Seit der Wiedervereinigung kam es in Brandenburg zu zahlreichen Schließungen von Kulturstätten. Sinkende Finanzspielräume und eine zurückgehende Nachfrage führen besonders in ländlichen Landesteilen dazu, dass manche Regionen kulturell unterversorgt sind. Von ehemals fünf Drei-Sparten-Theatern bestehend aus Opern-, Theater- und Ballettaufführungen ist in Brandenburg lediglich eines, in Cottbus, übriggeblieben. Dies führt dazu, dass immer mehr Menschen kulturelle Angebote nur unter hohem Aufwand wahrnehmen können. Besonders Schulklassen verzichten oft auf einen Besuch beispielsweise in einer Oper und kommen so während ihrer Schulzeit immer weniger in Kontakt mit kulturellen Angeboten. Aus eigener Kraft ist es kleineren Städten in Brandenburg nicht möglich, den teuren Kulturbetrieb neu zu initiieren.
Ziele
kulturelle Vielfalt in Brandenburg sichern und einem breiten Publikum zugänglich machen
eine kulturelle Infrastruktur für immobile Menschen auf dem Land erhalten
ein preiswertes Angebot zum Beispiel für Schülerklassen bereit stellen
Bewusstsein für Kultur schaffen und Fördern kultureller Bildung
Jugendliche zum Mitmachen und Kulturschaffen motivieren
Konzept
Die Wanderoper Brandenburg führt mit ihrem mobilen Ensemble Theaterstücke in Städten auf, die mangels Alternativen auf ein ähnliches kulturelles Angebot verzichten müssten. Zur Ausstattung gehören ein flexibles Bühnenbild, professionelle Sänger, eine einfache Orchestrierung und mitunter lokale Partner, die sich nach Bedarf einbringen. Die Veranstaltungsorte sind dabei flexibel und reichen von Schlosshöfen bis zu Sporthallen. Das Prinzip der Wanderoper ist es, durch einfache Mittel ein preiswertes Angebot bereitzustellen, das jedoch den Charakter einer Opernaufführung trägt. Ansprechpartner der Wanderoper sind beispielsweise Schulämter und Schulleitungen, mit denen Auftritte an Schulen koordiniert werden. Eine Schülerkarte kostet dabei maximal 3,50 Euro. Die Wanderoper Brandenburg ist als Verein für kulturelle Bildung e.V. konstituiert und verfolgt laut Satzung keine eigenwirtschaftlichen Ziele.
Aktivitäten und Ereignisse
2011 wird der Verein für kulturelle Bildung e.V. gegründet.
Im selben Jahr hat die Wanderoper Brandenburg mit „Hänsel und Gretel“ Premiere.
Zunächst als dreijähriges Pilotprojekt gedacht, wird das Projekt nach erfolgreicher Startphase fortgesetzt.
Das Repertoire der Wanderoper Brandenburg umfasst 2016 zehn Stücke.
Bisher gab es über 100 Aufführungen mit circa 25.000 Zuschauern.
Besonderheiten
Die Wanderoper Brandenburg beschäftigt in ihrem Ensemble professionelle Sänger und Musiker, die entsprechend ihrer Auftritte entlohnt werden. Ziel ist jedoch nicht ein wirtschaftlicher Mehrgewinn, sondern die Bereitstellung des kulturellen Angebots.
Auszeichnung der Wanderoper Brandenburg im Rahmen des Wettbewerbs „Deutschland – Land der Ideen“ als Ausgewählter Ort 2012
Auszeichnung der Wanderoper Brandenburg durch die brandenburgische Staatskanzlei als „Demografie-Beispiel“ 2015
Finanzierung
Die Wanderoper Brandenburg wird über Spenden, Mitgliedsbeiträge aus dem Verein für kulturelle Bildung e.V., Eintrittskarten für die Aufführungen und Honorare der Veranstalter finanziert. Die Wanderoper Brandenburg ist in der Regel nicht Veranstalter, sondern bietet ihre Dienstleistung Interessierten an.
Die Stadt Bad Freienwalde unterstützt die Wanderoper Brandenburg mit einem jährlichen Festbetrag.
Die Wanderoper Brandenburg wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg gefördert. Die Finanzierung geschah im Rahmen der Konzessionsabgabe Lotto, bei der ein Ministerium einmalig für drei Jahre ein Projekt fördern kann, das im weitesten Sinne dem Allgemeinwohl dient.
Beteiligte
Projektträger ist der Verein für kulturelle Bildung e.V.
Arnold Schrem Wanderoper Brandenburg; Verein für kulturelle Bildung e.V. Wendtshof 9 16259 Bad Freienwalde Telefon: 03344 300 136 oder 0177 74 98 497 E-Mail: arnoldschrem@aol.com
Das Projekt ermöglicht es Kindern aus den Dörfern der Gemeinde Nordwestuckermark ein Blechblasinstrument zu erlernen. Der Zugang zum Musizieren in der Region ist sonst eher schwierig.
In der italienischen Region Marche soll die Betreuung von Kindern auf Bauernhöfen den ländlichen Raum stärken und die Verbundenheit mit Natur und Landwirtschaft erhöhen.
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