Springe direkt zu:
Bundesland Bremen
Die Corona-Pandemie stellt viele gesellschaftliche Bereiche vor enorme Herausforderungen. Nicht zuletzt die Bildung. Aufgrund von Schulschließungen und den sich anschließen-den Wechselbeschulungen im ersten Lockdown gab es in Bremen eine zentrale Erkenntnis: Theoretisch kann Unterricht in der Distanz gelingen, denn die digitalen Strukturen sind größtenteils mit der Lernplattform, dem Support und der ID-Verwaltung vorhanden. Wenn aber in einer Klasse unterschiedliche digitale Endgeräte genutzt werden, ist ein qualifizierter Support kaum zu realisieren. Lehrkräften bereitet es zudem Probleme, sich auf verschiedene Endgeräte-Typen einzustellen.
Zusätzlich zeigt sich im Zwei-Städte-Land Bremen eine große Heterogenität: In den Haushalten finden sich sehr unterschiedliche technische Ausstattungen. Mehrere Kinder mussten sich ein Endgerät teilen oder hatten keines zur Verfügung, was die Bearbeitung von schulischen Aufgaben in Distanz erschwerte. Um allen Schülern und Schülerinnen die Teilnahme am Unterricht während der Pandemie zu ermöglichen, soziale Ungleichheiten in der Hansestadt auszugleichen und gleichzeitig weiter die Kompetenzen für ein Leben in der digitalen Welt zu vermitteln, hat Bremen eine klare Entscheidung getroffen: Alle Schüler und Schülerinnen und alle Lehrkräfte brauchen das gleiche Endgerät.
Der Leitmedienwechsel vollzieht sich: Wir befinden uns im Zeitalter der Digitalität. Diesem Umstand muss sich auch die Schule als zentrale gesellschaftliche Institution stellen. Dies macht nicht zuletzt die KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ aus dem Jahr 2016 deutlich, die zentrale digitale Kompetenzen definiert, die Schüler:innen am Ende ihrer Schulzeit erworben haben sollen. Die Corona-Pandemie hat eindrücklich gezeigt, dass das Bildungssystem noch nicht in der Digitalität angekommen ist. Die Schulschließungen führten vor allem dort zu enormen Ungleichheiten, wo digitale Endgeräte nicht vorhanden waren oder der Zugriff darauf erschwert war. Die Fragen der sozialen Gerechtigkeit und Bildungsteilhabe rückten somit in Bremen im Bildungsbereich in den Mittelpunkt der Covid-19-Pandemie. Die Lösung dieser Problemlagen ist die 1:1-Ausstattung von Lehrkräften und Schüler:innen, damit ein Unterricht sowie Zugriff auf schulische Materialien zu jeder Zeit unabhängig vom Pandemieverlauf sichergestellt werden können.
Nach der Entscheidung für einheitliche digitale Endgeräte stellte sich die Frage nach dem Produkt. Der Zuschlag für Apple-iPads war das Ergebnis eines längeren, sorgfältigen Abwägungsprozesses der individuellen Vor- und Nachteile der Geräte. Ausschlaggebend für die Entscheidung für iPads waren unter anderem die Einfachheit der Bedienung, die weitgehende Barrierefreiheit, die gute Administrierbarkeit, die Sicherheit von iPadOS als Betriebssystem, die lange Nutzungsdauer sowie die Abschätzung der Gesamt- und Folgekosten.
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass die Pandemie die Einführung der iPads beschleunigt hat. In Bremen ist die 1:1-Ausstattung allerdings nicht der Beginn der schulischen Digitalisierung, sondern ein Etappenziel. Nun beginnt die Transformation von Unterricht und die Entwicklung von einem Kompetenzerwerb für ein Leben in der digitalen Welt.
2001: Einführung eines zentralen Technik-Supports für Schulen Anfang der 2000er Jahre: Einführung eines zentralen Nutzermanagement-Systems 2014: Einführung einer einheitlichen Lernplattform 2018/19: Einführung eines zentralen Mobile Device Management-Systems für Bremen Juni 2020: Bekanntgabe der Anschaffung für iPads für alle Lehrkräfte, Referendar:innen und Schüler:innen August 2020: Verteilung von circa 8.000 iPads an alle Bremer Lehrkräfte seit August 2020 bis heute andauernd: Fortbildung und Qualifizierung durch die Stabsstelle Digitalisierung (früher: Zentrum für Medien), Medienzentrum Bremerhaven, Landesinstitut für Schule und durch eine Kooperation mit Apple Oktober - Dezember 2020: Auslieferung und Inbetriebnahme von 90.000 Schüler:innen-iPads
Um die Akzeptanz der Geräte bei den Lehrkräften zu stärken, war es zentral, sich im ersten Schritt auf diese zu konzentrieren und sie im Umgang mit den neuen Dienstgeräten und dem oft unbekannten Betriebssystem ausreichend zu schulen.
Die Unterstützungsangebote starteten in den Sommerferien 2020. Der große Informations- und Supportkurs „Unterstützung iPads“ wurde auf der Lernplattform „Itslearning“ eingerichtet und mit Handreichungen, Anleitungen, Videotutorials, Fortbildungshinweisen, einer FAQ und einem Diskussionsforum eingerichtet.
Zum Schuljahresstart 2020/21 konnten die Bremer Lehrkräfte also nicht nur auf Informationen seitens ihrer Schulleitung zurückgreifen, sondern sich auch selbstständig in dieser zentralen Anlaufstelle informieren und gegenseitig unterstützen.
Im Diskussionsforum wurden seit Sommer 2020 885 Diskussionen und Nachfragen zu den iPads, zu Apps und zum Einsatz im Unterricht gestellt und durch eine breit aufgestellte, freiwillige kollegiale Hilfe beantwortet. Neben der anfänglichen Konzentration auf den technisch sicheren Umgang mit den neuen Dienstgeräten war es nun an der Zeit, die Kernpraktiken des Lehrkräftealltags anzusprechen – den pädagogischen und didaktischen Einsatz in Unterrichtsplanung, -durchführung und -nachbereitung. Die Bereitschaft unter den Lehrkräften, sich fortzubilden, war enorm – und das trotz einer Aussetzung der Fortbildungsverpflichtung für das Schuljahr 2020/21.
Von August bis Oktober 2020 gab es in einer groß angelegten Fortbildungsinitiative in Kooperation mit externen Fortbildungsanbietern 50 Online-Workshops zum Einsatz des iPads im Unterricht mit rund 9.000 Teilnahmen. Aber auch das Fortbildungsteam in der Stabsstelle Digitalisierung in Bremen bot in diesem Zeitraum über 80 Fortbildungen mit mehr als 2.000 Teilnahmen an.
Momentan steckt die Bremer Bildungslandschaft im Schuljahr 1 einer noch nie dagewesenen Veränderung des Schulsystems. Damit einhergehen vielfältige Erfahrungen und Lernprozesse, die in den Sommerferien evaluiert werden.
Meik HansenTechnische Umsetzung und BegleitungSenatorin für Kinder und BildungRembertiring 8-1228195 BremenTelefon: 0421 361 6038E-Mail: meik.hansen@bildung.bremen.de
Dr. Rainer BallnusPädagogisch-inhaltiche Umsetzung und BegleitungSenatorin für Kinder und BildungGroße Weidestraße 4-1628195 BremenTelefon: 0421 361 3178E-Mail: rballnus@lis.bremen.de
Junge Menschen sollen über digitale Kanäle mitreden und mitbestimmen, wo die Belange ihres Alltags berührt werden und so an den Geschicken ihrer Heimatgemeinde im Landkreis Bad Kissingen beteiligt werden.
Das Bildungsportal dient sowohl zur Nutzbarmachung des Kursangebotes für die Bevölkerung, aber auch der Informationsvermittlung zu aktuellen Themen und Terminen. Es unterstützt insbesondere eine stärkere Vernetzung der Bildungsangebote vor Ort.
Digitale Lerntechniken werden den Schülern der Byskolan-Schule in der schwedischen Gemeinde Lund früh vermittelt.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz
OK