Zur Selbsthilfegemeinschaft am oberschwäbischen Federsee zählt der Kurort Bad Buchau mit circa 4.200 und weiteren neun selbständigen Gemeinden mit circa 4.400 Einwohnern, zusammengeschlossen im 1972 gegründeten Gemeindeverwaltungsverband Bad Buchau (abgegrenzter Planungsraum). Wie viele ländliche Bereiche in Deutschland sind wir überdurchschnittlich von einer alternden Bevölkerung betroffen.
Eine besondere Herausforderung in unserem Tätigkeitsgebiet ist: Wie verflechtet man die Kleingemeinden mit jeweils unzureichend tragender Infrastruktur und mangelndem Nahverkehr mit den Ressourcen des Hauptortes? Die dort tief verankerte Selbsthilfe samt ausgeprägter Eigenverantwortung sollte dabei erhalten werden.
Vor allem im Hauptort Bad Buchau waren bereits mehrere Initiativen und Organisationen vorhanden, die voneinander unabhängig selbstständig Projekte initiiert und durchgeführt haben. Diese waren allerdings wenig koordiniert. Um die verschiedenen Haupt- und Ehrenamtlichen miteinander besser zu vernetzen und eine langfristig angelegte Organisationsstruktur zu schaffen, wurde im Juni 2017 der Verein „Bürger für Bürger- Selbsthilfegemeinschaft am Federsee e.V.“ gegründet.
die Kooperation bestehender Institutionen und Vereine unterstützen
strukturgebende und fördernde Innovationen entwickeln und daran teilhaben
die Initiativen mit der Stadt Bad Buchau und anderen Federseegemeinden vernetzen
Konzept
Der Verein Bürger für Bürger versucht alle gemeinnützigen Initiativen und Organisationen miteinander zu bündeln und ihre Tätigkeiten aufeinander abzustimmen sowie mit weiteren (niederschwelligen) Initiativen zu bereichern.
Aktivitäten und Ereignisse
Im November 2016 wurde der Öffentlichkeit die Broschüre „Wegweiser für Senioren und Angehörige“ präsentiert und an alle Haushalte in Bad Buchau verteilt und 2019 überarbeitet. Im Wegweiser sind alle Organisationen und Initiativen aufgelistet, die sich mit dem Leben im Alter beschäftigen.
Im Oktober 2016 wurde die Tagespflege „Haus mit Herz“ eröffnet, weiter ausgebaut und 2019 durch die Tagesbetreuung ergänzt.
Das Bad Buchauer Bürgercafé wurde am 3. Oktober 2017 als Generationen- und Bürgertreff eröffnet. Mit Vorträgen, Lesungen und Auftritten von Musikern soll dieses als Ort der Begegnung der Isolation entgegenwirken und das Selbstwertgefühl Älterer durch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben steigern.
Am 13. März 2019 fand die erste Abhaltung eines Bürgerforums statt mit dem Ziel, bestehende Initiativen der Bevölkerung näher zu bringen, Harmonie und Effektivität abzufragen sowie den Ausbau des Netzwerkes zu forcieren.
Fahrdienst v.a. als Zubringer für die Tagespflege und Tagesbetreuung mit vereinseigenem Fahrzeug (auch Rollstuhltransporte).
Das Netzwerk Federsee soll im September 2020 umgesetzt werden. Hierzu organisiert der Verein im Rahmen eines „Betreuungsgruppen-Sharings“ kleine Versorgungsgemeinschaften, in denen sich im rotierenden Wechsel in den einzelnen Gemeinden 1-2x pro Woche Betreuungsgruppen treffen.
Lebenszentrum am Postpark Bad Buchau:
Dieses Projekt mit geplantem Baustart im Herbst 2020 ist als Erweiterung des bestehenden „Haus mit Herz“ geplant. 18 barrierefreie Servicewohnungen sollen ihren Bewohnern Selbständigkeit bieten, mit der Möglichkeit, bei Bedarf Pflegeleistungen in Anspruch nehmen zu können sowie gelebte Integration durch Begegnung zu ermöglichen. Im Erdgeschoss wird ein bürgerschaftlich geführtes Lebensmittelgeschäft integriert und Multifunktionsräume für verschiedene Dienstleistungs- und Beratungsangebote vorgehalten. Ein kleineres jedoch inhaltlich angepasstes Objekt soll in der Gemeinde Kanzach folgen.
Demenzlotsen, Notfallbogen, Vorsorgemappen und Barrierefreiheit sind weitere Dienstbereiche.
Besonderheiten
Am 26. Oktober 2017 wurde das Konzept des Vereins mit dem Preis des Ideenwettbewerbs zur Strategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ des baden-württembergischen Sozialministeriums mit einem Preisgeld von 35.000 Euro ausgezeichnet. Leider haben wir durch die Corona-Krise im laufenden Ausbau Rückschläge hinnehmen müssen, so dass eine unbefangene Evaluation gegenwärtig nicht möglich ist.
Finanzierung
Die Initiative finanziert sich zum Großteil selbst. Lokale Unternehmen und die Kommunen stellen für einzelne Projekte Spendengelder bereit.
Beteiligte
Im Projekt sind 21 Projektpartner beteiligt, die zum Großteil gemeinnützige Vereine und Organisationen sowie Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sind.
Einwohner der österreichischen Hauptstadt helfen einander auf freiwilliger Basis, sich im sozialen Netz der Stadt zurechtzufinden.
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