In fast allen Ländern werden die Menschen durchschnittlich immer älter. So ist die Lebenserwartung in der EU-28 auf mittlerweile knapp 81 Jahre gestiegen. Es gibt also eine sehr alte Generation, deren Kontakt zu den jüngeren Generationen, vor allem zu kleinen Kindern, jedoch immer mehr abnimmt. Dies liegt beispielsweise daran, dass Eltern mit ihren Kindern in andere Städte oder sogar andere Länder ziehen und damit die Entfernung zu den Großeltern vergrößern. Auch andere Umstände trennen die Welten von alten Menschen und kleinen Kinder häufig stark voneinander: So leben in vielen Ländern die älteren Menschen in Seniorenheimen und sehen damit kaum noch Kinder. Gleichzeitig verbringen viele auch sehr junge Kinder ihre Zeit in Kindertageseinrichtungen, Vorschulen und Schulen und bleiben damit unter ihresgleichen.
Ziele
Austausch und Lernen zwischen der jungen und der alten Generation fördern
neue Möglichkeiten für ältere Menschen und Kinder schaffen, zusammen zu lernen und von der Gesellschaft der jeweils anderen Generation zu profitieren
Konzept
In dem europaweiten Projekt „TOY – together old and young“ wurden die verschiedenen Lebenswelten von Senioren und Kindern zusammengebracht, um ein besseres Lernen zwischen der jungen und alten Generation zu fördern. Dafür führten die Projektpartner, unterstützt durch ehrenamtliche freiwillige Helfer und Vermittler, gemeinsam mit Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Aktivitäten an verschiedenen Orten wie Bibliotheken, Kulturzentren und Kleingartenanlagen durch. Das Nachfolgeprojekt TOY-PLUS widmet sich der Frage, wie generationenübergreifendes Lernen stärker in die formale Aus- und Weiterbildung von Menschen integriert werden kann, die mit diesen beiden Altersgruppen arbeiten.
Aktivitäten und Ereignisse
2012–2014: Projekt TOY
Durchführung von 13 Pilotaktionen mit Kindergärten, Schulen sowie Alten- und Pflegeheimen zur Bereicherung des sozialen Miteinanders der Generationen (589 Kinder und 163 Senioren nahmen an diesen Pilotaktionen teil)
Entwicklung und praktische Erprobung eines Werkzeugkastens und Training-Workshops für Praktiker und Freiwillige für generationenübergreifende Initiativen
Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens („TOY-Ansatz“) und Identifizierung erfolgreicher Strategien und Verhaltensweisen für generationenübergreifendes Lernen; zentrale Erkenntnis, dass Vermittler zwischen den Generationen unerlässlich für den Erfolg sind
Darstellung von 21 guten Beispielen für generationenübergreifendes Lernen
2016–2018: Anschlussprojekt TOY-PLUS
Erstellung eines Online-Lehrplanes und einer innovativen Methodik der generationenübergreifenden Arbeit für Akteure der frühkindlichen Erziehung, der Sozialarbeit und im Gemeinwesen, die am Projektende auf offenen Lernplattformen verfügbar sein wird
Entwicklung eines TOY-Qualitätssiegels mit gemeinsamen Standards für Behörden und Bildungseinrichtungen für die generationenübergreifende Arbeit mit kleinen Kindern und Senioren
Besonderheiten
Das Projekt TOY richtete sich an sehr junge Kinder im Alter von null bis zehn Jahren, was bei generationenübergreifenden Projekten eine Seltenheit ist.
TOY wurde mit dem europäischen Lifelong Learning Award 2016 ausgezeichnet.
Finanzierung
Das TOY-Projekt wurde von der Organisation „International Child Development Initiatives“ (ICDI) initiiert und von der Europäischen Union aus dem Lifelong Learning Programm sowie zwischenzeitlich von der niederländischen Stiftung Dioraphte gefördert. Das Nachfolge-Programm TOY-PLUS wird aus dem Erasmus+ Programm der Europäischen Union kofinanziert.
Beteiligte
TOY: International Child Development Initiatives (Niederlande) sowie weitere acht Partner aus sechs EU-Ländern.
TOY-PLUS: Koordinator International Child Development Initiatives (Niederlande), The Beth Johnson Foundation (Vereinigtes Königreich), Linking Generations (Nordirland), Dublin Institute of Technology (Irland), Center for Quality Education Step by Step (Slowenien), Azienda Speciale ReteSalute (Italien), Hellenic Open University (Griechenland), Gemeinde Lleida (Spanien).
In der italienischen Region Marche soll die Betreuung von Kindern auf Bauernhöfen den ländlichen Raum stärken und die Verbundenheit mit Natur und Landwirtschaft erhöhen.
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