Die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung in der Stadt St. Gallen, mit rund 80.000 Einwohnern im nordöstlichen Teil der Schweiz gelegen, gehen von einer deutlichen Zunahme der Personen in der Nacherwerbsphase aus. Dies liegt einerseits an den starken Geburtsjahrgängen 1940 bis 1965, die in den kommenden Jahren in Rente gehen oder bereits heute in Rente sind, und anderseits an der höheren Lebenserwartung: Bei den über 80-Jährigen wird innerhalb von zwanzig Jahren mit 21 Prozent Zuwachs gerechnet, während die Gruppe der 65- bis 79-Jährigen um 19,6 Prozent anwachsen soll. Der Anteil der Personen in der Nacherwerbsphase an der Gesamtbevölkerung soll bis 2028 auf 21,5 Prozent ansteigen. Die über 65-Jährigen werden um 2028 eine rund 15.000 Personen starke Gruppe bilden. Dies stellt ein großes gesellschaftliches Potenzial dar bei gleichzeitig erheblich wachsendem Bedarf an Unterstützungsleistungen, der zu bewältigen sein wird.
Ziele
alten Menschen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu Hause ermöglichen
Wertschätzung und Sichtbarmachen der Leistungen älterer Menschen
Stärkung der Generationenbeziehungen
Förderung der Selbstverantwortung und des Vorsorgegedankens in der Bevölkerung
Sicherstellung der Versorgung sowie der Leistungsfähigkeit der Anbieter von Altershilfe
Entlastung pflegender und betreuender Angehöriger
Dämpfung des demografisch bedingten Kostenwachstums in der Betagtenhilfe
Verzögerung und Vermeidung von Heimeintritten durch Ausbau der ambulanten Unterstützung
Konzept
Die Lebenserfahrung und Zeit von Senioren ab 60 Jahren sollen dazu dienen, alte Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen. Dabei werden die geleisteten Einsatzstunden auf einem persönlichen Zeitkonto gutgeschrieben. Sie können in späteren Jahren eingesetzt werden, um selber Leistungen in Anspruch zu nehmen. Organisiert werden die Einsätze über soziale Einrichtungen, die die Leistungen der Zeitvorsorgenden an die alten Menschen vermitteln. So lange noch niemand über Zeitguthaben verfügt, erhalten die Einrichtungen einen Zeitkredit, etwa 1.000 Stunden, mit dem sie Einsätze „bezahlen“ können. Die eingebrachte Zeit wird dann dem Zeitvorsorgenden gutgeschrieben.
Die Tätigkeiten umfassen:
Fahrdienste und Begleitungen wie Arzttermine, Friedhof, Gottesdienst, einkaufen
gemeinsames Kochen und Essen
administrative Hilfe: Post erledigen, Formulare ausfüllen, Umgang mit dem PC
handwerkliche Hilfe: Kleine Gartenarbeiten und Reparaturen im Haus
Freiräume schaffen für pflegende Angehörige
Die Personen, die Zeit zur Verfügung stellen möchten, melden sich bei den mitwirkenden sozialen Einsatzorganisationen oder bei der Geschäftsstelle Zeitvorsorge.
Aktivitäten und Ereignisse
2008: Studie des Schweizer Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) über Zeitgutschriften für die Betreuung und Pflege älterer Menschen
2009: Machbarkeitsstudie des BSV mit der Stadt St. Gallen für ein Zeitvorsorgesystem
2012: Gründung der Stiftung Zeitvorsorge
2015: Die Stiftung Zeitvorsorge gewinnt den Prix Excellence Publique des SGVW-Wissensportals
über hundert Personen engagieren sich derzeit im Zeitvorsorgesystem
rund zehn soziale Organisationen vermitteln die Leistungen der Personen über das Zeitvorsorgesystem
Besonderheiten
Die Stadt tritt als Garantin der angesparten Zeitguthaben auf. Sollten irgendwann keine neuen aktiven Zeitvorsorgenden gefunden werden, stellt sie die entsprechenden Leistungen sicher.
Das Projekt befindet sich in der Evaluationsphase. Mitte 2017 erfolgt eine Berichterstattung über Projektverlauf und -ziele an das St. Galler Stadtparlament.
Beteiligte
Stadt St. Gallen
Kanton St. Gallen, Amt für Soziales
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinden St. Gallen
Katholische Kirchgemeinde St. Gallen
Schweizerisches Rotes Kreuz
Stiftung Pro Senectute (Anbieter von Dienstleistungen für ältere Menschen)
Spitex Verband (Anbieter für ambulante Pflege)
Frauenzentrale St. Gallen
soziale Organisationen zur Vermittlung von Einsätzen
Über das Projekt soll ein verantwortliches Miteinander gefördert und gelebt werden, in dem engagierte Menschen Hilfe leisten und unterstützungsbedürftige ältere Bürger/innen diese erhalten können.
Generationen- und kulturenübergreifende Unterstützung aus dem Stadtteil für den Stadtteil ermöglicht es alten Menschen in Saarbrücken-Brebach, solange wie möglich selbstbestimmt in ihrem Zuhause leben zu können.
Die Broschüre soll als Unterstützung dienen bei der Entscheidung, ob man zu Hause bleiben will und kann.
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