Fünf Standorte in Niedersachsen: Alfeld (Leine), Auetal, Nordenham, Baddeckenstedt und Nordholz (Wurster Nordseeküste)
Ausgangslage
Niedersachsen ist ein Flächenland mit vielen ländlich geprägten Regionen. Die demografische Entwicklung stellt viele Kommunen vor die Herausforderung, funktionierende Infrastrukturen aufrecht zu erhalten. Der Wandel hat Folgen für die Versorgungsangebote, zum Beispiel in der hausärztlichen Versorgung oder bei Pflege- oder Beratungsangeboten. Das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (MB) steuert dieser Entwicklung mit dem Modellprojekt Regionale Versorgungszentren entgegen.
Ziele
Regionale Daseinsvorsorge stärken
Hausärztemangel in den ländlichen Regionen entgegenwirken
Orts- und Stadtzentren beleben
Attraktivität der ländlichen Räume steigern
Konzept
In den RVZ sollen neben einem kommunalen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) mit hausärztlichem Schwerpunkt Angebote der Daseinsvorsorge an gut erreichbaren Orten gebündelt werden.
Was genau am jeweiligen Standort benötigt wird, legen die Kommunen selbst fest: Das können beispielsweise Tagespflege und Beratungsangebote sein, Hebammendienste oder Präventionskurse, Physiotherapie, haushaltsnahe Dienstleistungen oder auch ein Café als Treffpunkt zum Austausch etc.
In jedem Fall soll mit den RVZ eine an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Infrastruktur geschaffen werden.
Aktivitäten und Ereignisse
Das Modellvorhaben startete 2020 in einer ersten Phase mit drei Projekten: Im Landkreis (LK) Wesermarsch mit der Stadt Nordenham, im LK Cuxhaven mit der Gemeinde Wurster Nordseeküste und mit den im Verein Leinebergland e.V. organisierten Gemeinden aus den Landkreisen Hildesheim und Holzminden am Standort Alfeld. Im Jahr 2021 sind zwei weitere Modellprojekte an den Start gegangen. Mit dem LK Wolfenbüttel und der Samtgemeinde Baddeckenstedt sowie dem LK Schaumburg und der Gemeinde Auetal wurden RVZ nun an zwei kleineren Standortgemeinden erprobt. Ende 2022 waren alle fünf Modellprojekte Dank großem Einsatz und Engagement aller Beteiligten vor Ort den Start gegangen.
Nach Abschluss des Modellprojekts soll es ab 2024 darum gehen, möglichst vielen interessierten Kommunen die Möglichkeit zur Errichtung eines RVZ zu eröffnen. Die Gründung von RVZ wird dazu in Niedersachsen künftig im Rahmen der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendung zur integrierten ländlichen Entwicklung – ZILE 2023 – über einen eigenen Förderschwerpunkt sowie mit einer ergänzenden Richtlinie des Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung ermöglicht.
Besonderheiten
Das Modellprojekt ist darauf ausgerichtet, die RVZ konkret und individuell auf die Bedürfnisse vor Ort auszurichten. Es gibt kein „Standardmodell“. Die fünf Modellprojekte wurden begleitend zu Planung und Aufbau durch die InWIS Forschung und Beratung GmbH evaluiert.
Finanzierung
Die fünf RVZ werden seit 2020 mit einer Förderquote von 95 Prozent und einer Summe von insgesamt circa 7,7 Millionen Euro aus Landesmitteln durch das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung gefördert.
Beteiligte
Das Modellprojekt wird durch das MB gefördert und durch die genannten Standortgemeinden und Landkreise vor Ort umgesetzt. Ein Lenkungskreis unter Mitwirkung der kommunalen Partner vor Ort sowie des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, des Niedersächsischen Landkreistages, des Niedersächsischen Städtetages, des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, der AOK, dem vdek und der Bundesanstalt für Arbeit begleitet das Modellprojekt.
„M-Punkt RLP“ unterstützt Kommunen und interessierte Akteure am Aufbau und Erhalt von Dorfläden mit dem Fokus auf eine dauerhafte wirtschaftliche Tragfähigkeit.
Das Konzept sichert eine attraktive, ortsspezifische Nahversorgung in schleswig-holsteinischen Gemeinden von 700 bis 2.500 Einwohnern.
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