Für die kommenden Jahre erwartet die Arbeitsagentur Thüringen einen spürbaren Mangel an Fachkräften und rechnet bis 2025 mit einem fehlenden Fachkräftebedarf von etwa 210.000 Menschen im Freistaat Thüringen. Vielerorts kann bereits heute die Nachfrage nach hochqualifiziertem Personal nicht mehr adäquat gedeckt werden und so kommt es in den nächsten Jahren dort entscheidend darauf an, zusätzliches Arbeitskräftepotenzial für den Arbeitsmarkt zu erschließen. Den regionalen Hochschulen kommt dabei eine tragende Rolle zu. Sie sind Anziehungspunkt und Ausbildungsstätte für junge, gut qualifizierte Menschen aus aller Welt und können ihnen frühzeitig berufliche Perspektiven in der Region aufzeigen.
Ziele
Vertiefung der Zusammenarbeit von Hochschulen, Wirtschaft und Bildungsträgern für die Bindung von internationalen Absolventen in der Region
Erhöhung der Wahrnehmung der internationalen Studierenden und Absolventen von regionalen Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt in Thüringen
Erarbeitung eines Modells für die Zusammenarbeit von Hochschulen, öffentlichen und privaten Bildungsträgern sowie Akteuren der Wirtschaft in Thüringen
Konzept
Das Projekt „STAY - Studieren. Arbeiten. Leben in Thüringen“ war Teil der Initiative „Study & Work – Regionale Netzwerke zur Bindung von internationalen Studierenden“ und wurde von der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena koordiniert.
Internationale Studierende wurden durch unterschiedliche Maßnahmen wie z. B. Informationsveranstaltungen und Workshops zu Berufsfeldern und zur Erstellung von Bewerbungsunterlagen auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet und auf Thüringen als Standort aufmerksam gemacht. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Fachtutorien, die internationale Studierende der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf dem Weg zum Studienerfolg begleiteten. Das Angebot bereits bestehender außeruniversitärer Beratungs- und Betreuungsangebote wurde den internationalen Studierenden zugänglicher gestaltet. Internationale Studierende konnten an allen Projektmaßnahmen kostenlos teilnehmen. Informationen zu den Informationsveranstaltungen erhielten die internationalen Studierenden der EAH Jena und der FSU Jena per E-Mail.
Aktivitäten und Ereignisse
Produktion von fünf Kurzfilmen, die sich an internationale Studierende und Thüringer Unternehmer richten: Filme im YouTube-Kanal des Projekts STAY verfügbar
Organisation von Fachtutorien in den Fächern Mathematik, Physik, Elektrotechnik und Elektronik, BWL, makroskopische Anatomie und Optik einmal bis zweimal wöchentlich an jeweils einem Fachbereich/einer Fakultät der EAH Jena und FSU Jena
Teilnahme an zehn Firmenkontaktmessen in Thüringen
Organisation der Veranstaltungsreihe „Triff Dein Unternehmen – Thüringer Unternehmen im Dialog mit internationalen Studierenden“ für internationale Studierende und Thüringer Unternehmen im Vorlesungszeitraum einmal pro Monat
Organisation von sechs Informationsveranstaltungen und Workshops zur Erstellung von Bewerbungsunterlagen und rechtlichen Rahmenbedingungen, an denen circa 15–25 Studierende pro Veranstaltung teilnahmen
Besonderheiten
Die Struktur der Projektgruppe, die Größe und Heterogenität des Netzwerkes sowie die koordinierte Netzwerkarbeit eröffnen den Partnern die Möglichkeit, ihre Ressourcen besser zu bündeln und relevante Informationen an Zielgruppen flächendeckend zu streuen.
Finanzierung
Das Projekt (Laufzeit Juli 2015–Juni 2017) wird durch den Beauftragten für die neuen Bundesländer im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Beteiligte
Projektträger: Akademisches Auslandsamt der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Projektgruppe: Agentur für Arbeit Jena, Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V., Friedrich-Schiller-Universität Jena, Welcome Center Thuringia, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Jena mbH
Strategische Partner: Analytik Jena AG, Carl Zeiss Jena GmbH, IWT – Institut der Wirtschaft Thüringens GmbH, OptoNet e.V.
Am Projekt interessierte Hochschulen: Bauhaus-Universität Weimar, Fachhochschule Erfurt, Fachhochschule Schmalkalden, Hochschule Nordhausen, Technische Universität Ilmenau
Das Netzwerk möchte den Begriff „Karriere machen“ auch im ländlichen Raum verankern und hat das Ziel, Studienabsolventen zurück in ihre nordhessische Heimat zu holen.
Das Servicezentrum im französischen Gemeindeverband Pays de Murat stärkt wirtschaftliche Aktivitäten und Unternehmensgründungen in der ländlichen Region.
Die Fachkräfteagentur Wendlandleben ist ein Service Center für rückkehr- und zuzugswillige Fachkräfte sowie für regionale Unternehmen im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg.
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