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Graubünden und St. Gallen in der Schweiz, Vorarlberg in Österreich
St. Gallen, Vorarlberg und Graubünden liegen im dünn besiedelten, alpinen Raum Österreichs und der Schweiz. In den ländlichen alpinen Regionen gibt es viele kleine Volks- und Primarschulen. Bildung ist in der Schweiz ähnlich wie in Deutschland Ländersache und wird von den Kantonen organisiert. Nach zwei obligatorischen Jahren Kindergarten schließt sich die Primarschule bis zum 5. beziehungsweise 6. Schuljahr an. In Österreich wird die Bildung vom Bund geregelt. Die ersten vier Schuljahre, die ein Kind nach dem 6. Lebensjahr besucht, werden hier unter dem Begriff der Volksschule zusammengefasst. Beide Schulformen sind mit der deutschen Grundschule vergleichbar, wenn auch nicht deckungsgleich. Insbesondere kleine Schulen in peripheren Gebieten sind durch den Schülerrückgang gefährdet und ein Rückgang an Schulträgerschaften und Schulstandorten ist zu verzeichnen. Dies hat nicht nur Folgen für die Schüler, die längere Schulwege zurücklegen müssen. Auch Lehrer, die kleinere und Mehrjahrgangsklassen unterrichten, wenig kollegialen Austausch haben und eventuell die Doppelrolle Schulleitung und unterrichtender Lehrer erfüllen müssen, sind davon betroffen. Exemplarisch wurden im Schuljahr 2010/11 von den 165 Volksschulen in Vorarlberg 67 altersgemischt geführt. Zudem mussten seit 1945 fünfzig kleine Volksschulen schließen. Da die Schule in vielen Dörfern identitätsstiftend wirkt und ein zentrales Element der Dorfstruktur ist, sind die Auswirkungen ebenso im gesellschaftlichen Alltag zu spüren. Zudem kann das Vorhandensein einer Schule zum Bleiben junger Familien beitragen.
Das Projekt baut auf dem Vorgängerprojekt „Schule alpin 1“ auf, das die Rolle der Schule für die Sozialstruktur in dörflichen Gegenden thematisiert hat. In den drei Projektregionen wurden anhand des Nachfolgeprojekts „Schule alpin 2“ die Arbeitsbedingungen der Schulleiter und Lehrpersonen in kleinen Schulen untersucht. Zudem war von Interesse, welche Vor- und Nachteile die Gestaltung von jahrgangsgemischtem Unterricht hat. Fallschulen betreffen die Regionen Toggenburg und Sarganserland (St. Gallen), Bündner Oberland und Engadin (Graubünden), Bregenzerwald (Vorarlberg). Mit zehn Fallschulen wurden die Fragestellungen exemplarisch vertieft. Dabei wurden die betroffenen Personen und Entscheidungsträger umfassend eingebunden.
Ergebnisse der Datenerhebung: Der Rückgang von Schülern führt zu Schulschließungen und jahrgangsgemischten, beziehungsweise teilweise kleinen Klassen, woraus Vor- und Nachteile für Schüler und Lehrpersonal resultieren:
Vorteile:
Nachteile:
Ein Erfolgsfaktor des Projektes ist die Befragung von allen am Schulbetrieb wesentlich beteiligten Akteuren. Neben den Herausforderungen sinkender Schülerzahlen in ländlichen Regionen stellte das Projekt zusätzlich die Chancen und Potenziale einer solchen Entwicklung heraus. Zudem ist eine weitere Besonderheit, dass die Schule im Kontext einer dörflichen Sozialstruktur untersucht wurde. So konnte nachvollzogen werden, wie sich die Rolle des Lehrers wandelt.
Interreg IV-Programm „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“
Pädagogische Hochschulen Graubünden St. Gallen und Vorarlberg
Dr. Robbert SmitPädagogische Hochschule St. GallenMüller-Friedberg-Strasse 349400 RorschachSchweizTelefon: +41 71 858 71 20E-Mail: robbert.smit@phsg.ch
Dr. Andrea RagglPädagogische Hochschule VorarlbergLiechtensteinerstraße 33-376800 FeldkirchÖsterreichTelefon: +43 5522 31199 516E-Mail: andrea.raggl@ph-vorarlberg.ac.at
Die Gemeinde Milower Land in Brandenburg ermöglicht eine qualitativ hochwertige Grundschulausbildung im gewohnten Lebensumfeld der Kinder und bleibt so für junge Familien attraktiv.
Digitale Lerntechniken werden den Schülern der Byskolan-Schule in der schwedischen Gemeinde Lund früh vermittelt.
Die dünn besiedelte Region Kainuu in Finnland nutzt Informationstechnologien und internetbasierte Unterrichtsprogramme bei der Ausbildung und Weiterqualifizierung von Arbeitskräften.
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