Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der demografische Wandel. In 30 Jahren werden laut Prognosen 8 Millionen Menschen in Deutschland über 80 Jahre alt sein – etwa doppelt so viele wie heute. Dadurch ändern sich auch die Anforderungen an Wohnraum und Wohnumfeld für ein langes, unabhängiges und selbstbestimmtes Leben. Es gibt viele Möglichkeiten, darauf zu reagieren.
Einfamilienhausgebiete der 50er, 60er und 70er Jahre stehen im gesamten Landkreis Fürth sowohl in den Städten als auch in kleineren Kommunen vielfach vor einem enormen Umbruch. Mit dem Fortzug der Kinder, dem zunehmenden Alter der Bewohner und einem steigenden Sanierungsbedarf der Gebäude stehen Eigentümer und Kommunen vor großen Herausforderungen. Gebäudebestand, Quartiersstruktur sowie Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen werden in vielen Fällen nicht mehr den Bedürfnissen der älteren Bewohner gerecht. Gleichzeitig stoßen Pflege- und Altenheime zudem oft an ihre Kapazitätsgrenzen.
Somit ist das Ziel, dass ältere Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben können - im besten Falle in ihren eigen vier Wänden.
Ziele
Der Landkreis Fürth engagiert sich schon seit langem in diesem wichtigen Handlungsfeld und hat dies in die „Leitsätze für die Seniorenpolitik“ aufgenommen. Seit 2011 bietet der Landkreis Fürth die ehrenamtliche Wohnraumberatung an. Diese richtet sich an Menschen und Gruppen aller Altersstufen, die zur selbstständigen Lebensführung eine Wohnraumanpassung oder eine Veränderung der Wohnform planen. Die Beratung zur Wohnraumanpassung wird üblicherweise mit den Betroffenen in ihrer Wohnung und einem qualifizierten Wohnraumberater durchgeführt. Eine gemeinsame Betrachtung der Wohnung bietet die Möglichkeit, kritische Bereiche zu erkennen und individuelle Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Zunehmend mehr Menschen möchten trotz Alter und/oder Behinderung selbständig in der eigenen Wohnung leben. Oftmals entspricht ihre Wohnung jedoch nicht den Bedürfnissen des Alters. Durch kleine (oder auch größere) bauliche Eingriffe lassen sich jedoch viele Wohnungen anpassen. Auf diese Weise wird den Senioren und ihren Angehörigen geholfen. Die Wohnraumanpassungsberatung ist ein Schritt in diese Richtung. Oberstes Ziel ist eine unabhängige, kompetente und fachgerechte Beratung durch Sachkundige für Senioren und/oder deren Angehörige.
Zusätzlich wird für das örtliche Handwerk ein neuer Absatzmarkt erschlossen. Wohnungseigentümer können den Wert ihrer Objekte steigern und eine langfristige Mieterbindung erreichen. Der Kommune und dem Landkreis entstehen indirekte Kostenersparnisse aufgrund der geringeren Umlage an den überörtlichen Sozialhilfeträger. Darüber hinaus stellt Wohnraumberatung einen Teil der Daseinsvorsorge dar. Oberster Leitsatz ist: „Kleine Maßnahmen – Große Wirkung“.
Konzept
Interessenten für eine Wohnraumanpassungsberatung melden sich direkt beim Landratsamt (Wohnungswesen). Die Mitarbeiter sprechen darauf einen geeigneten Wohnraumberater (geschulte Architekten, die sich ehrenamtlich engagieren) an. Im Anschluss setzt sich dieser mit dem Ratsuchenden in Verbindung und vereinbart einen individuellen Beratungstermin.
Nach der Kontaktaufnahme findet eine Wohnungsbegehung zur Erkundung der aktuellen Wohnsituation statt. Die Erstberatung stellt nur eine Aufschlussberatung dar, wie weit sie geht, ergibt sich aus dem Beratungsprotokoll.
Ziel der Wohnraumberatung ist es nicht, einen fertigen, rechtsverbindlichen Plan zu erstellen. Durch einen Hinweis im Beratungsprotokoll wird der Auftraggeber darauf hingewiesen, dass sich aus der Beratung keine rechtlichen Ansprüche ergeben. Die Beratung ist stets unverbindlich, neutral und mit Bedacht auf eine kostengünstigste Lösung. Zudem beraten die Wohnraumberater über Finanzierungsmöglichkeiten.
Aktivitäten und Ereignisse
Das Projekt wurde 2011 im Rahmen der ersten Förderphase des Regionalmanagements initiiert. Seit neun Jahren wird das Vorhaben aktiv verfolgt und die Koordinierung ist immer noch beim Landratsamt. Seit drei Jahren ist das Projekt bei der Abteilung „Wohnungswesen“ angesiedelt. Aktuell sind acht Wohnraumberater aktiv, wobei rund die Hälfte davon von Beginn an das Projekt begleiten.
Jedes Jahr werden circa 20 Wohnraumberatungen durchgeführt. Darüber hinaus erscheinen regelmäßig Artikel im Landkreismagazin zu dem Thema. Austauschtreffen und Fortbildungen der Wohnraumberater werden durch das Landratsamt koordiniert. Eine Broschüre informiert über das Angebot.
Auch ist das Angebot auf Messen präsent, beispielsweise Seniorenmesse des Landkreises oder auf der CONSUMENTA. Aus diesem Projekt heraus sind auch die Gartenberater entstanden. Hier wird das Ziel verfolgt Senioren bei der Gartenpflege zu unterstützen und ebenfalls die Arbeit im eigenen Garten zu erleichtern.
Besonderheiten
Das Besondere ist, dass die Anzahl der Beratungen immer relativ gleichgeblieben ist. Es ist ein Angebot, das jederzeit in Anspruch genommen werden kann.
Finanzierung
Die Anschubfinanzierung wurde durch das Regionalmanagement gefördert.
Ziel des Projektes war es, ein dauerhaftes Beratungsangebot aufzubauen. Die Beratungen werden durch ehrenamtliche Wohnberater durchgeführt, die Koordination des Angebotes liegt beim Regionalmanagement des Landkreises Main-Spessart.
Die Wohnanlage mit Beratungs- und Servicebüro des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) bietet älteren Menschen nach dem Konzept des „Betreuten Wohnens“ vielfältige Serviceleistungen und Hilfen zur Bewältigung des Alltags sowie zur Gestaltung der Freizeit und des gemeinschaftlichen Zusammenlebens.
Die Anlaufstellen in den einzelnen Stadtteilen in Kempten (Allgäu) kümmern sich neben der Seniorenberatung auch regelmäßig um Veranstaltungen zur Aufrechterhaltung der Gesundheit und Förderung des seelischen Wohlbefindens.
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