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Anke Helbig (60 Jahre) ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und arbeitet seit vielen Jahren beim Medizinischen Dienst Berlin-Brandenburg, derzeit in der Abteilung Hilfsmittel. Ehrenamtliches Engagement ist ihr wichtig. Nach verschiedensten ehrenamtlichen Stationen ist sie seit nunmehr 11 Jahren als Familienpatin des „Netzwerkes Gesunde Kinder“ im Land Brandenburg unterwegs.
Wie sind Sie auf das „Netzwerk Gesunde Kinder“ aufmerksam geworden?
Schon immer engagiere ich mich viel ehrenamtlich. Mir geht es gut und ich möchte gerne etwas zurückgeben, das ist mir wichtig. Nachdem ich mich in einem Gesundheitshilfeverein, in einem Hospiz und als Notfallseelsorgerin engagiert und ein Kinderkrankenhaus in Gambia mit aufgebaut habe, war ich auf der Suche nach etwas Anderem. Über den Kontakt zu der damaligen Koordinatorin des „Regionalnetzwerkes Gesunde Kinder Potsdam-Mittelmark“ bin ich auf das „Netzwerk Gesunde Kinder“ gestoßen. Kinder und ihr gutes Aufwachsen liegen mir am Herzen. Somit passt das sehr gut, seit nunmehr schon 11 Jahren.
Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich im „Netzwerk Gesunde Kinder“ für Familien mit kleinen Kindern?
Ich habe großes Interesse daran, etwas für und mit Kindern zu machen. Ursprünglich wäre ich gerne auch Kinderärztin geworden. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit und seine ganz eigenen Bedürfnisse. Das ist spannend und es ist auch wichtig, darauf einzugehen. Im „Netzwerk Gesunde Kinder“ habe ich mit Kindern ganz am Anfang ihres Lebens zu tun und auch viel mit den frischgebackenen Eltern. Sie alle haben Fragen und sind auch manchmal etwas unsicher. Da ist es gut, wenn jemand da ist, der ihnen zuhört und ein offenes Ohr für ihre Themen hat.
Auch die ehrenamtlichen Familienpatinnen und -paten werden im „Netzwerk Gesunde Kinder“ übrigens mit ihren Fragen und Themen nicht alleingelassen. Das ist wichtig, denn auch bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit muss man auf sich achten. Das Netzwerk bietet Supervisionen und verschiedene Austauschmöglichkeiten für die Familienpatinnen und -paten an.
Das Regionalnetzwerk in Potsdam-Mittelmark ist in berlinnahen, eher (klein-)städtischen Strukturen ebenso aktiv wie in ländlichen, berlinfernen Gegenden. Unterscheiden sich die Herausforderungen und Bedürfnisse von Familien im städtischen und im ländlichen Raum?
Ich bin überwiegend im ländlichen Raum als Familienpatin unterwegs. Hier liegt aus meiner Sicht die größere Herausforderung. Familien sind abgeschiedener, oftmals sind die Großeltern weit weg, es gibt häufig nur eine schlechte Anbindung mit dem ÖPNV. Und auch das Angebot für Familien ist geringer. In städtischen Gebieten gibt es eine Vielzahl von Angeboten für Familien und diese sind in der Regel auch gut zu erreichen. Und diese Angebote, diese Treffen mit anderen Familien und das Zusammenkommen mit Menschen, die einem mit einem offenen Ohr und einem Rat zur Seite stehen, sind so wichtig für die Familien in dieser Phase, in der alles neu und anders ist.
Was gefällt Ihnen besonders gut am „Netzwerk Gesunde Kinder“? Oder als kleine Vision: Warum sollte das „Netzwerk Gesunde Kinder“ Familien überall in Deutschland zur Seite stehen?
Wir alle tragen dafür Sorge, dass Kinder sich gut entwickeln können. Sie sind wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft. Es liegt in unserer Verantwortung, dass sie einen guten Start ins Leben haben. Das „Netzwerk Gesunde Kinder“ bestärkt die Eltern und gibt ihnen Sicherheit in ihrem Handeln. Das ist der Grundstein für ein gutes Aufwachsen. Neben den ehrenamtlichen Familienpatinnen und -paten, die die Familien individuell begleiten, bietet das „Netzwerk Gesunde Kinder“ verschiedene Kurse und Treffen an, die gerade in ländlichen Gebieten oftmals fehlen. Auch das ist wichtig für die Eltern, so haben sie die Möglichkeit, sich auszutauschen und sich sozial zu vernetzen.
Es gibt viele Menschen, die sich eigentlich gerne ehrenamtlich engagieren möchten, aber den letzten Schritt irgendwie nicht machen. Was geben Sie diesen Menschen mit auf den Weg?
Kurz: Einfach machen. Es lohnt sich.
Das „Netzwerk Gesunde Kinder“ bündelt lokale Unterstützungsmöglichkeiten, vernetzt wichtige Kooperationspartner*innen in den Regionen und koordiniert die ehrenamtliche Begleitung von Familien.
Fährt der Bus? Wo gibt es Kultur? Werden Alteingesessene und Neulinge eine Gemeinschaft? - Brandenburg steht vor vielfältigen demografischen Herausforderungen. Damit ländliche Räume, Dörfer und Städte lebenswert bleiben, ist das Engagement vieler Menschen notwendig.
Rund 815.000 Menschen engagieren sich in Brandenburg für das Gemeinwesen. Der Anteil der Engagierten ist in den letzten 20 Jahren deutlich gewachsen und lag zuletzt stabil bei rund 37 Prozent.
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