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Nordwesten der Region Kuhmo, Finnland
Hinsichtlich der Bevölkerungsdichte ist Finnland eins der ländlichsten EU-Mitglieder. Mehr als 80 Prozent der finnischen Landschaft ist unbewohnt oder sehr dünn besiedelt. Insbesondere der nordwestliche Teil Kuhmos, an der russischen Grenze im Osten Finnlands gelegen, weist eine Bevölkerungsdichte von nur 1,8 Einwohnern je Quadratkilometer auf. Die Region Kuhmo hat mit den Konsequenzen des demografischen Wandels zu kämpfen. Dazu gehören mangelhafte Infrastruktur im technischen, medizinischen und Transportbereich, Abwanderung der jungen Bevölkerung in größere Städte und eine insgesamt alternde Gesellschaft. Eine gute Breitbandanbindung kann dazu beitragen, die beschriebenen Prozesse abzufedern und besser zu steuern. Als einer von mehreren Meilensteinen trägt eine gute Breitbandversorgung dazu bei, dass im ländlichen Raum Arbeitsplätze entstehen oder gehalten werden können. Leistungsfähiges Internet spielt für lokale Entscheidungsträger eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Abwanderung in städtische Zentren zu vermeiden und junge Menschen, die eigentlich mit dem ländlichen Raum verbunden sind, in der Region zu halten.
• Verfügbarkeit schnellen und bezahlbaren Internets für die ländliche Region Kuhmo • Geschäftsmöglichkeiten für ansässige Unternehmen schaffen oder Telearbeit ermöglichen • Zugang zu Social Media vereinfachen und so gesellschaftlicher Ausgrenzung aufgrund räumlicher Distanzen vorbeugen • junge Menschen dafür gewinnen, im ländlichen Raum zu bleiben • Lebensqualität auf dem Land verbessern und die lokale Bevölkerung mobilisieren, selbst aktiv zu werden • Infrastruktur für die Anforderungen der heutigen Informationsgesellschaft bereitstellen
Um dem Problem der mangelhaften Versorgung mit Breitband-Internet in der ländlichen Region Kuhmo zu begegnen, hat sich im Jahr 2007 eine lokale Kooperation gebildet. Diese hat das Ziel, ein schnelles Internetnetzwerk in der Region zu etablieren. Hierbei haben Ortsangehörige vor allem durch aufwändige Erdarbeiten ihre eigene Zeit und Maschinen eingesetzt, um ein Glasfasernetz zu errichten. Die Kooperation hat daraufhin einen landesweiten Telekommunikationsanbieter gewonnen, um die Versorgung mit Internet zu übernehmen. Insbesondere ein Anwohner brachte den Stein ins Rollen, gründete die Initiative und initiierte zusammen mit Nachbarn und anderen Interessierten aus der dörflichen Gemeinschaft den Zusammenschluss. Immer mehr Haushalte schlossen sich der Kooperation an und konnten, durch finanzielle Unterstützung des Europäischen Netzwerks für die Entwicklung des ländlichen Raums (ENLR), das Glasfasernetz aufbauen. Dieses Glasfasernetz gehört mittlerweile auch zur Kooperation.
• Erste Bestrebungen zu einer lokalen Breitbandkooperation im Jahr 2007 • Offizielle Projektlaufzeit im Rahmen des ENLR 2013–2015 • Verlegung von 165 Kilometern Glasfaserkabeln, Einsatz von rund 36.500 Stunden freiwilliger Arbeit und daraus resultierenden niedrigen Baukosten • Anbindung von sieben Dörfern der Region an das Breitbandnetz im Jahr 2015 • Der verbesserte Internetzugang ermöglicht neue Geschäftsfelder für ländliche Firmen, Telearbeitsplätze sowie neue Dienstleistungen in den Dörfern • Einbindung von 204 der 270 Haushalte in Kuhmo • Ein großer Telekommunikationsanbieter ist Teil der Kooperation geworden und nutzt das Netzwerk für seine Mobilfunkabdeckung sowie sein landesweites Netz. Dieser Mietvertrag ermöglicht der Kooperation einen großen finanziellen Handlungsspielraum sowie ein breiteres Anbieterspektrum.
Folgende zentrale Faktoren haben zum Erfolg des Projekts geführt:
Finanzielle Unterstützung über das Europäische Netzwerk für die Entwicklung des ländlichen Raums (ENLR )
Philip DonnerProjektkoordinatorVillage Optical Fibre Network Cooperative of North-Western KuhmoKokkovaarantie 1063 88760 IivantiiraFinnlandTelefon: +358 40 0404 555E-Mail: pdonner@znak.fi
Das Servicezentrum im französischen Gemeindeverband Pays de Murat stärkt wirtschaftliche Aktivitäten und Unternehmensgründungen in der ländlichen Region.
In Schweden wird die psychologische Behandlung in ländlichen Gebieten online sichergestellt.
In drei Modellregionen in Rheinland-Pfalz wird erprobt, wie der ländliche Raum durch smarte Technologien vor allem im Bereich Mobilität und Logistik belebt werden kann.
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