Die Stadt Rastenberg hat seit dem Jahr 2000 rund 600 Einwohner beziehungsweise 19,3 Prozent der Bevölkerung verloren. Heute (Stand 2023) leben noch rund 2.500 Menschen in Rastenberg.
Der ländlich geprägte Landkreis Sömmerda ist einer der Landkreise in Thüringen, die durchschnittlich vom demografischen Wandel betroffen sind. Dies zeigt sich unter anderem am Bevölkerungsrückgang von 14,5 Prozent (Thüringen: 12,7 Prozent). Das Durchschnittsalter von fast 47,4 Jahren liegt leicht unter dem von Thüringen (47,6 Jahre).
Ziele
Erschließung von Garten und Kirche über die gottesdienstliche Nutzung hinaus zum Nutzen der Dorfgemeinschaft und zur Stärkung des „Wir-Gefühls“ im ländlichen Raum
Schaffung eines attraktiven Anlaufpunktes für die ganze Region
Errichtung eines Ortes für kulturelle Angebote und pädagogische Aspekte
Erhaltung einer der vielen Liegenschaften der evangelischen Kirche – trotz der demografischen Entwicklung und abnehmenden Zahl der Kirchenmitglieder
Konzept
Mit diesem Projekt wurde in der Kirche „Sankt Peter und Paul“ über die rein gottesdienstliche Nutzung hinaus eine Stätte für intergenerationale Begegnungen und den Austausch von Erfahrungen, Wissen und Glauben geschaffen. Verschiedenste kulturelle Angebote sind dabei ebenso im Fokus wie pädagogische Aspekte.
Zum kulturellen Erbe Mitteldeutschlands zählen etwa 2.000 evangelische Kirchen in Thüringen, die fast zu 100 Prozent unter Denkmalschutz stehen. Diese Gottes- und Pfarrhäuser sowie kirchlichen Liegenschaften mit Leben zu erfüllen, fällt auch der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) angesichts des demografischen Wandels und der abnehmenden Zahl der Kirchenmitglieder immer schwerer.
Um eine Brücke von der spirituellen zur sichtbaren Welt zu schlagen und die Kirchengemeinde wieder mehr im öffentlichen Raum sichtbar zu machen, entstand die Idee einer „Bienenglocke“, welche kultureller und sakraler Ort zugleich sein soll. Das Projekt stärkt das „Wir-Gefühl“ im ländlichen Raum und übernimmt eine Ankerfunktion über die dörfliche Gemeinschaft hinaus. Natur und Kultur beziehungsweise Religion verbinden sich hierbei zu einer Form. Ein wesentlicher Aspekt des Projektes ist die Herausstellung der Bedeutung des ländlichen Raumes im historischen Kontext sowie für die zukünftige Entwicklung unserer Gesellschaft.
Für die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde sind die Bienen eine gute Metapher für Gruppen mit hoher Schwarmintelligenz und die darin verborgenen Potentiale, wie eine tragfähige Gemeinschaft oder das gemeinsame Erreichen von Zielen, die dem Einzelnen unerreichbar sind. Die Kirchengemeinde ist davon überzeugt, dass mit dem Schutz der Bienen, der Mensch sich gleichzeitig auch selbst schützt, indem er anfängt, abseits von wirtschaftlichen Interessen, die wesentliche Bedeutung von Acker als Grundlage der Kunst und Kultur zu begreifen. Auf diese Weise lernt der Mensch auch das Miteinander auf dem Land wieder zu schätzen.
Die Glocke verkörpert für die Gemeinde den Ruf in die Welt: Sie rüttelt die Menschen wach, ruft in ihrer geistlichen Funktion zum Gebet und fungiert weltlich als Alarmsignal. Der Bienenkorb steht für den Kreislauf der Natur, die schöne Schöpfung, Harmonie und Lebenskraft. Er bildet eine hoch effiziente und zugleich sehr fragile Struktur. Damit stellt er einen Bezug von sichtbar-ursprünglicher, modern-technologischer und unsichtbar-spiritueller Welt her.
Finanzierung
Förderung durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
Nachdem das Spitalstift aus dem 14. Jahrhundert über Jahre immer mehr verfiel, gründete sich im Jahr 2012 der Förderverein zur Rettung des Denkmals. Mit hohem ehrenamtlichen Einsatz konnte das Ensemble saniert werden und dient nun als Natur- und Kulturerbe.
Als außerschulischer Lernort möchte die Natur- und Kunstwerkstatt Thamsbrück e. V. ein generationsübergreifendes Angebot zur gemeinsamen Freizeitgestaltung schaffen, das zugleich die Vielfalt von Nachmittagsaktivitäten im ländlichen Raum bereichern soll.
Mit der Schaffung weiterer Kinderbetreuungsplätze möchte der Novalis Diakonieverein zur Stärkung der Region beitragen. Familien, die sich für ein Leben auf dem Land entscheiden, sollen einen Betreuungsplatz für ihr Kind erhalten.
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