Wie andernorts wächst in Saarbrücken-Brebach der Anteil der älteren Bevölkerung stetig. Die Besonderheit in Brebach: 20 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahren stammt aus der Türkei. Auswirkungen von Altersarmut und Vereinsamung sowie die besondere Situation der älteren Migranten werden immer sichtbarer. Die Nachfrage nach ehrenamtlichen Helfern zur Unterstützung des Alltags wächst spürbar. Brebach setzt auf Unterstützung aus dem Stadtteil für den Stadtteil.
Ziele
Aufbau und Weiterentwicklung eines generationsübergreifenden, multikulturellen Ressourcennetzwerkes aus professionellen, semiprofessionellen und ehrenamtlichen Mitgliedern
Aufbau und Unterstützung eines (teilweise ehrenamtlichen) Alltagshilfedienstes, der Menschen aus verschiedenen Kulturen als Helfende anspricht
Stärkung und Ausbau der intergenerativen und interkulturellen Angebote zur Sicherung der aktiven Teilhabe älterer Menschen und ihrer Angehörigen im Stadtteil – unter Berücksichtigung der sich verändernden Bedürfnislagen und Vorstellungen
Konzept
In einem sozial benachteiligten Quartier wurde ein generationenübergreifendes, interkulturelles Netzwerk errichtet. Eine niedrigschwellige, multiethnische Anlaufstelle berät und unterstützt ältere Menschen und ihre Angehörigen unkompliziert und den Bedürfnissen entsprechend. Auf der Basis bestehender Netzwerke wurde eine organisierte ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe aufgebaut und fachlich unterstützt, die Menschen aus verschiedenen Kulturen auch als Helfende anspricht. Daneben wurden mit Helfertätigkeiten zu bezahlbaren Preisen auch neue Beschäftigungschancen geschaffen.
Das Kooperationsnetzwerk ist Bestandteil einer Neuausrichtung der Seniorenarbeit, die von der Stadtteilkonferenz und den darin vertretenden Akteuren wie Kommune, Kirchengemeinden, Vereinen und Migrantenorganisationen getragen wird.
Umgesetzt wurde das Projekt auf der Basis einer aktuellen Zielgruppenbefragung und Situationsanalyse und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialforschung, Organisationsentwicklung und Praxisberatung (iSPO), das an der Entwicklung und Evaluation des Projektes beteiligt war.
Aktivitäten und Ereignisse
Oktober 2011: Das Projekt wird in das Modellprogramm „Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen“ des BMFSFJ aufgenommen und finanziell unterstützt.
Juli 2012: Start des Projektes
Juni 2013: Erster Kurs zur Basisqualifizierung von 11 Stadtteilhelferinnen und -helfern
November 2013: Vorstellen des Wegweisers für ältere Menschen und ihre Angehörigen im Rathaus Brebach; Verteilen an alle Haushalte
März 2014: Zweiter Kurs zur Basisqualifizierung von weiteren 11 Stadtteilhelferinnen und -helfern
August 2014: 1. Senioren-Sommer-Woche in Brebach
November 2014: Vorstellen des Projektes bei der zentralen Abschlussveranstaltung in Berlin
November 2014: Spendenübergabe des BPW Clubs Homburg SaarPfalz e. V. an das Projekt
Besonderheiten
Das Projekt „Brebach versorgt sich selbst“ wurde als Folgeprojekt des im Juli 2008 gestarteten und Ende 2011 ausgelaufenen Projektes „Älter werden in Brebach“ vom BürgerInnenzentrum gemeinsam mit dem Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung (iSPO) konzipiert. Die fachwissenschaftliche Begleitung durch das iSPO (Interne Steuerungsgruppe und Zielsytem) hat während der Projektlaufzeit eine optimierte inhaltliche und zeitliche Strukturierung der Arbeit ermöglicht und Reflexion, Anpassungen und Weiterentwicklungen unterstützt.
Durch das Projekt und die niederschwellig konzipierte Schulung von Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Stadtteil wurden neue ehrenamtliche Strukturen entwickelt und etabliert und es konnten Personen aus den Zielgruppen „Migranten/-innen“ und „Transferleistungsbezieher/-innen“ als Stadtteilhelferinnen und -helfer gewonnen werden. Damit wurden neue Beschäftigungsmöglichkeiten für die Teilnehmenden geschaffen – in Privathaushalten und bei verschiedenen quartiersrelevanten Akteuren der ambulanten, teilstationären und stationären Kranken- und Altenhilfe sowie zur ehrenamtlichen Unterstützung der vielfältigen Angebote und Veranstaltungen im Stadtteil.
Finanzierung
Das Projekt wurde bezuschusst aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums (Programm „Zuhause im Alter/Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen“) und arbeitet mit Mitteln des Saarländischen Sozialministeriums und der Landeshauptstadt Saarbrücken. Das Diakonische Werk an der Saar hat einen Eigenanteil beigesteuert.
Beteiligte
Diakonisches Werk an der Saar gGmbH
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes
Landeshauptstadt Saarbrücken
Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung (iSPO-Institut GmbH)
Ansprechperson
Frau Claudia Rebmann Diakonisches Werk a. d. Saar gGmbH Rembrandtstraße 17-19 66540 Neunkirchen Telefon: 06821 / 956 164 E-Mail: claudia-rebmann@dwsaar.de
Frau Ulli Heß BürgerInnenZentrum Brebach, Diakonisches Werk a. d. Saar gGmbH, Abteilung OSA Saarbrücker Straße 62 66130 Saarbrücken Telefon: 0681/ 87764 E-Mail: bzb@quarternet.de
Senioren steht meist ein Überangebot an Zeit zur Verfügung während Alleinerziehende unter Zeitdruck stehen. In Nürnberg wohnen sie zusammen und helfen sich gegenseitig.
Um die Lebensqualität älterer Menschen zu erhöhen und ihnen das Altern im gewohntem Umfeld zu ermöglichen, organisiert die Gemeinde Lahntal in Hessen gemeinschaftsstiftende Angebote.
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