Der Landkreis Cham liegt im östlichen Bayern an der Grenze zur Tschechischen Republik. Er weist die typischen demografischen Merkmale einer ländlich geprägten Region auf wie insbesondere eine vergleichsweise geringe Bevölkerungsdichte, eine rückläufige Einwohnerzahl, eine disperse Siedlungsstruktur mit nur wenigen regionalen Zentren. Die Folge sind erhebliche Leerstände und unbebaute Flächenpotenziale.
In einem Vorgängerprojekt wurden landkreisweit die Leerstände sowie vorhandene Flächenreserven erfasst und im Landkreis-GIS dargestellt. Mit dem aktuellen Projekt „CIS 4.0“ soll die GIS-Infrastruktur im Hinblick auf ein umfassendes Siedlungsmanagement weiterentwickelt werden. Dazu gehören Pflege und Update der GIS-Datenbank mit Erweiterungen und Implementierung von innovativen Datenauswerttechniken durch zusätzliche Daten (Baudaten, Flächendaten, Plandaten, usw.) in Zusammenarbeit mit Softwaredienstleistern. Des Weiteren umfasst das Projekt die Identifizierung von Best-Practice-Beispielen und die Entwicklung von gezielten Kommunikationsmedien zur Kundenansprache sowie die Entwicklung von Vermarktungsmodellen und -materialien für Kommunen.
Ziele
Sensibilisierung der Kommunen beim Umgang mit Flächen und effiziente strategische Nutzung der vorhandenen Immobilien
Inwertsetzung von Flächenpotenzialen durch Neuausweisung von Siedlungsflächen
Konzept
Auf Basis des Landkreis-GIS wurde ein Siedlungs- und Leerstandmanagement-Tool entwickelt. Mit Hilfe kommunaler Fach- und amtlicher Geobasisdaten sollen frühzeitig Leerstände identifiziert, bewertet und vermarktet werden. Die verbesserte Reaktivierung von leerstehenden Bestandsgebäuden und Brachflächen stärkt die Innenentwicklung in den Kommunen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Flächensparen. Auch wenn sich der gesamte Prozess noch in der Erprobung befindet, liegen bereits für alle 39 Landkreisgemeinden belastbare Ergebnisse vor. Die technische Umsetzung wird kontinuierlich optimiert, wobei auch die Möglichkeiten für strategische Datenanalysen sowie die Anwendung in der Kommunalentwicklung weiter verbessert werden.
Aktivitäten und Ereignisse
Laufendes Projekt (Laufzeit bis zum 31.12.2021):
Validierung von Leerständen und Baulücken durch eine erneute Leerstanderfassung
Erstmalige automatisierte Erhebung aller vorhandenen Baulücken und Validierung durch Vor-Ort-Termine in den Gemeinden
Veröffentlichung der Ergebnisse in sechs Kommunen des Landkreises sowie Ansprache der Eigentümer bezüglich Abgabebereitschaft (geplant)
Untersuchung der Gebäudedaten der Jahre 2007-20 auf Zu- und Abgänge zur Identifikation von baulichen Schwerpunkten in den Kommunen
Erarbeitung von 400 m2 Rasterkarten zur Visualisierung von Brennpunkten der altersspezifischen Entwicklungen in den Ortsteilen
Erarbeitung eines Workflows zur Erstellung fotorealistischer 3D-Gebäude-Modelle; Untersuchung der Eignung für den 3D-Druck
Sensibilisierung der kommunalen Entscheidungsträger
Besonderheiten
Weiterentwicklung der GIS-Infrastruktur zu einem Leerstandmanagement-Tool mit umfassenden Auswertungsmöglichkeiten für die Siedlungsentwicklung einschließlich Prognosemöglichkeiten.
Finanzierung
Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung Regionaler Initiativen im Freistaat Bayern für Zukunftsprojekte der Landesentwicklung“ (FöRLa)
Die Kommunen der Wolfsteiner Waldheimat werden bei einer flächensparenden Siedlungsentwicklung unterstützt, um so den demografischen Herausforderungen zu begegnen.
Im Landkreis Schweinfurt soll Innenentwicklung als strategische Daueraufgabe in der Region etabliert werden. Die kommunale Selbstverwaltung bleibt dabei unangetastet.
Ziel ist es einerseits, Menschen mit Behinderung einen Überblick über die für sie selbstständig erreichbaren Gebäude und Einrichtungen zu geben. Andererseits soll für das Thema Barrierefreiheit insgesamt sensibilisiert werden.
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