Die Auswirkungen des demografischen Wandels treffen besonders den ländlichen Raum. Sinkende Bevölkerungszahlen mit deutlich mehr Älteren und viel weniger Kindern und Jugendlichen stellen nicht nur die Kommunen vor Herausforderungen, sondern alle Akteure – vom Wirtschaftsunternehmen bis zu sozialen Trägern.
Die Kommunen der Kleeblatt-Region im Nordwesten Brandenburgs arbeiten seit Jahren erfolgreich im Bewusstsein zusammen, sich diesen Herausforderungen gemeinsam besser stellen zu können. Die bisherigen strategischen Grundlagen der Zusammenarbeit und der regionalen Entwicklung der Daseinsgrundfunktionen basieren auf einem Mittelbereichsentwicklungskonzept (MEK).
Ziele
Bis 2030 sind folgende Projektziele definiert:
engere interkommunale und verwaltungsseitige Zusammenarbeit
Vielfalt und Stärken der Kommunen als Qualität und Chance stärken
gegenseitige Unterstützung sichern, Zusammenhalt und Zusammenarbeit intensivieren, Synergien nutzen
Handlungskorridor für eine flexible und „lernende“ Umsetzung und Weiterentwicklung der Maßnahmen abstecken
Teilhabe ermöglichen
sowie inhaltlichen Schwerpunktsetzungen:
Verbesserung der Mobilität mit der Schiene als Rückgrat durch flexible und multimodale Netzergänzung, Steigerung der Attraktivität weiterentwickelter Mobilitätsangebote
Bahnhof Neustadt (Dosse) als Tor zur Region stärken und profilieren, etappenweise alle Haltepunkte als Mobilitätsknoten qualifizieren
anspruchsvolle baukulturelle Qualität bei Investitionen umsetzen
Erneuerung und Umgestaltung baulicher Anlagen mit niedrigschwelligen Angeboten und Barrierefreiheit verbinden
Gesundheit und Pflege strukturell anpassen und konsequenter vernetzen
qualifizierte und inhaltlich differenzierte Bildungslandschaft profilieren
Kultur-, Sport- und Freizeitangebote regional bedarfsgerecht sichern
touristische Erschließung auf Basis vorliegender Konzepte stärken und mit Netzwerk- und Alltagsnutzen verknüpfen.
Konzept
In der landesentwicklungspolitischen Struktur bilden die Stadt Kyritz, das Amt Neustadt (Dosse) sowie die Gemeinden Wusterhausen/Dosse und Gumtow einen Mittelbereich mit Kyritz als Mittelzentrum. Der Zusammenschluss als Kleeblatt-Region verfolgt auf Basis eines Kooperationsvertrages eine engere Zusammenarbeit, vor allem zur Sicherung und Entwicklung überörtlicher Funktionen, zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Region und soll dem Wohl der gesamten Bevölkerung der Region dienen. Dazu wurde als Gremium der Kooperationsrat geschaffen, dem jeweils der/die Hauptverwaltungsbeamte/beamtin sowie der/die Vorsitzende der Stadt oder Gemeindevertretung bzw. des Amtsausschusses angehören. Die Finanzierung erfolgt über einen einwohnerzahlabhängigen, jährlich im Haushalt einzustellenden Betrag, der durch Beschluss des Kooperationsrates festgelegt wird.
Hervorzuheben ist, dass sich in der ländlichen Region, wo das „Kirchturmdenken“ eine ausgeprägte Tradition hat, die Vertreter der Gemeinden zusammengefunden haben, um durch gemeinsames koordiniertes Handeln die Lebensbedingungen in der Region zu verbessern.
Finanzierung
Die Kleeblatt-Region ist in das Bund-Länder-Programm „Kleinere Städte und überörtliche Zusammenarbeit (KLS)“ aufgenommen worden. Die genannten Maßnahmen wurden mit Fördergeldern aus dem Programm unterstützt.
Gemeinsames Ziel ist es, die Entwicklung der bayerischen Region „Hofheimer Land“ selbst zu beeinflussen und die Daseinsvorsorge mit einem langfristigen Strategiekonzept zu sichern.
Vier kleinere hessische Gemeinden möchten durch den Zusammenschluss dauerhaft stabile Verwaltungsstrukturen in einer ländlichen Region etablieren und so zukunftsfähig bleiben.
Das Projekt gilt als gutes Beispiel dafür, als Kooperative in dünn besiedelten ländlichen Regionen auf den demografischen Wandel zu reagieren.
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