Im Saale-Holzland-Kreis werden 2035 knapp ein Drittel weniger Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren leben als 2014. Viele ländliche Gemeinden sind auch aufgrund angespannter Budgets dazu gezwungen, effizientere öffentliche Strukturen zu gestalten. Zurückgehende Schülerzahlen in der stark sanierungsbedürftigen Grundschule „Talblick“ im Ortsteil Stiebritz der Gemeinde Hainichen und anstehende Investitionen in der Kindertagesstätte „Kleine Strolche“ im Ortsteil Nerkewitz der Gemeinde Lehesten setzten die Gemeinden unter Handlungsdruck.
Um auch zukünftig eine optimale Nutzung des traditionellen Schulstandortes zu gewährleisten und damit eine wichtige Säule der Daseinsvorsorge in der Region sicherzustellen, wurden Lösungsansätze auf gemeindeübergreifender Ebene gesucht. Der Kindertagesstätte in Nerkewitz fehlte der Platz für Außenanlagen, während eine Etage der Grundschule Stiebritz vollständig leer stand, da sie aufgrund zu geringer Schülerzahlen nicht ausgelastet war.
Ziele
die überfüllte Kindertagesstätte in Nerkewitz entlasten und verfügbare Räumlichkeiten der Schule in Stiebritz neu nutzen
die Wohnattraktivität der umliegenden Orte für junge Familien und die Lebensqualität in der ländlichen Region erhöhen
Funktionen bündeln und den Standort stärken
Konzept
Das „Haus der Kinder“ ist ein Projekt im thüringischen Stiebritz im Saale-Holzland-Kreis. Im Kontext des Projekts wurde die Kindertagesstätte aus der Nachbargemeinde in die Grundschule in Stiebritz integriert. Dabei war es eine zentrale Herausforderung, gleichzeitig die Bedürfnisse von Kindern im Alter von einem bis zehn Jahren zu erfüllen, da die Kindertagesstätte auch die Leistungen eines Kindergartens beinhaltet. Die drei Gemeinden entwickelten hierfür ein gemeinsames Konzept.
Auch viele Eltern beteiligten sich an der Planung und konnten ihre Ideen einbringen. Durch einheitliche Strukturen beim Betrieb der Kita und der Grundschule können Ressourcen besser genutzt, beziehungsweise Kosten gespart werden. In Bezug auf die baulichen Veränderungen lag der Fokus auf dem Lärmschutz, dem Einrichten von neuen Außenanlagen und der Sicherheit im Gebäude.
Aktivitäten und Ereignisse
2003 startete der Planungsprozess
2011 begann die Renovierung der Schule und der Ausbau des Erdgeschosses für die zukünftige Kindertagesstätte „Kleine Strolche“ aus Nerkewitz.
Vier Gruppenräume sind entstanden, die Platz für 50 Kinder bieten.
Kinder profitieren vom täglichen Kontakt mit anderen Altersgruppen.
Beim Wechsel von Kita zur Schule können Kinder in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.
Es gibt Kostenersparnisse aufgrund gemeinsamer Dienstleistungen wie Hausmeisterdiensten, Reinigung oder Reparaturarbeiten wie die Erneuerung der Fenster im Schulgebäude im Jahr 2014.
Besonderheiten
Da drei Gemeinden vom Projekt betroffen waren, mussten diese sich auf ein gemeinsames Schul- und Kitakonzept einigen. Zudem arbeiteten die Gemeinden mit dem Landkreis zusammen, sodass eine Kooperation auf unterschiedlichen Ebenen entstand.
Das Projekt wurde mit dem Thüringer Zukunftspreis 2016 des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft ausgezeichnet und erreichte den 1. Platz.
Finanzierung
Die Kosten für den Bau tragen die Gemeinde und der Landkreis. Insgesamt sind 2 Millionen Euro für die Renovierung vorgesehen, wobei drei Viertel durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums gefördert wurden, den Rest teilen sich Kreis und Gemeinden.
Beteiligte
Das Projekt „Haus der Kinder“ ist ein gemeinschaftliches Anliegen der Gemeinderäte aus den Orten Stiebritz, Nerkewitz, Hainichen und Lehesten, der Vertreter von Schule, Hort und Kindergarten sowie dem Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Dornburg-Camburg.
Durch die räumliche Bündelung von Schule, Kindergarten und Familienzentrum soll ein zentraler Ort der Integration in Schwäbisch Gmünd geschaffen werden.
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