Springe direkt zu:
Jannis Simons ist Anfang 20 und mit der Lausitz eng verwurzelt. Seit Jahren setzt er sich intensiv dafür ein, dass sich Jugendliche vor Ort verstärkt am Strukturwandel der Region beteiligen. Im Interview spricht er über sein Ziel, wie er junge Menschen zur Gestaltung einer lebenswerten Lausitz aktivieren will. Auch im Hinblick auf künftige Generationen.
Die Lausitz ist Strukturwandelregion und auch vom demografischen Wandel betroffen. Wie erleben Jugendliche diese Prozesse?
In meinen Augen gehen die aktuellen Prozesse an den Jugendlichen in der Lausitz größtenteils vorbei. Da sich die vielen Vorgänge selbst für jemanden, der sich mit dem Strukturwandel intensiver beschäftigt, sehr komplex und manchmal auch sehr kompliziert darstellen und man schnell den Überblick verliert, welche Akteure, welche Institutionen, welche Verbände, welche Bündnisse und Kommissionen etc. sich wofür einsetzen, was sie genau bewirken wollen und wie sie den Wandel konkret angehen wollen. Daher ist es in meinen Augen unabdingbar, die Jugendlichen beim Strukturwandel besser mitzunehmen, indem man Aufklärung in Schulen oder Jugendtreffs betreibt und somit auf Chancen und Möglichkeiten, die dieser Strukturwandel bietet, stärker aufmerksam macht.
Worin besteht Ihr Engagement?
Ich spiele Fußball beim SV Einheit Drebkau, wo ich mich auch um die Öffentlichkeitsarbeit kümmere. Ich bin Mitglied im Karnevalsverein Kausche und ich bin als Hochzeits- und Event-DJ quer durch die Lausitz unterwegs. Ich bin also fest verwurzelt in meiner Heimat und versuche das mit meinen Aktivitäten auch positiv nach außen zu tragen. Darüber hinaus engagiere ich mich in der Initiative „Jugendwandeltstrukturen“. Wir sind eine junge Gruppe, die sich ursprünglich dafür einsetzen wollte, dass es mehr Beteiligungsformate für Jugendliche im Strukturwandelprozess gibt. Jetzt, wo es immer mehr solcher Formate gibt, stellen wir fest, dass viele Jugendliche sich überhaupt noch nicht mit diesem Thema beschäftigen oder auseinandergesetzt haben. Das wollen wir ändern durch Workshops an Schulen, Jugendclubs etc., damit wir mehr junge Menschen dafür begeistern, ihre Wünsche und Ideen für eine lebenswertere Lausitz aktiv einzubringen und die dann auch Gehör finden bei Politikern und anderen Entscheidungsträgern dieses Wandels.
Meine schönste Erfahrung?
Die schönsten Erfahrungen sammle ich durch die vielen Begegnungen mit den Menschen aus unserer Region. Sei es durch meine Selbstständigkeit als Hochzeits- und Event-DJ oder durch meine Arbeit für den WochenKurier und an dem von ihm veröffentlichten Magazin „STARK für die LAUSITZ“. Ob Regionalpolitiker, Bürgermeister, Unternehmer oder die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen vor Ort mit ihren Visionen und ihrem Engagement für die Region – es ist immer wieder schön, die unterschiedlichsten Menschen aus der Lausitz kennenzulernen, sich mit ihnen zu vernetzen und „starke“ Geschichten aus unserer Heimat in der breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Was ist Ihre Empfehlung an Jugendliche in der Region?
Engagiert euch, findet euch zusammen, sprecht mit euren Familienmitgliedern und Freunden über das Thema Strukturwandel und sucht Anlaufstellen wie unsere Jugendinitiative oder Kinder- und Jugendbeteiligungszentren, besucht Jugendmeetings wie beispielsweise von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit ihrem Programm #Mission2028 oder geht direkt zu eurer Bürgermeisterin oder eurem Bürgermeister und kommt mit ihnen über dieses Thema ins Gespräch. Traut euch, Wünsche und Anregungen und eventuell schon konkrete und kreative Projektideen anzusprechen und einzubringen. Wir haben aktuell die wohl einmalige Chance, unsere Region nachhaltig zu verändern, ihr ein neues Image zu geben und können sie noch cooler und attraktiver gestalten als sie in vielen Dinge ohnehin schon ist.
Mit welchen falschen Vorstellungen wollen Sie aufräumen?
Die Lausitz ist eine absolute Chancenregion, in der viele Träume und Visionen verwirklicht werden können, da man hier in vielen Bereichen der Erste sein kann. Die Lausitz hält vor allem zusammen. Es gibt viele Interessensverbände, Bündnisse und Initiativen, die mit einer starken Stimme ihre Kräfte bündeln und damit viele breite Netzwerke schaffen, aus denen jeder Synergieeffekte schöpfen kann. Durch das Strukturstärkungsgesetz wurden gute Voraussetzungen geschaffen, dass hier in den nächsten Jahren richtig was entstehen kann – nämlich ein Zuhause mit Zukunft, in dem Karriere- und Familienträume gelebt werden können. Eine Region mit besten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie abwechslungsreichen Kultur- und Freizeitangeboten. Kommen Sie doch vorbei und überzeugen Sie sich selbst!
Ein Einblick in demografiepolitische Ziele und Handlungsansätze des Bundeslandes.
Zum Start der Brandenburger Ländermonate auf dem Demografieportal spricht Dr. Kenneth Anders, Programmleiter des Oderbruch Museums Altranft und promovierter Kulturwissenschaftler, über die Regionalentwicklung und die Nutzung regionaler Potentiale in seinem Bundesland.
Am Anfang stand ein leeres Schulgebäude. Einige Jahre später ist daraus das Lebenszentrum „Thomas Müntzer“ geworden, das sich zum lebendigen Treffpunkt für alle Altersgruppen entwickelt hat. Hier erzählt Initiatorin Käte Roos über ihr Herzensprojekt.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz
OK