Die ländliche geprägte Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen liegt im Südwesten Bayerns im Landkreis Unterallgäu und weist bei insgesamt rund 12.000 Einwohnern eine positive demografische Entwicklung auf. Der Landkreis Unterallgäu befindet sich mit einer Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent (November 2016) unter denjenigen Kreisen und kreisfreien Städte mit der bundesweit niedrigsten Quote.
Seit dem Jahr 2013 hat sich die Zahl von Asylsuchenden stetig erhöht und so suchten im Herbst 2016 rund 160 Geflüchtete in den Orten der Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen eine neue Heimat. Zwei der wichtigsten Schritte zur Integration und Akzeptanz innerhalb der Mehrheitsgesellschaft sind erfahrungsgemäß das Erlernen der Sprache sowie die Eingliederung in die Arbeitswelt. Nachdem der Gesetzgeber die Möglichkeiten zur Arbeitsaufnahme von Asylbewerbern erleichtert hat, besteht sowohl für Arbeitgeber und Geflüchtete gleichermaßen die Aufgabe, zueinander zu finden und beiderseitige Vorteile zu nutzen.
Ziele
Perspektiven für Asylsuchende zur Integration in den Arbeitsmarkt aufzeigen
dem Mangel an Arbeitskräften im ländlichen Raum entgegenwirken
den sozialen Frieden im Unterallgäu und in der örtlichen Gemeinschaft bewahren
die Asylbewerber bei der Überwindung sozialer und kultureller Benachteiligungen unterstützen
die Öffentlichkeit auf die schwierige Situation von Flüchtlingen aufmerksam machen
Konzept
Ehrenamtliche aus der Flüchtlingshilfe in Babenhausen, aus der der Verein „Menschen begegnen Menschen“ (MbM) hervorgegangen ist, haben gemeinsam mit lokalen Unternehmen die Beschäftigungsinitiative „Babenhauser Modell“ entwickelt. Das „Babenhauser Modell“ umfasst die schrittweise Vermittlung der Asylbewerber in Praktika, Ausbildungsplätze und schließlich reguläre Arbeitsverhältnisse in einigen örtlichen Firmen. Mehr als 70 Freiwillige begleiten die Integration in die Arbeitswelt dabei als Vertrauensperson des jeweiligen Flüchtlings und Kontaktpersonen für die Unternehmen. Der Verein MbM engagiert sich darüber hinaus auch in den Bereichen Sprachkurse und Integration in das lokale Vereinsleben.
Aktivitäten und Ereignisse
Start der Aktivitäten des „Babenhauser Modells“ mit der Firma Kößler Technologie im Herbst 2014
Erstellung eines Lebenslaufs anhand Befragung der Geflüchteten zu ihrem Beruf, Fähigkeiten und beruflichen Interessen
Kontaktaufnahme mit verschiedenen Unternehmen in Babenhausen und der näheren Umgebung
Organisation von Schnuppertagen (bis zu 10 Tage) bei Übereinstimmung von Interessen und Fähigkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen
Durchführung eines dreimonatigen Praktikum und bei positiver Entwicklung Anschluss einer Ausbildung in dem Unternehmen oder eine Festanstellung als Arbeiter
Paralleles Anbieten von Intensiv-Deutschkursen und Mathematiknachhilfe durch ehrenamtliche Lehrer
Kooperation mit staatlichen Stellen, zum Beispiel durch persönliche Begleitung zu Terminen, Hilfe bei der Bearbeitung von Formularen/Anträgen sowie Gesprächen mit dortigen Sachbearbeitern
bis zum Herbst 2016 circa 25 vermittelte Praktika, 6 Ausbildungsverhältnisse und 12 Engagements in feste Arbeitsverhältnisse für Asylbewerber bei lokalen Unternehmen
Besonderheiten
2015: Auszeichnung beim bundesweiten Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ des Bundesministeriums für Umwelt und ländliche Entwicklung
Finanzierung
Der Aufwand wird bislang komplett ehrenamtlich geleistet. Spendengelder zur Anschaffung von Unterrichtsmaterialien für Deutsch- und Mathematikkurse von Seiten der beteiligten Unternehmen. Die Grundsubstanz der Finanzierung besteht aus den Mitgliedsbeiträgen sowie aus Spenden von Privaten, Unternehmen und Institutionen (z. B. Preisgelder).
Beteiligte
gemeinnütziger Verein „Menschen begegnen Menschen“
Das Projekt ina möchte die in Augsburg beheimatete klassische Altenhilfe befähigen, die Bedürfnisse und Lebenslagen von Migranten zu verstehen und sich darauf einzustellen.
Mit dem WohnPortal, welches die Suche und Vermietung erleichtert sowie Teilhabemöglichkeiten vor Ort aufzeigt, soll die Integration von Geflüchteten verbessert werden.
Bei der irischen Initiative bieten vorwiegend ältere Freiwillige Englischkurse für Migranten an. 94 Prozent der Tutoren möchten damit den Zusammenhalt in ihre Gemeinde stärken.
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