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Am Anfang stand ein leeres Schulgebäude – und der Wunsch nach freien Räumen für eine Ferienfreizeit. Mit der Gründung einer Bürgerinitiative begann die Umsetzung eines generationsübergreifenden Projekts zur Förderung von Gesundheit, Begegnung und Kultur. Heute ist das Lebenszentrum „Thomas Müntzer“ in Reichenberg zum lebendigen Treffpunkt für alle Altersgruppen geworden, das zahlreiche Angebote bereithält. Im Interview erzählt Initiatorin Käte Roos über die Anfänge des Projekts und die weiteren Pläne für die Zukunft.
Was sind die Auswirkungen des demografischen Wandels in Ihrer Region?
Entgegen aller Prognosen wächst und verjüngt sich die Bevölkerung der ländlichen Region seit einigen Jahren wieder. Damit verändern sich auch Bedarfe der Menschen, es werden mehr Kita- und Grundschulplätze benötigt, Arbeitsplätze müssen mehr regional angeboten werden. Dazu werden die verdichtenden Veränderungen des ÖPNV als wesentliches Strukturelement drängender.
Inwiefern helfen die Angebote des Lebenszentrums, dem demografischen Wandel zu begegnen oder ihn zu gestalten?
Wir konnten durch das Lebenszentrum für alle Altersgruppen große strukturelle Verbesserungen anbieten: Kita- und Seniorentagesplätze, auf kurzen Wegen einkaufen, auch ärztliche und physiotherapeutische Hilfe erreichen und barrierefreien Wohnraum schaffen. Außerdem können wir 40 neue Arbeitsplätze anbieten.
Wie kamen Sie zu Ihrer Aufgabe als Verantwortliche für das Gesamtprojekt, und was motiviert Sie bis heute?
Eigentlich war am Anfang ein Ärgernis! Wir hatten eine große leerstehende Schule in einer kleinen Kommune, gleichzeitig wurden für eine Ferienfreizeit für behinderte Menschen Räume gesucht, die Kommune aber fand keine Möglichkeit, diese leerstehende Schule anzubieten.
Damit musste eine Bürgerinitiative durch Gründung eines eingetragenen Vereines das Ruder in die Hände nehmen. Als damaliges Gründungsmitglied und weiterhin 1. Vorsitzende im Förderverein bin ich heute noch in der Arbeit, jetzt als Präsidiumsmitglied des DRK-Kreisverbandes und als Gemeindevertreterin der Gemeinde Märkische Höhe.
Meine Motivation schöpfe ich aus dem Wachsen und der Bestätigung der Philosophie „Auf dem Land gesund leben“, indem immer mehr Menschen die Notwendigkeit erkennen und sich dem ehrenamtlichen Mittun unterstützend anschließen.
Können andere Kommunen etwas von Ihnen lernen?
Ja, dass sich kommunale Vertreter/-innen mit den Bürgern, die sie ja vertreten, viel mehr zusammentun sollten. Ihnen gut zuhören, ihre Probleme und Fragen aufnehmen und sie auch motivieren, die Sache mit anzupacken.
Die Bürger aktiv zu den Themen in die Gremien und Sitzungen einzuladen, damit sie sich ernstgenommen fühlen. Ein transparentes Arbeiten in den Themen lässt Motivation wachsen, um Projekte mit Beharrlichkeit in oft sehr starren Verwaltungen voranzubringen.
Was sind Ihre Vorhaben für die Zukunft?
Noch sind wir nicht fertig: Die Kita wird noch erweitert zu einer Inklusionskindertagesstätte und wir wollen in den umliegenden Dörfern Besuchsdienste einrichten. Außerdem haben wir auf dem großen Areal eine alte EU-Norm-Sporthalle stehen, die wir aber dringend benötigen, um auch dem wachsenden Breitensport der Vereine und den gesundheitsfördernden Bewegungsangeboten gerecht zu werden. Dringend brauchen wir diese Halle im Hochwasser-Katastrophenschutz, denn hier hatten wir 1997 beim Oderhochwasser 200 Menschen evakuiert.
Sie sehen, wir haben noch viel zu tun und hoffen natürlich auch auf die Unterstützung des Landes Brandenburg.
Mit der Gründung einer Bürgerinitiative begann die Umsetzung des generationsübergreifenden Projekts zur Förderung von Gesundheit, Begegnung und Kultur. Das Lebenszentrum Thomas Müntzer in Reichenberg ist Treffpunkt für alle Altersgruppen geworden.
Der Verein setzt sich dafür ein, dass die Dörfer die Potentiale solcher Netzwerke nutzen, um intensiver miteinander in den praktischen Erfahrungsaustausch zu kommen und innerhalb von Regionen gemeinsam an konkreten dörflichen Themen zu arbeiten.
Ein Einblick in demografiepolitische Ziele und Handlungsansätze des Bundeslandes.
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