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50 Städte und Gemeinden in Finnland
Im ländlichen Raum Finnlands zeigten sich in der Gesundheitsversorgung bereits in den 1960er Jahren Probleme der Unterversorgung und des Zugangs zu Gesundheitsdienstleistungen. Reagiert wurde darauf mit der flächendeckenden Einführung von kommunalen Gesundheitszentren. Die auf unterschiedliche Bedürfnisse ausgerichteten Gesundheitszentren sind bis heute die zentrale Säule der Versorgung auf dem Land. Die Abwanderung der Bevölkerung in die Ballungszentren und eine alternde Bevölkerung, die oftmals auf dem Land zurückbleibt, stellen Finnland jedoch weiterhin vor Probleme. 62 Prozent der Menschen leben in überwiegend ländlichen Regionen, in Deutschland hingegen nur 18 Prozent. Daher muss Finnland sein Angebot an niedrigschwelliger Gesundheitsversorgung weiter ausbauen. Auch um insbesondere Menschen mit chronischen Krankheiten eine bedarfsgerechte Versorgung zu ermöglichen, werden neue Wege der Versorgung und der Zusammenarbeit unterschiedlicher Gesundheitsprofessionen beschritten. Durch den Mangel an Ärzten und anderen Gesundheitsfachkräften in den ländlichen Gesundheitszentren erhalten diese Maßnahmen zusätzliche Dringlichkeit.
Gesundheitskioske sind ein Teil der lokalen Gesundheitszentren und ergänzen diese mit ihren Leistungen. Dabei bilden sie eine zentrale Säule der grundlegenden lokalen Gesundheitsversorgung. Sie machen Gesundheitsleistungen niederschwellig zugänglich und sind beispielsweise auch an Samstagen geöffnet. Die Gesundheitskioske sind in Einkaufszentren oder Innenstadtlagen angesiedelt, um eine gute Erreichbarkeit zu ermöglichen. Nutzer können die Kioske ohne Voranmeldung aufsuchen. Sie treffen dort auf akademisch qualifizierte Gesundheits- und Krankenpfleger, teils auch auf Personal aus anderen Gesundheitsberufen wie zum Beispiel Physiotherapeuten. Sie erweitern so die gesundheitliche Grundversorgung der Bevölkerung um Gesundheitsförderung und Prävention. Betreiber ist in Finnland die jeweilige Kommune, die auch für die gesundheitliche Grundversorgung der Bevölkerung sowie die Finanzierung der Gesundheitsversorgung zuständig ist.
Zu den typischen Leistungen der Gesundheitskioske gehören:
Eine Evaluation der Universität Tampere hat folgende Ergebnisse der Gesundheitskioske festgestellt:
Die Gesundheitskioske werden durch ein zweijähriges Test- und Forschungsvorhaben der Städte und der Universität Tampere zusammen mit dem Kommunalprogramm des finnischen Innovationsfonds SITRA begleitet.
Kerstin Hämel Institut für Pflegewissenschaft, Universität BielefeldUniversitätsstraße 2533615 BielefeldTelefon: 0521 106 3894E-Mail: kerstin.haemel@uni-bielefeld.de
Doris Schaeffer Institut für Pflegewissenschaft, Universität BielefeldTelefon: 0521 106 3895E-Mail: doris.schaeffer@uni-bielefeld.de
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