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in 13 Landkreisen beziehungsweise kreisfreien Städten im Land Brandenburg (Landkreise Uckermark, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Barnim, Märkisch-Oderland, Oder-Spree, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Potsdam-Mittelmark und Havelland sowie die kreisfreien Städte Potsdam und Cottbus)
Der Übergang von der Schule in den Beruf verläuft bei vielen Jugendlichen trotz einer Vielfalt engagierter Akteure und Angeboten nicht idealtypisch. Indikatoren hierfür sind unter anderem die hohe Vertragslösungsquote (2019: 31,8 Prozent; Bundesdurchschnitt: 26,9 Prozent) und das sogenannte Passungsproblem, das heißt es gibt unversorgte Bewerber/-innen bei gleichzeitig unbesetzten Ausbildungsplätzen (2020: 2.096 unbesetzte Ausbildungsstellen bei 1.515 unversorgten Bewerber/-innen).
Die Gründe dafür, dass der Übergang in das Berufsleben nicht oder nur mit großen Umwegen gelingt, sind vielfältig. Sie reichen von sehr multiplen persönlichen Problemlagen und/oder unzureichender Ausbildungsfähigkeit, fehlender oder nicht ausreichender sozialer und personaler Kompetenzen (z. B. Kommunikation, Umgang mit Stress, Lerntechniken und -strategien etc.) bis hin zu betrieblichen Gründen im Rahmen des Ausbildungsverhältnisses. Weitere Hemnisse bei der Aufnahme einer Ausbildung bzw. für eine gelungene Berufsintegration sind ein grundsätzliches Desinteresse der Jugendlichen an Fragen der Ausbildung und ihrer eigenen beruflichen Entwicklung sowie mangelnde realistische Einschätzungen an die Anforderungen in einer Ausbildung.
Auch die Vielzahl von (regionalen) Unterstützungsangeboten wird häufig als zu wenig transparent wahrgenommen. Jugendliche haben oft Hemmungen, auf Institutionen wie die Kammern oder die Agenturen für Arbeit zuzugehen. Dadurch werden unterstützende Maßnahmen gar nicht oder erst verspätet in Anspruch genommen.
Zu berücksichtigen ist, dass die Kennzahlen am Übergang von der Schule in den Beruf durch die erhöhten Zahlen der Jugendlichen mit Fluchtgeschichte oder die Corona-Pandemie beeinflusst werden.
Zielgruppe
An den OSZ wurden Lokale Koordinierungsstellen (LOK) implementiert. Die Beschäftigten der LOK sind Mitarbeiter/-innen des jeweiligen Schulträgers und werden direkt am OSZ eingesetzt, um so eine engere Verzahnung von den OSZ in die regionalen Aktivitäten zu gewährleisten. Die LOK haben zwei Aufgabenpakete:
Das erste Aufgabenpaket richtet sich an Auszubildende im schulischen Teil der Ausbildung und an Schüler/-innen der Berufsfachschule (teilweise ohne Ausbildungsplatz und ohne ausreichende Deutschkenntnisse). Die LOK initiiert „OSZ-Projekte“, die einen Beitrag zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen leisten bzw. die Ausbildungsfähigkeit von Jugendlichen stärken.
Das zweite Arbeitspaket richtet sich an die oben genannte Zielgruppe sowie Eltern, Lehrkräfte und Betriebe. Die LOK bündeln auf regionaler Ebene Angebote am Übergang Schule/Beruf und fungieren als Lotse zu passenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten.
Eine Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf soll erreicht werden, indem die Maßnahmen direkt dort ansetzen, wo die Probleme in der Ausbildung und bei der Aufnahme einer Ausbildung sichtbar werden – nämlich am OSZ. Jede LOK richtet ihren Arbeitsschwerpunkt nach den regionalen Erfordernissen aus. Durch eine Bedarfsanalyse werden die Unterstützungsbedarfe der Auszubildenden und Schüler/-innen festgestellt. Die Projekte werden danach ausgerichtet und sollen präventiv einem Ausbildungsabbruch entgegenwirken.
Tiefgreifenden Problemen soll durch ein Managementsystem (also die Verknüpfung von Arbeitspaket I und II) begegnet werden, das heißt durch die regionale Vernetzung können Jugendliche direkt vom OSZ zu den passenden Unterstützungsangeboten (z. B. JBA) gelotst werden. Durch ein Hand in Hand arbeiten der Akteure soll das vorhandene Netz engmaschiger werden, so dass kein Jugendlicher verloren geht.
Seit 2017 gibt es 13 LOK an den OSZ. Es konnten bisher über 18.000 Schüler/-innen mit den Projekten zur Stärkung der sozialen und personalen Kompetenzen erreicht werden. Zu den Projektthemen gehören beispielsweise: Berufsknigge, Bewerbungsschauspiel, Konflikt- und Kommunikationstraining, Anti-Gewalt-Training („Coolness-Training“), „Fit, sicher, stark gemacht. Keine Angst mehr vor einer Bewerbung oder einem Bewerbungsgespräch“ oder „Motiviert an Ausbildungsziel“. Insbesondere die Unterstützung der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz und teilweise ohne ausreichende Deutschkenntnisse sind eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht.
Die LOK haben Übersichten über Betriebe angelegt, die Praktikumsplätze für junge Menschen anbieten. Berufsorientierende Projekte werden insbesondere für die Zielgruppe der Jugendlichen ohne ausreichende Deutschkenntnisse zugeschnitten. Teilweise gelingt es, für einen großen Teil der Schüler/-innen des Bildungsganges der Berufsfachschule Grundbildung/Grundbildung Plus eine Anschlussperspektive zu sichern.
Durch die Bedarfsanalysen für die Projekte erhält man ein unmittelbares Bild von der Situation der Jugendlichen und ihren Problemen. Die OSZ werden in den regionalen Strukturen am Übergang Schule/Beruf in deutlich stärkerem Maße einbezogen als bisher.
Informationsveranstaltungen, „Ausbildungsspicker“, eine „Problem-LÖSBAR“ (Tausch von Problemen gegen Kuchen) oder auch Formate wie PACT (Praktikum-Assessment-Training) informieren über regionale Angebote und beziehen die regionale Wirtschaft mit ein. Feste Netzwerkpartner sind die Agenturen für Arbeit, mit denen eine Kooperationsvereinbarung geschlossen wird. Die LOK haben sich als feste Ansprechpartner an den OSZ bei Problemen in der Ausbildung etabliert. Die LOK lotsen nicht nur zu passenden Unterstützungs- und Beratungsangeboten, sondern sie flankieren den Prozess auch, bis eine passende Lösung für das Problem des Jugendlichen gefunden wurde.
Die Anknüpfung des Projektes an den OSZ ist ein Alleinstellungsmerkmal. Siehe Evaluationsbericht
Das Projekt/die Richtlinie wird zu 80 Prozent aus ESF und zu 20 Prozent aus Landesmitteln finanziert. Insgesamt wurden für das Projekt/die Richtlinie 16,7 Millionen Euro bereitgestellt.
Zuwendungsempfänger sind die Landkreise und kreisfreie Städte. Es gibt ein Begleitprojekt im Rahmen der Richtlinie, welches vom Forschungsinstitut „Betriebliche Bildung“ durchgeführt wird.
Wioletta WlodarczykMinisterium für Bildung, Jugend und SportTelefon: 0331 8663840E-Mail: wioletta.wlodarczyk@mbjs.brandenburg.de
Andrea Frank Ministerium für Bildung, Jugend und SportTelefon: 0331 8663882E-Mail: andrea.frank@mbjs.brandenburg.de
Brandenburg vereint dicht besiedelte, urbane Gebiete und ländliche Räume. Die Unterschiedlichkeit und Vielfalt in Brandenburg sind Herausforderung und Chance für die Bildung und Betreuung zugleich.
Der Bericht liefert erstmals eine umfassende und systematische Betrachtung der politischen Bildung junger Menschen.
Der Bildungsbericht stellt den Entwicklungsstand, die Fortschritte und sich abzeichnende Probleme des deutschen Bildungswesens dar. Ein Schwerpunkt liegt 2020 auf Bildung in einer digitalisierten Welt.
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