Bürgerschaftliches Engagement fördert Solidarität, überbrückt Gegensätze und gibt dem Einzelnen das Gefühl, ein wichtiger Teil des Ganzen zu sein. Viele Studien zeigen: wer früh Engagement lernt, bleibt ein Leben lang dabei. Sehr junge Menschen, die sich engagieren möchten, sind jedoch oft mit Vorbehalten und Skepsis seitens der potenziellen Einsatzstellen konfrontiert. Viele Einsatzstellen befürchten einen großen Betreuungsaufwand oder scheuen die Klärung der erforderlichen Rahmenbedingungen. Gleichzeitig stellt die Suche nach einem Ehrenamt, die Kontaktaufnahme mit Einsatzstellen sowie Klärung der Formalitäten oft eine Überforderung für junge Menschen dar.
Ziele
frühes Heranführen, Ermöglichen und Begleiten von Engagement junger Menschen
Begleitung, Schulung und Unterstützung von potenziellen Einsatzstellen, um Offenheit für junges Engagement zu erreichen
breite Kommunikation und Wahrnehmung für Jugendengagement in der Öffentlichkeit, in Schulen und bei Eltern
Konzept
Seit November 2021 ermöglicht das Projekt JES Jugendlichen ein ehrenamtliches Engagement im sozialen, ökologischen, kulturellen oder sportlichen Bereich. Das Projekt beinhaltet Organisation und Begleitung von Einsatzorten, Platzierungsverfahren, Begleitprogramm und Anerkennungsformen. Auf ein ausführliches Orientierungsgespräch folgt die gemeinsame Suche nach passenden Einsatzstellen, Unterstützung bei Kontaktaufnahme mit der Einsatzstelle sowie bei nötigen Formalitäten wie Führungszeugnis, Impfungen, Vereinbarung etc. Da auch junge geflüchtete Menschen beziehungsweise ausländische Schülerinnen und Schüler oder Studentinnen und Studenten an dem Programm teilnehmen, gehören auch Kontakt zu Behörden, Übersetzung von Unterlagen und sprachliche Unterstützung dazu. Wir begeistern durch Infoveranstaltungen, soziale Medien und Multiplikatoren möglichst viele junge Menschen für die Idee des ehrenamtlichen Engagements.
Aktivitäten und Ereignisse
Dank einer intensiven Akquise in der ersten Phase des Projektes wurden über 100 unterschiedliche Einsatzstellen gewonnen, die jungen Menschen attraktive Engagementmöglichkeiten bieten. Diese wurden sorgfältig ausgewählt, vom Träger geschult und mit Begleitmaterial ausgestattet. Seit dem Projektbeginn haben circa 40 junge Menschen eine Engagementstelle gefunden. Die Bewegründe für ein Engagement sind unterschiedlich. Es gibt Schülerinnen und Schüler, die in ein Berufsfeld schnuppern wollten, internationale Studentinnen und Studenten sowie geflüchtete Menschen, die nach Integrationsmöglichkeiten suchen, junge Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme oder psychischer Belastung weder Vollzeit- noch Teilzeitbeschäftigung ausüben können oder Jugendliche, die von ihren Familienhelferinnen und Familienhelfern zum Engagement ermutigt wurden. Zusätzlich zu ihrem Engagement nehmen die Jugendlichen an Begleitveranstaltungen des Trägers teil, wie Workshops, Erste-Hilfe-Kurse, Exkursionen oder Austauschtreffen mit anderen Teilnehmenden.
Von Anfang an waren Schulen wichtige Projektpartner. Es wurden bisher über 50 Infoveranstaltungen, Workshops und Projekttage zum Thema Engagement an Schulen durchgeführt. Daran haben circa 1.000 junge Menschen teilgenommen. Des Weiteren wurde JES auf vielen Bildungs- und Berufsorientierungsmessen präsentiert.
Besonderheiten
Entscheidender Gelingensfaktor des JES-Engagements ist die kontinuierliche Begleitung durch die JES-Referentinnen, wodurch sich das Projekt von einer klassischen Ehrenamtsagentur unterscheidet. Die Referentinnen halten intensiven Kontakt zu allen Teilnehmenden durch regelmäßige Telefonate, E-Mails sowie Reflexionsgespräche in den Einsatzstellen. Sie stehen den Jugendlichen bei Fragen, Schwierigkeiten, Konflikten zur Seite. Für eine erfolgreiche Vermittlung sind drei Faktoren wichtig:
eine interessante Einsatzstelle in Wohnortnähe
Offenheit der Einsatzstelle gegenüber Ehrenamt und der jungen Zielgruppe
gute Begleitung im Vermittlungsprozess
Finanzierung
Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Richtlinie „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“
Weniger Ehrenamtliche und zunehmende Bürokratie bei meist gleichbleibender Zahl an Vereinen und Sporttreibenden sind schwer in Einklang zu bringen. Das Projekt möchte durch die Zusammenführung von Ressourcen eine zukunftsfähige Vereinslandschaft gestalten.
Durch den Anrufdienst wird Einsamkeit gelindert sowie Geselligkeit angeboten, indem freiwillig engagierte Telefonpatinnen und Telefonpaten daran interessierte Menschen regelmäßig für kurze, freundliche Gespräche anrufen.
Das KIT Leipzig e.V. hilft Menschen, die in eine akute persönliche Krise geraten sind. Während sich Rettungsdienstmitarbeitende und Notärzte um physische Verletzungen kümmern, leistet der Verein Erste Hilfe für die Seele.
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