Seit Mitte der 1990er Jahre verzeichnet Brandenburg ebenso wie die übrigen neuen Bundesländer einen anhaltenden Geburtenrückgang. Mit leichter zeitlicher Verschiebung führte dieser dazu, dass die Einschulungszahlen in den nachfolgenden Jahren um bis zu zwei Drittel zurückgingen. Die organisatorischen Rahmenbedingungen der Grundschulen mussten dementsprechend daran angepasst werden, dass in manchen Orten anstatt 20 bis 25 Erstklässlern nur noch acht bis zehn Kinder pro Jahrgang eingeschult wurden.
Auch die Gemeinde Milower Land muss nach Vorausberechnungen des Landes Brandenburg für den Zeitraum 2010 bis 2030 mit einem Rückgang des Anteils der unter 15-Jährigen um fast 50 Prozent rechnen. Das Fortbestehen der örtlichen Grundschulen ist damit in Frage gestellt.
Ziele
qualitativ hochwertige Grundschulausbildung im kleinen Maßstab ermöglichen
„Kurze Wege für kurze Beine“: Kinder sollen kurze Schulwege haben und in ihrem gewohnten Lebensumfeld verbleiben
„Leben im Dorf lassen – Leben im Dorf gestalten“: die Attraktivität der Gemeinde besonders für junge Familien erhalten
Konzept
Das Konzept der Grundschule Großwudicke beruht auf zwei spezifischen Ansätzen: dem altersgemischten Unterricht sowie Lerneinheiten in Form von Werkstätten auch außerhalb der Schule. Der Unterricht findet fächer- und jahrgangsübergreifend in den Klassen 1/2, 3/4 und 5/6 statt. Die Lehrer unterrichten in Zweierteams.
Auf Grundlage der Rahmenlehrpläne wurden „Lern-Werkstätten“ erarbeitet: Zusammen mit Vereinen und Institutionen werden Unterrichtsinhalte auch außerhalb des Klassenzimmers erlebbar, um die Schüler auf vielfältige Form anzusprechen und zum Entdecken und Lernen anzuregen. Im Schulgebäude befinden sich auch eine Kita, ein Jugendtreff und die örtliche Bibliothek. Dank der Kooperation mit verschiedenen Trägern für die Hort- und Freizeitgestaltung kann eine Betreuung von 7 bis 18 Uhr angeboten werden.
Aktivitäten und Ereignisse
1995 nahm die Grundschule Großwudicke an einem Modellversuch von Bund und Ländern zur „Kleinen Grundschule“ teil. Seit dem Schuljahr 1998/1999 ist sie anerkannte „Kleine Grundschule“ und darf Klassen mit weniger als 15 Kindern bilden.
Beispiele der Lernwerkstätten sind:
„Achtung Straßenverkehr“
„Büchermaus“
„Im Garten“
„Karte, Kompass, Computer“
„Sparkasse“
„Gesunde Ernährung“
„Lehrmeister Pferd“
-Im Rahmen von Freizeitangeboten arbeitet die Schule unter anderem mit Karnevalsvereinen, einer Musik- und Kunstschule und einem Sportverein zusammen. Die Schule ist über den Ort hinaus für Familien attraktiv: So kommt ein Teil der Schüler aus umliegenden Dörfern und dem benachbarten Sachsen-Anhalt. Aktuell hat die Grundschule Großwudicke rund 110 Schüler bei wachsender Nachfrage.
Besonderheiten
Die Kleine Grundschule Großwudicke ist als Einzige aus dem Modellversuch erhalten geblieben, da die übrigen Teilnehmerschulen aufgrund von Schülermangel den Betrieb letztlich einstellen mussten. Wesentliche Anziehungsfaktoren der Grundschule sind das Konzept des Werkstattlernens und die Einbindung von lokalen Akteuren und Firmen in den Schulalltag. Die ausgedehnten Betreuungszeiten sind vor allem für Familien interessant, in denen die Eltern im Schichtbetrieb arbeiten oder weite Anfahrtswege zur Arbeit bewältigen müssen.
Die Schule stellt eine hohe Zufriedenheit von Schülern, Eltern und Lehrkräften fest, die sich in positiven Visitationsberichten und Rückmeldungen bei Elternsprechtagen, aber auch einer fast hundertprozentigen Beteiligung der Familien an Schulfesten, Veranstaltungen und Freiwilligeneinsätzen widerspiegelt.
Finanzierung
keine spezifische Förderung durch den Status als Kleine Grundschule
Beteiligte
Kleine Grundschule Großwudicke
Gemeinde Milower Land
Kreisbibliothek Havelland
Musik- und Kunstschule Havelland
Diakonisches Werk Havelland
Arbeiter-Samariter-Bund
AWO Fachschule für Sozialwesen Premnitz
LAB Lebens-, Alters- und Behindertenhilfe Havelland
lokale Vereine, Betriebe und öffentliche Einrichtungen
Durch die räumliche Bündelung von Schule, Kindergarten und Familienzentrum soll ein zentraler Ort der Integration in Schwäbisch Gmünd geschaffen werden.
„Vorschule zu Hause“ ist ein Bildungsprogramm für Familien mit Kindern im Alter bis zu sechs Jahren in ländlichen Regionen der spanischen Provinz Galicien.
Blätterfunktion
Hinweis zur Verwendung von Cookies
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz