Eisenhüttenstadt wurde ab 1951 als Modellstadt für den neuen Stahlstandort „Eisenhüttenstadtkombinat Ost“ (EKO) aufgebaut. Der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt, insbesondere durch das EKO ging mit kontinuierlichem Bevölkerungszuwachs einher. 1951 bis 1964 entstanden die WK I-V in überwiegend traditionellen Bauformen, ab 1963 erfolgte mit der Errichtung des WK VI der Übergang zur industriellen Bauweise. Der WK wurde ausschließlich in Plattenbauweise errichtet. Bis in die 1980er Jahre war die Stadtentwicklung ausschließlich auf Wachstum ausgerichtet (Bevölkerungsstand im Jahr 1989: 53.000 Einwohner).
Mit dem politischen Umbruch 1990 verlor die Stadt ihre besondere Stellung und geriet, wie viele andere ostdeutsche Städte, in einen tiefgreifenden Strukturwandel. Durch den Verlust von Arbeitsplätzen – vor allem in der Industrie – schrumpfte die Stadt. Viele jüngere Bewohner wanderten ab, ein daraus resultierender Rückgang der Geburtenzahlen und eine Überalterung der Bewohnerschaft führten zu einem Bevölkerungsrückgang auf heute ca. 25.000 Einwohner. Dieser Einwohnerverlust wirkt sich insbesondere auf den Mietwohnungsbestand und die Nutzung und Funktion sozialer und technischer Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen aus.
Ziele
Stadtentwicklung gestaltet sich seit 2001 als „Stadtumbau“. Im Mittelpunkt steht die Schaffung trag- und zukunftsfähiger Stadtstrukturen durch Aufwertung, Abriss und Neubau vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.
Stärkung der Innenstadt – Modernisierung der Bestände in den WK I-IV unter Würdigung des Denkmalschutzes; Berücksichtigung heutiger und zukünftiger Wohnbedürfnisse; Beachtung der sich verändernden demografischen und sozialen Bevölkerungsstruktur; Erfüllung stadttechnischer und energetischer Erfordernisse
Konzept
Ziel für die Teile der Innenstadt, die derzeit und künftig noch zur Sanierung anstehen, ist eine stärkere Durchmischung der Generationen als bisher. Wichtig ist, im Zusammenhang mit dem fortgeschrittenen Rückbau von unsanierten Wohngebäuden in den Randlagen der Stadt, den Erhalt preiswerten Wohnraums insbesondere in der Innenstadt zu sichern. Perspektivisch bemüht sich die Stadt weiterhin um Impulse für ergänzende Angebote im Innenstadtbereich durch die Entwicklung individueller Wohnangebote sowie eine Diversifizierung im Dienstleistungs-, Bildungs- und Kulturbereich.
Aktivitäten und Ereignisse
2002: Abstimmung mit den Wohnungsunternehmen sowie den Trägern der sozialen und technischen Infrastruktur zur planerischen und stadträumlichen Steuerung des Schrumpfungsprozesses - ein Stadtumbaukonzept (zzt. 6. Fortschreibung) und ein Wohnungswirtschaftliches und wohnungspolitisches Konzept wurde erarbeitet
seit 2003: Rückbau von mehr als 6.500 Wohnungen, überwiegend in Randlagen sowie Sanierung von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur in der Innenstadt
2006-2013: Sanierung des Wohnungsbestandes in den unter Flächendenkmalschutz stehenden WK II – III unter den Gesichtspunkten Barrierefreiheit oder energetische Nachhaltigkeit
2013-2016: Sanierung von Wohnungsbeständen aus der Aufbauzeit im WK I, durch das GeWi-Projekt „GenerationenWohnen“; mit den Bauabschnitten „JungesWohnen“ und „FamilienWohnen“ - Angebote für bisher vernachlässigte Zielgruppen wurden geschaffen und der Austausch der Generationen gefördert, wozu auch entsprechende Angebote der EWG im Bereich beitragen
2014: Abschluss der Kooperationsvereinbarungen MIL / Stadt / GeWi / EWG
seit 2016: Fortsetzung der Sanierungsmaßnahmen im Wohnkomplexe IV, unter dem Aspekt der Durchmischung der Generationen und dem Erhalt preiswerten Wohnraums
Zahlreiche stadtbildprägende öffentliche Bildungs und Kultureinrichtungen, im Denkmalstatus, konnten gesichert und durch zeitgemäße Nutzungskonzepte und neue Träger mit Leben gefüllt werden.
Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen Land, Stadt und Wohnungsunternehmen konnte ein Interessenausgleich zwischen Abriss, Sanierung und Bestandsverteilung organisiert werden.
Bei allen Planungen, Umbauvorhaben und Revitalisierungen kamen ausschließlich ortsansässige bzw. regionale Planer und Akteure zum Zuge.
Finanzierung
Die Projekte wurden aus dem städtischen Haushalt, aus Fördermitteln der EU, des Bundes und Landes sowie durch Unterstützung Dritter finanziert:
Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost
Bund-Länder-Programm Soziale Stadt
EFRE („Nachhaltige Stadtentwicklung“)
Mittel der sozialen Wohnraumförderung
Beteiligte
Stadt Eisenhüttenstadt in Zusammenarbeit mit:
Wohnungs- und Versorgungsunternehmen
lokalen Partnern
Landkreis Oder-Spree
privaten Gebäudeeigentümern
Land Brandenburg
Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB)
Bund
B.B.S.M. (Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH)
Die Erfahrungen aus dem entwickelten Zukunfts-Check Dorf gibt der Eifelkreis im Rahmen der dafür eingerichteten Transferstelle an andere Gebietskörperschaften weiter.
Im hessischen Alsfeld werden Gewerbetreibende in der Anfangsphase ihrer Gründung oder Filialbildung gefördert und somit der Leerstand in der Innenstadt bekämpft.
Blätterfunktion
Hinweis zur Verwendung von Cookies
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz