cpv-Code: Vereinsstrukturwandel im Sport begleiten und gestalten
Landkreis Bautzen in Sachsen
Ausgangslage
Im Landkreis Bautzen leben derzeit fast 300.000 Menschen, im Jahr 1989 waren es noch etwa 400.000. Prognosen gehen davon aus, dass die Einwohnerzahl bis 2030 auf 269.000 bis 284.000 sinken könnte. Der Anteil der über 65-Jährigen wird von aktuell 27 auf 34 Prozent steigen.
Ziele
Aufgrund des demografischen Wandels fehlen in den Sportvereinen des Landkreises Bautzen unter dem Dach des Kreissportbundes Bautzen (KSB) zunehmend freiwillig Engagierte, die die Verantwortung für die Vereinsführung sowie für weiteres ehrenamtliches Engagement übernehmen. Das Projekt möchte diese zunehmende Notlage aufnehmen und die noch vorhanden Ressourcen aus dem gemeinnützig organisierten Sport bündeln.
Konzept
Ziel ist, bei möglichst gleichbleibender Mitgliederzahl (etwa 47.000) und dem Erhalt der Sportartenvielfalt (76 Sportarten) im Landkreis Bautzen, die Anzahl an Sportvereinen von derzeit 384 um etwa 10 bis 15 Prozent zu senken. Das passiert durch Vereinszusammenschlüsse (Verschmelzung/Fusionierung) und gegebenenfalls durch Vereinsauflösung. Dabei sollen statt weniger kleiner Vereine mehr Mehrsparten- und Großvereine (ab 200 Mitgliedern) geschaffen werden und somit eine höhere Professionalisierung der Vereinsarbeit erreicht werden.
Erarbeitung eines Handlungsleitfadens als Ideengeber und Pilotprojekt für andere Vereine sowie andere Kreis- und Stadtsportbünde in Sachsen.
Öffentliche Darstellung der Möglichkeiten, den demografischen Wandel mit dem Projekt im Sportverein positiv zu gestalten.
Gewinnung der Gemeinden ((Ober-)Bürgermeister, Gemeinderäte, Stadträte) als Fürsprecher der Projektidee, die mit ihren Ressourcen (ideell, finanziell, materiell) die Vereine auch unterstützen können.
Die ersten Monate des Projektes waren insbesondere damit verbunden, dass das Thema für die Umsetzung weiter aufgearbeitet und in den wöchentlichen Meetings mit den Mitarbeitern des Kreissportbundes besprochen wurde.
Um die Themen der Vereinsauflösungen, Vereinszusammenschlüsse, Fusionen, Verschmelzungen, Abteilungserweiterungen und vieles mehr auch gemeinsam mit den Vereinen aufarbeiten zu können, waren für die Mitarbeiter Schulungen und Fortbildungen zum Thema Vereinsrecht notwendig.
Ein Großteil der Projektarbeit spiegelte sich in der Vereinsberatung wieder. Den Startpunkt setzt damals der Sportverein Schachverein Ottendorf-Okrilla e.V., bei dem der Vorstand durch den Kreissportbund zu den möglichen Optionen beraten wurde. Die Onlinemeetings waren dabei geprägt von der Ausarbeitung von Verfahrenswegen zur Zusammenführung beider Sportvereine, unter Auflösung des Schachvereins. Anschließend kam es zu den verbandsinternen Veranstaltungen gemeinsam mit den Sportvereinen zur Einführung sowie zur weiteren Beratung.
Zur nachhaltigen Absicherung der Projektarbeit selbst wurde im Projektverlauf Arbeitsmaterial für die Vereinsberater des Kreissportbundes sowie auch für die Sportvereine konzipiert und als Printmedium fertiggestellt. Die Reihe läuft unter dem Titel „Der Verein im Wandel“ und umfasst insgesamt neun Bände. Die Bände bauen in der chronologischen Folge des Vereinslebens auf und beinhalten praxisnahe Checklisten und Muster zur einfachen Umsetzung der Projektidee. Schwerpunkte der Bandreihe bilden unter anderem die Fusion, der Mehrspartenverein, die Vereinsauflösung, Kooperationen und Vorstandswechsel.
Besonderheiten
Als Erfolg wird gesehen, dass die Entwicklung in der Vereinslandschaft analog der Projektbeschreibung und Zielstellung bereits Einzug hält und sich der Verband rechtzeitig strategisch und konzeptionell dem Projekt widmen konnte.
Auch wird zunehmend die Bereitschaft bei den Sportvereinen und seinen Vorständen gesehen, sich den Themen der Zusammenführung und Kooperation zu öffnen, um die Fortführung der Sport- und Bewegungsangebote zu sichern sowie auch Sportentwicklung weiter betreiben zu können.
Die Erstellung der Arbeitsmaterialien für den Kreissportbund und seinen Mitgliedsvereinen erleichtert den Umgang mit den neuen und sehr vielfältigen Themen und unterstützt damit nachhaltig die Arbeit des Verbandes mit seinen Mitgliedsvereinen.
Zudem kann die Ausarbeitung in Form der Arbeitsmaterialien sowie die gewonnen Erfahrungswerte an die weiteren Dachverbände innerhalb der Sportstruktur im Freistaat Sachsen weitergetragen werden, was auch mittlerweile passiert.
Finanzierung
Das Projekt wurde gefördert durch die Sächsische Staatskanzlei.
Beteiligte
Träger des Projektes war der Kreissportbund Bautzen e.V. als Dachverband des organisierten Sports mit 380 Mitgliedsvereinen und mehr als 47.000 Sporttreibenden.
Wesentliche Partner waren die Mitgliedsvereine sowie auch die Gemeinden und Städte im Landkreis Bautzen.
Durch den Anrufdienst wird Einsamkeit gelindert sowie Geselligkeit angeboten, indem freiwillig engagierte Telefonpatinnen und Telefonpaten daran interessierte Menschen regelmäßig für kurze, freundliche Gespräche anrufen.
Das KIT Leipzig e.V. hilft Menschen, die in eine akute persönliche Krise geraten sind. Während sich Rettungsdienstmitarbeitende und Notärzte um physische Verletzungen kümmern, leistet der Verein Erste Hilfe für die Seele.
JES motiviert junge Menschen ab 13 Jahren zum ehrenamtlichen Engagement und ermöglicht flexibles Ehrenamt in vielfältigen Einsatzstellen im sozialen, ökologischen, kulturellen Bereich und im Sport.
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