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Kiel in Schleswig-Holstein
Bedingt durch den demografischen Wandel und den stetig ansteigenden Anteil älterer Bewohner in Kiel wurde das Modellvorhaben initiiert. Da die Wohnungen der älteren Menschen oft Mängel aufwiesen, war es erforderlich, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen und altersgerechte Wohnungen zu schaffen. Ausgehend vom Wohnungsmarktkonzept der Stadt Kiel und dem Leitziel der Entwicklung eines attraktiven Standortes für Senioren sollte für die Stadtteile Ellerbek und Wellingdorf ein gemeinsames Quartiersentwicklungskonzept unter dem Gesichtspunkt der altersgerechten Weiterentwicklung beider Stadtteile erarbeitet werden.
Ziel des Modellvorhabens war die Anregung von Investitionen zum altersgerechten Umbau der verschiedenen Wohnungsbestände. Im Zentrum stand dabei die Konkretisierung der städtischen Leitziele in einem Quartiersentwicklungskonzept, sodass dieses Konzept auf andere Stadtteile desselben Gebietstyps übertragen werden kann. Dazu erfolgte die Entwicklung von umsetzungsfähigen Maßnahmen zur altersgerechten Anpassung der Stadtteile und Wohnungsbestände, die die Marktfähigkeit der Wohnungsbestände (private und institutionelle) und die Attraktivität der beiden Stadtteile als Wohnstandort langfristig sichern sollten. Mithilfe von Initialprojekten sollten Investitionsprozesse in den beiden Stadtteilen angestoßen werden.
Das im Modellvorhaben erarbeitete Quartiersentwicklungskonzept umfasst fünf Handlungsfelder zum altersgerechten Umbau von Wohngebäuden, Wohnquartieren sowie der kommunalen und sozialen Infrastruktur:
Wohnen
Mobilität
Nahversorgung
Gesundheit/Pflege
Freizeit/Soziale Netze
Maßnahmen:
Zentraler Schritt im Modellvorhaben war die Erstellung eines Quartiersentwicklungskonzeptes zum altersgerechten Umbau der Stadtteile Ellerbek und Wellingdorf. Des Weiteren erfolgte eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit in Form von Pressearbeit, Erstellung von Flyern, Durchführung von Veranstaltungen sowie regelmäßigen Veröffentlichungen auf den relevanten Internetseiten (Landeshauptstadt Kiel, „Unser Ostufer“). Darüber hinaus wurde ein Newsletter ins Leben gerufen, der an alle Eigentümer sowie an Multiplikatoren in den Stadtteilen versendet wurde.
Die ursprünglich vorgesehene Durchführung von Initialprojekten und daraus resultierend die Fertigstellung erster altersgerechter Umbauten im privaten und institutionellen Wohnungsbestand konnten nicht realisiert werden, da keine entsprechenden Projekte im Einzugsgebiet zur Verfügung standen. Nicht umgesetzt wurde die geplante Einrichtung einer Beratungsstelle vor Ort in Ellerbek/Wellingdorf, da eine zu geringe Resonanz zu erwarten war. Stattdessen wurde ein individuelles Beratungsangebot zentral durch die Kooperationspartner Haus & Grund Kiel und ARGE realisiert. Bis Juli 2012 wurden im Rahmen des Modellvorhabens 20 Haus- bzw. Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer zum altersgerechten Umbau beraten.
Um im letzten Projektjahr noch einmal Aufmerksamkeit auf das Modellvorhaben zu lenken und die geplante Broschüre über altersgerechten Umbau um einen Best-Practice-Teil zu ergänzen, hat die Landeshauptstadt Kiel mit ihren Kooperationspartnern einen Wettbewerb mit Preisgeldern in der Höhe von insgesamt 1750 Euro ausgelobt. Es wurden hierfür 9 Bewerbungen mit einer großen Bandbreite von Maßnahmen eingereicht.
Ergebnisse:
Es erscheint im Nachhinein sinnvoll, das Beratungsangebot nicht stadtteilspezifisch anzubieten, sondern auf die Gesamtstadt auszudehnen. Darüber hinaus kann über die thematische Ausweitung des Beratungsangebotes, z.B. auf energetische Sanierung, eine größere Zielgruppe angesprochen werden. Die Verknüpfung verschiedener Beratungsthemen entspräche zudem besser der tatsächlichen Herangehensweise bei umfassenderen Modernisierungen im Wohnungsbestand. Es ist unbedingt erforderlich, das Thema im Vorfeld von konkreten Beratungsmaßnahmen zunächst durch eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit bei der Zielgruppe zu platzieren. Darüber hinaus erscheint es sinnvoll, Beratungen an konkreten Beispielen durchzuführen. Insgesamt sollten die Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit möglichst niedrigschwellig sein und sich an der Alltagswelt der Menschen orientieren.
Die Kieler Kooperationsplattform zum altersgerechten Umbau hat sich in der Praxis bewährt. Das gebietsbezogene Akteursnetzwerk ermöglichte ein Zusammenwirken von Know-how zu Wohnungsmarkt, Wohnungswirtschaft sowie Bautechnik (Haus & Grund, Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen), Kenntnissen der Bedürfnisse und Interessen älterer Menschen (Leitstelle Älterwerden und Seniorenbeirat) und von Menschen mit Behinderungen (Beirat für Menschen mit Behinderungen), ergänzt um die fundierte und detaillierte Kenntnis der Stadtteile und ihrer Besonderheiten (Ortsbeirat, AWO).
Modellvorhaben zum altersgerechten Umbau von Wohngebäuden, Wohnquartieren sowie der kommunalen und sozialen Infrastruktur, aufgerufen durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zusammen mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Gefördert als Bundesmodellvorhaben durch das KfW-Programm Altersgerecht Umbauen.
Martin ReinhartLandeshauptstadt Kiel, Amt für Wohnen und GrundsicherungStresemannplatz 524103 KielTelefon: 0431 / 9011055E-Mail: martin.reinhart@kiel.de
Ein leerstehendes Schulgebäude soll zukünftig altersgerechtes Wohnen ermöglichen.
Mit dem „Zukunfts-Check Dorf“ können kleine Dörfer im Eifelkreis Bitburg-Prüm ihr Dorf fit für die Zukunft zu machen. Die professionelle Unterstützung nutzen 170 Ortsgemeinden.
Im Mittelpunkt des Stadtumbaus steht die Schaffung trag- und zukunftsfähiger Stadtstrukturen durch Aufwertung, Abriss und Neubau vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.
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