Heilbronn-Franken weist eine im Landesvergleich stark unterdurchschnittliche Bevölkerungsdichte auf. Seit 2005 überschreiten die Sterbefälle die Anzahl der Geburten, eine Entwicklung, die sich in der Region ebenfalls stärker abzeichnet als im landesweiten Durchschnitt. Gleichzeitig verzeichnet Heilbronn-Franken seit 2011 einen positiven Wanderungssaldo. Kamen Zuwanderer zunächst überwiegend aus Deutschland oder EU-Mitgliedsstaaten, hat die Flüchtlingsentwicklung der vergangenen Jahre zu einem verstärkten Zuzug von Drittstaatenangehörigen geführt. Vor dem Hintergrund von geringer Bevölkerungsdichte, Alterung und zunehmender kultureller Vielfalt ergeben sich für die Region Herausforderungen, die das Projekt auf lokaler Ebene aktiv gestalten möchte.
Ziele
Die Folgen des demografischen Wandels sollen in den Gemeinden mit neuen Ideen und lokalem Engagement positiv gestaltet werden mit unter anderem folgenden Zielen:
generations- und kulturübergreifendes Miteinander und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen
ehrenamtliches Engagement fördern und wertschätzen
Mobilität, Betreuung und lebenslanges Lernen für Menschen in allen Lebenssituationen gewährleisten
Lebensqualität und Attraktivität der Region wahren und fördern
Die Demografische Allianz Heilbronn-Franken richtet sich an kleinere Kommunen mit unter 10.000 Einwohnern, die aktiv daran arbeiten, mit neuen Ideen die Folgen des demografischen Wandels zu gestalten. Insgesamt 25 Gemeinden haben sich am Projekt beteiligt, um zu sensibilisieren, Handlungsfelder zu identifizieren und Leitziele zu definieren. Zur Organisation der Workshops erhielten die Gemeinden jeweils eine Kofinanzierung von 2.500 Euro. Aufbauend auf den Workshops wurde ein Leitzielkatalog für die Region und ihre Kommunen erarbeitet.
Darüber hinaus haben die Gemeinden Handlungsfelder identifiziert und Zielvorstellungen erarbeitet. So haben sich im Handlungsfeld „Wohnen“ mehrere Gemeinden als langfristiges Ziel gesetzt, generationenübergreifende Wohnprojekte zu etablieren. Im Handlungsfeld „Infrastruktur“ wollen viele der Gemeinden daran arbeiten, dass die Grundversorgung vor Ort erhalten oder ausgebaut wird. Daneben wurden weitere Handlungsfelder identifiziert wie „Mobilität“ oder „Arbeit, Wirtschaft, Handel, Gewerbe, Fachkräfte“.
Aktivitäten und Ereignisse
Initiierung im Mai 2015
Durchführung von Workshops in allen 25 Projektgemeinden
Dokumentation der lokalen Aktivitäten und Zielvorstellungen der 25 Gemeinden
Erstellung eines Leitzielkatalogs auf Basis der kommunalen Dokumentationen
Erörterung der Workshops und der Umsetzung von Projektideen mit den betreffenden Bürgermeistern und Auszeichnung eines Best Practice-Projektes dotiert mit 5.000 Euro.
Preisgeld: Stromer e.V. in Zweiflingen für ein gemeinsames Mobilitätsprojekt mit einem Elektroauto
seit 2019 einmal jährlich gemeinsamer Austausch mit den 25 Projektkommunen zum aktuellen Stand der Entwicklung sowie Austausch von Ideen und Konzepten
Besonderheiten
Das Projekt ist das Resultat einer Mitgliederbefragung. In dieser wurde der demografische Wandel von den Mitgliedern als besonders relevantes Thema erachtet.
Der Leitzielkatalog wurde allen wichtigen Akteuren der Region vorgestellt (Regionalverband, Kammern, Landräte, Oberbürgermeister Heilbronn) und fand dort Zustimmung.
Der Planungsausschuss des Regionalverbandes befasst sich einmal im Jahr mit dem Projekt und seinem Thema.
Finanzierung
Das Projekt wurde durch eine Spende der Adolf Würth GmbH & Co. KG mit 150.000 Euro ausgestattet.
Beteiligte
Das Projekt wurde durch die Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken gegründet und umfasst 25 teilnehmende Gemeinden. Die Allianz kooperiert mit dem Regionalverband Heilbronn-Franken.
Die Kommunen der Kleeblattregion in Brandenburg haben sich zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Strategie zum Umgang mit dem demografischen Wandel zu entwickeln.
Gemeinsames Ziel ist es, die Entwicklung der bayerischen Region „Hofheimer Land“ selbst zu beeinflussen und die Daseinsvorsorge mit einem langfristigen Strategiekonzept zu sichern.
Das Projekt gilt als gutes Beispiel dafür, als Kooperative in dünn besiedelten ländlichen Regionen auf den demografischen Wandel zu reagieren.
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