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Am Projekt sind Partner aus acht Ländern des Ostseeraums beteiligt. Die Umsetzung findet in 14 lokalen Netzwerken in Deutschland (Kreise Dithmarschen, Plön und Nordfriesland), Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland und Litauen statt.
Viele Regionen des Ostseeraums sind schwach besiedelt und von Alterung der Bevölkerung sowie Abwanderung junger Menschen besonders stark betroffen. Wenn Investitionen in die Infrastruktur ländlicher Gebiete gekürzt werden und es an Fachkräften im sozialen Sektor fehlt, werden soziales Kapital und Wirtschaftskraft dieser Regionen geschwächt. Insbesondere für benachteiligte Gruppen wie ältere Menschen, Migranten oder Langzeitarbeitslose wächst die Gefahr der sozialen Ausgrenzung und der Perspektivlosigkeit.
Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Vereine und kirchliche Einrichtungen nehmen eine wichtige Rolle in ländlichen Regionen ein und tragen dazu bei, dass eine Grundversorgung der Bevölkerung mit sozialen Dienstleistungen gewährleistet ist. Gleichzeitig besitzen diese Akteure ein großes Potenzial für die Förderung sozialer Innovation, das sie jedoch im seltensten Fall ausschöpfen. Zu den Gründen hierfür zählen unzureichendes Wissen um die Bedürfnisse der Menschen, fehlende Ressourcen für organisationales Lernen, geringer Wissenstransfer sowie fehlende Good-Practice-Beispiele.
Um der Unterversorgung ländlicher Bereiche mit sozialen Dienstleistungen entgegenzuwirken, fördert SEMPRE die Einbindung der Nutzer in die Entwicklung neuer Angebote. Dabei stehen die Konzepte des Empowerments und der Ko-Kreation im Vordergrund.
Die Projektpartner bauen zunächst „Empowerment-Netzwerke“ auf lokaler Ebene auf, in die sie örtliche soziale Dienstleister und Vertreter benachteiligter Gruppen einbinden. In einem dreistufigen partizipativen Prozess werden dann gemeinsam die wesentlichen Bedarfe und Lücken im sozialen Dienstleistungsgefüge identifiziert, neue und bedarfsgerechte Dienstleistungen entwickelt und im Rahmen von sogenannten „Mikroprojekten“ in die Umsetzung gebracht. In den Mikroprojekten sollen die Nutzer der Dienstleistungen eine tragende Rolle spielen und selbst Verantwortung übernehmen, sie werden dabei von den SEMPRE-Projektpartnern beraten und unterstützt. Beispiele für Mikroprojekte sind eine Nähkooperative in Nordschweden, über die Migranten in Beschäftigung kommen, eine selbst gestaltete und gepflegte Website von und für Alleinerziehende in Dithmarschen oder auch ein von jungen Müttern ins Leben gerufenes Soziales Café im ländlichen Lettland.
SEMPRE unterstützt die Eigeninitiative benachteiligter Gruppen und leistet so „Hilfe zur Selbsthilfe“ im sozialen Sektor. Die Mikroprojekte erhalten keine Finanzierung, sondern sollen durch Beratung, Coaching und Qualifizierung in die Lage versetzt werden, sich mittel- bis langfristig selbst zu tragen. So wird das Dienstleistungsportfolio der traditionellen Anbieter mit geringem Ressourceneinsatz sinnvoll ergänzt. Die Projektaktivitäten werden von akademischen Partnern begleitet und ausgewertet.
SEMPRE wird von der EU über das Interreg Ostseeraumprogramm mit insgesamt 3,82 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert.
Leadpartner ist das Diakonische Werk Schleswig-Holstein, dazu kommen 14 Projektpartner aus den Ostseeanrainerstaaten.
Doris ScheerDiakonisches Werk SH | Landesverband der Inneren Mission e.V.Kanalufer 4824768 RendsburgDeutschlandTelefon: 04331 593140E-Mail: scheer@diakonie-sh.de
Ziel ist die Erarbeitung von Qualifizierungskonzepten und Gründungsunterstützung für soziale Start-Ups zur Förderung des lokalen Wirtschaftswachstums und Arbeitsmarktes, aber auch der interregionale Wissensaustausch der vier Partnerregionen.
Mit neuen Finanzierungsmodellen und stärkerer Vernetzung sollen soziale Dienstleistungen verbessert werden und somit insbesondere Jugendliche und Ältere ohne Arbeit, Aus- und Weiterbildung besser in die Gesellschaft integriert werden.
Das EU-Projekt unterstützt Menschen im fortgeschrittenen Berufsleben, Unternehmen zu gründen oder sich finanziell und beratend einzubringen.
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