Durch eine zunehmende Akademisierung und den demografischen Wandel ist im Landkreis die Lage auf dem Ausbildungsmarkt für Fachkräfte bereits angespannt, und sie wird sich weiter zuspitzen. Insbesondere für die Betreuung und Pflege hilfsbedürftiger Menschen, deren Zahl wegen der demografischen Alterung zunimmt, fehlen bereits Fachkräfte.
Zwar haben Schüler an der Schwelle zum Erwerbsleben zahlreiche Möglichkeiten, sich über mögliche Berufe und Arbeitsplätze zu informieren. Die Berufswahl wird aber entscheidend von praktischen Erfahrungen der Schüler in Betrieben beeinflusst, weshalb das Regionalmanagement solche Erfahrungen ermöglichen will. Dabei setzt es einen Schwerpunkt bei Gesundheits- und Pflegeberufen.
Ziele
Durch den Beitrag des Projekts „Fachkräfte für den Landkreis“ sollen vor allem Prozesse am Übergang Schule/Beruf optimiert werden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Dazu gehört die Unterstützung von Unternehmen mit Mangelberufen bei der Besetzung ihrer Lehrstellen und bei der Imagepflege. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Branchen Industrie und Handwerk sowie auf den Pflege- und Gesundheitsberufen.
Konzept
Folgende Maßnahmen sind geplant:
Schülerbustour „Fachkräftebus“
Bei den Bustouren werden branchenspezifisch Ausbildungsbetriebe angefahren. Dabei wird den interessierten Jugendlichen ermöglicht, direkt vor Ort die Unternehmen kennenzulernen, mit Ausbildern und Auszubildenden in Kontakt zu treten und das Unternehmen so zu „erleben“. Durch die gezielte Unterstützung der Unternehmen sollen mögliche Interessenten für Praktika und Ausbildungsplätze gefunden werden. IHK und HWK werden in die Planungen miteinbezogen.
Projektschritte:
Planung der Touren und Vergabe an Busunternehmen
Ansprache der Unternehmen bzw. Einrichtungen
Einladung der Schüler
Öffentlichkeitsarbeit
Kompetenznetzwerk Pflege und „Pflegeoffensive“
Es soll zunächst ein Kompetenznetzwerk Pflege aufgebaut werden. Ziel ist es, die Bedarfe der Branche kennenzulernen und anschließend Ansatzpunkte für konkrete Handlungsmöglichkeiten des Regionalmanagements zu identifizieren und zu entwickeln. Eine mit geeigneter Öffentlichkeitsarbeit unterstützte Imagekampagne namens „Pflegeoffensive“ soll dazu beitragen, die Anerkennung der Leistungen des Pflegeberufes zu steigern.
Für den handwerklichen Fachkräftemangel gibt es in Kindergärten und Schulen bereits zahlreiche Maßnahmen. Es wird angestrebt, diese insoweit zu ergänzen, als auch Maßnahmen zur Förderung der sozialen Kompetenzen und des Miteinanders im Landkreis etabliert werden, um die Affinität der Kinder zu sozialen Themen zu steigern.
Der Landkreis Dingolfing-Landau betreibt zwei eigene Pflegeheime. Durch geeignete Maßnahmen z. B. im betrieblichen Gesundheitsmanagement kann hier eine Vorbildrolle für private Pflegeheime entstehen.
Projektschritte:
Identifizierung und Einladung von relevanten Akteuren zum Aufbau des Gremiums „Kompetenznetzwerk Pflege“; Organisation einer Auftaktveranstaltung und regelmäßiger Arbeitstreffen
Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zur Imageaufwertung des Pflegeberufes in Zusammenarbeit mit Beschäftigten der Branche
Erstellung von Videobeiträgen
Platzierung einer geeigneten Maßnahme zur Förderung der Sozialkompetenz von Kindern und Jugendlichen an Schulen bzw. schulbegleitend
Entwicklung möglicher Maßnahmen in den kreiseigenen Heimen, die Vorbildfunktion für die Region übernehmen sollen, z. B. beim betrieblichen Gesundheitsmanagement
Aktivitäten und Ereignisse
Erste Schülertour mit dem „Fachkräftebus“ am 20.11.2019: Mit insgesamt 47 Teilnehmern wurden die Betriebe Einhell Germany AG und Horsch-Leeb Application Systems GmbH in Landau an der Isar sowie Develey Senf & Feinkost GmbH und expert Feuchtgruber GmbH in Dingolfing besucht.
Alle stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen wurden angeschrieben und ihre Bereitschaft zur Einbringung in das geplante Netzwerk abgefragt. Außerdem wurden ihre zentralen Herausforderungen und Bedürfnisse abgefragt.
Besonderheiten
Die Maßnahmen werden evaluiert. Der Fachkräftebus hat in seiner ersten Tour die Evaluierungskriterien erfüllt. Das Kompetenznetzwerk Pflege und die Pflegeoffensive konnten bezogen auf den Projektstand noch keine messbaren Ergebnisse erzielen.
Finanzierung
Förderzeitraum des Regionalmanagements: 01.06.2019-31.05.2022
Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
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