochwertige und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung für alle Menschen in Bayern ein zentrales gesundheitspolitisches Anliegen.
Jede Region in Bayern hat ihre Besonderheiten. Die bayerische Regionalmanagementförderung hilft dabei, den Blick auf die spezifischen Chancen und Herausforderungen zu schärfen.
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