Bettina Scheu leitet bereits 20 Jahre die älteste Wohnberatungsstelle in Baden-Württemberg. Seit 1989 werden im knapp 400.000-Einwohner-Landkreis Böblingen Menschen zur altersgerechten Wohnungsanpassung beraten. Träger ist der DRK-Kreisverband Böblingen e.V.
Wie hat sich die Wohnberatung in Baden-Württemberg seit der Gründung Ihrer Wohnberatungsstelle 1989 entwickelt?
Zu Beginn gab es noch nicht viele Beratungsstellen in Baden-Württemberg, doch mittlerweile finden Ratsuchende bei unterschiedlichen Trägern Beratungsstellen, die sich allerdings im Aufbau und im Leistungsspektrum unterscheiden. In der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung sind die qualifizierten Stellen bundesweit zusammengeschlossen.
Im Laufe der Zeit sind die Beratungsinhalte vielfältiger geworden. Die Möglichkeiten in den baulichen Anpassungen, im Bereich der Hilfsmittel und vor allem die Technik entwickeln sich ständig weiter. Früher waren Stichworte wie AAL (Ambient Assisted Living) noch unbekannt und werden heute zunehmend nachgefragt. Die Aus- und Fortbildung wird intensiver, um auf dem aktuellen Stand zu sein.
Welche Angebote haben Sie?
Wir bieten Wohnberatungen als Vor-Ort-Termin mit einem oder mehreren Hausbesuchen an und erstellen einen Bericht mit verschiedenen Lösungsvorschlägen. Unterstützt werden wir aus Mitteln der gesetzlichen Pflegeversicherung und des Landkreises Böblingen. Für die Wohnberatung berechnen wir 75 Euro, für den Hausbesuch, inklusive An- und Abfahrt und den Bericht. Die Gebühr kann aber bei Vorliegen eines Pflegerades von der Pflegekasse übernommen werden. Durch die Corona Pandemie haben wir unser Angebot durch eine kontaktlose telefonische Beratung erweitert. Zudem haben wir ein öffentliches Vortragsprogramm und das Selbsterfahrungsprojekt „Barrieren erleben“.
Welche Rolle spielen Ehrenamtliche für Ihre Arbeit?
Unsere Ehrenamtlichen sind der zentrale Bestandteil der Wohnberatung. Wir können als interdisziplinäres Team einen Beratungsfall aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und jeder bringt seine Fachkompetenz ein, um die besten Lösungsansätze vorschlagen zu können. Der Klient entscheidet dann über die Umsetzung.
Was werten Sie als größten Erfolg?
Oft sind es die vielen kleinen und großen Erfolge in Form von Anpassungen, die es dem jeweiligen Menschen ermöglichen zu Hause zu wohnen, so wie sich das fast jeder im Alter, bei Krankheit oder einer Behinderung wünscht.
Was planen Sie für die Zukunft?
Unser Angebot weiterhin vielen Menschen zugänglich zu machen, den Sinn für präventive Anpassungen zu wecken und eine barrierefreie Umgebung zu fördern. Wohnberatung ist für alle Menschen, egal ob jung oder alt, ein Gewinn und erhöht die Lebensqualität.
Ursula Kremer-Preiß, Leiterin des Fachbereichs Wohnen und Quartiersentwicklung im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA), erläutert was alters- und generationengerechtes Wohnen heute bedeutet.
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