Der Gesundheitsbezirk Lappland (Lapin Sairaanhoitopiirin) umfasst die 15 am weitesten im Norden Finnlands gelegenen Gemeinden und macht mit 98.983 Quadratkilometern mehr als ein Viertel der Landesfläche aus. Die Bevölkerungszahl schrumpft und liegt bei 118.600 Einwohnern, die sehr ungleichmäßig verteilt sind. Die medizinische Versorgung in Nordfinnland sichern 15 kommunale Gesundheitszentren und ein zentrales Krankenhaus in Rovaniemit. Zu diesem Krankenhaus sind Entfernungen im Gesundheitsbezirk von bis zu 450 Kilometern zurückzulegen. Die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen im Bereich der Allgemein- und Facharztversorgung, oder von spezialisierten Gesundheitsdienstleistungen, ist für diese ungleiche Bevölkerungsverteilung aufgrund der großen Entfernungen sehr schwierig und teuer. Deshalb ist es eine zentrale Herausforderung für Lappland, medizinische Gesundheitsdienstleistungen sicherzustellen, die auch die Anforderungen der Patienten erfüllen.
Ziele
das Wohlbefinden von Einwohnern fördern und eine gleichwertige Gesundheitsversorgung sichern
die Allgemein- und Facharztversorgung vernetzen und eine integrative Infrastruktur im Gesundheitswesen schaffen
die Nutzung von telematischen Informationssystemen und der Telemedizin in der medizinischen Grundversorgung erhöhen
Konzept
Das Projekt „TEL LAPPI“ baute auf den Ergebnissen einer Umfrage zu telemedizinischen Diensten und des Pilotprojektes „TEL LAPPLAND“ auf. In der Pilotphase von 1997 bis 2001 wurde das gesamte telemedizinische System mit den bestehenden Patientendatenmanagementsystemen zwischen der Universitätsklinik Oulu, dem lappländischen Zentralkrankenhaus und dem Sodankylä-Gesundheitszentrum verknüpft. TEL LAPPI wurde im gesamten Gebiet des Gesundheitsbezirks durchgeführt. Im Rahmen des Projektes wurden verschiedene Maßnahmen, wie Video- und Telekonsultation, ein elektronisches Überweisungs-Rückmelde-System oder ein elektronisches System für die Notfallmedizin, umgesetzt. Um Video- und Telekonsultationen durchführen zu können, wurden alle kommunalen Gesundheitszentren mit Computern, Webkameras und Mikrofonen ausgestattet. Zudem wurden die Datenschutz- und Sicherheitslösungen für die Aufbewahrung von Patientendaten verbessert und Schulungen zur Anwendung der Technologien für das medizinische Personal und Management durchgeführt.
Aktivitäten und Ereignisse
2001–2002: Einrichtung eines Videokonsultationssystems und Organisation von videokonferenzbasierten wöchentlichen Trainings für das Personal von Gesundheitszentren
2001–2003: Durchführung von zehn ein- bis zweitätigen Seminaren über die Förderung der Einführung von telematischen Informationssystemen für Mitarbeiter aus verschiedenen Berufsgruppen wie Krankenschwestern und Büroangestellten
2002–2006: Einrichtung eines elektronischen Systems zur Erfassung, Sicherung und Übertragung von Patientendaten zwischen dem Gesundheitsbezirk Lappland und den kommunalen Gesundheitszentren
2002–2003: Einführung eines elektronischen Systems zur Übertragung von Vitaldaten wie Blutdruckmessungen aus dem Notarztwagen in die Gesundheitszentren und das Zentralkrankenhaus in Rovaniemi
2003–2004: Einführung eines elektronischen Überweisungssystems und Feedbacksystems für den Datenverkehr zwischen den Gesundheitsdiensten im Bereich der Allgemein- und der Facharztversorgung
2004–2007: Einführung eines digitalen Röntgenstrahlsystems für die Digitalisierung von Röntgenaufnahmen
Besonderheiten
Die Evaluationsergebnisse haben gezeigt, dass die Gesundheitsdienste im Bereich der medizinischen Grundversorgung und der spezialisierten Facharztversorgung stärker miteinander vernetzt wurden. Mit Hilfe der modernen Informations- und Kommunikationstechniken wurden die Behandlungsmöglichkeiten vereinfacht sowie Ersparnisse bei den Fahrtkosten und beim Zeitaufwand erreicht.
Beteiligte
Projektträger: Gesundheitsbezirk Lappland
Weitere Projektbeteiligte: alle 15 kommunalen Gesundheitszentren
In Finnland bieten Kioske einen einfachen Zugang zu niedrigschwelligen Gesundheitsleistungen und erhöhen die Erreichbarkeit von medizinischen Dienstleistungen auf dem Land.
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