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Claudia Jeschkowski (44 Jahre) ist schon viel herumgekommen in ihrem Leben. Vor 7 Jahren ist sie mit ihrem Mann wieder zurückgekommen nach Brandenburg, wo im Jahr 2017 auch ihr Sohn geboren wurde. Derzeit lebt die Familie in Panketal. Nach vielen beruflichen Stationen, wie verschiedene Ausbildungen, ein BWL-Studium, Trainerin und Coachin, insbesondere für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung, ist sie nun in der Personalentwicklung tätig. Seit dem Jahr 2018 ist sie im „Regionalnetzwerk Gesunde Kinder Barnim Süd“ als ehrenamtliche Familienpatin tätig und begleitet derzeit zwei Familien.
Wie sind Sie auf das „Netzwerk Gesunde Kinder“ aufmerksam geworden?
Ich lebe nicht unmittelbar in der Nähe meiner Familie und war mit meinem kleinen Sohn auf der Suche nach einem Netzwerk, also nach Vernetzung im Sinne eines Austausches mit anderen Familien und nach guten Angeboten mit für mich relevanten Inhalten. So bin ich in einer Krabbelgruppe des „Netzwerkes Gesunde Kinder“ in Bernau gelandet und habe auch an vielen tollen Elternseminaren teilgenommen. Damit war der Kontakt zu der Koordinatorin des Netzwerkes hier vor Ort hergestellt und wir sind Netzwerkfamilie geworden. Das Zusammensein, der Austausch und auch die vielen nützlichen Informationen haben mir sehr gutgetan und dann bin ich nach einiger Zeit selbst ehrenamtliche Familienpatin geworden.
Warum engagieren Sie sich für Familien mit kleinen Kindern?
Es ist einfach toll, miterleben zu können, wie Kinder größer werden, wie sie sich entwickeln. Ich freue mich jedes Mal, wenn das Kind beim nächsten Besuch wieder etwas Neues kann. Auch erinnere ich mich dadurch an die Zeit, als mein eigener Sohn noch kleiner war.
Und warum ist die ehrenamtliche Begleitung für die Familien gut und wichtig?
Die Begleitung der Familien durch eine Familienpatin des „Netzwerkes Gesunde Kinder“ ist aus zwei Gründen so gut und wichtig für die Familien: Auf der einen Seite geht es darum, mit den Anregungen und Themen eine gesunde Entwicklung des Kindes anzuregen. Auf der anderen Seite stehen der Kontakt und die Beziehung zu den Eltern, häufig insbesondere zu den Müttern. Ich als Familienpatin kann die Dinge einfach so annehmen, wie sie sind, ohne irgendetwas bewerten zu müssen. Ich höre zu und bin für sie da. Das führt zu wertschätzenden Gesprächen über Themen und Fragen, die in dem Moment gerade wichtig sind, und tut den Müttern einfach gut. Es bestärkt sie darin, auf ihr Gefühl zu hören. Gerne verweise ich auch auf die Elternseminare des „Netzwerkes Gesunde Kinder“. Hier erhalten die Familien viele nützliche Informationen. Das Wissen bestärkt sie wiederum in ihrem Handeln und sie haben mehr Vertrauen, das Richtige zu tun.
Was muss man mitbringen als ehrenamtliche Familienpatin bzw. ehrenamtlicher Familienpate? Gibt es bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen?
Formal auf dem Papier eigentlich nichts. Die/der Interessierte füllt einen kleinen Fragebogen aus und reicht ein erweitertes Führungszeugnis ein. Zwischenmenschlich braucht es ein gewisses Maß an Empathie und die Offenheit dafür, dass jeder Mensch es auf seine Weise gut macht. Ich finde es zudem wichtig, dass der-/diejenige unvoreingenommen auf die Familien zugeht.
Wie werden Sie als Familienpatin vom „Netzwerk Gesunde Kinder“ begleitet?
Zunächst einmal sind die Netzwerkkoordinatorinnen vor Ort immer eine gute Anlaufstelle für uns. Darüber hinaus bietet das „Netzwerk Gesunde Kinder“ neben der Schulung am Anfang der Tätigkeit verschiedene Austauschformate an. Es gibt regelmäßig einen Patenstammtisch, bei dem ich Kontakt zu all den anderen Ehrenamtlichen habe. Zudem besteht auch die Möglichkeit zu einer Supervision und der Teilnahme an verschiedenen Weiterbildungen. Ich besuche zum Beispiel jedes Jahr den Erste-Hilfe-Kurs, den das Netzwerk in Kooperation mit einer Krankenkasse anbietet. Hier bekomme ich viele Informationen, die ich natürlich gerne mit meinen Netzwerkfamilien teile. Der Kurs gibt mir persönlich auch mehr Sicherheit in meinem Alltag mit einem Kindergartenkind.
Für meine ehrenamtliche Tätigkeit als Familienpatin empfinde ich seitens des „Netzwerkes Gesunde Kinder“ eine große Wertschätzung. Neben Worten des Dankes aus der Kommune und sogar von der Jugendministerin aus Brandenburg, Britta Ernst, gab es zum Beispiel vor der Coronapandemie eine große Veranstaltung für die Familienpatinnen und -paten in Potsdam mit vielen guten Diskussionen und Gesprächen. Ganz neu eingeführt ist jetzt auch das Familienhandbuch des „Netzwerkes Gesunde Kinder“ mit dem Begleitheft für die Familienpatinnen und -paten. Das sind tolle Materialien, die meine Tätigkeit als Familienpatin insgesamt erleichtern.
Was raten Sie anderen Menschen, die sich auch gerne ehrenamtlich engagieren möchten?
Alle, die sich eigentlich gerne engagieren möchten, sollen sich selbst die Frage stellen: Was gewinne ich persönlich durch das Engagement zurück? Worin werde ich bereichert?
Aus meiner Sicht ist mein Engagement im „Netzwerk Gesunde Kinder“ einfach eine Erfüllung. Ich tue etwas wirklich Sinnvolles und sehe die Freude bei den anderen und damit auch bei mir selber.
Das „Netzwerk Gesunde Kinder“ bündelt lokale Unterstützungsmöglichkeiten, vernetzt wichtige Kooperationspartner*innen in den Regionen und koordiniert die ehrenamtliche Begleitung von Familien.
Anke Helbig (60 Jahre) berichtet über ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Familienpatin im „Netzwerk Gesunde Kinder“ im Land Brandenburg.
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