Die Stadt Nagasaki gilt als eine der am schnellsten schrumpfenden Städte in Japan. In den letzten 40 Jahren hat sie circa 18 Prozent ihrer Einwohner verloren und zählt jetzt knapp 450.000 Menschen. Durch den Strukturwandel wanderten viele Firmen aus der einstigen Industriestadt ab oder mussten schließen. Vor allem junge Arbeitskräfte zogen in die großen Millionenstädte wie Fukuoka, um einen Arbeitsplatz zu finden. Im Jahr 2013 waren knapp 30 Prozent der Einwohner Nagasakis im Rentenalter, in manchen Stadtteilen waren es sogar über 40 Prozent. Gerade für sie sind die topografischen Gegebenheiten sehr schwierig zu handhaben, denn Nagasaki besteht hauptsächlich aus sehr steilen Bergabhängen und Hügeln. Viele alteingesessene Einwohner Nagasakis leben in der Hügellandschaft – teilweise sehr isoliert. Durch die schwer zu erreichenden Lagen ist es nicht leicht, die Gebäude zu renovieren. Viele Häuser sind daher in einem mangelhaften Zustand.
Ziele
die Lebensbedingungen für ältere Menschen in der Hügellandschaft verbessern
mehr Bürgerbeteiligung bei der Stadtplanung erreichen
Konzept
Unter Beteiligung der Bürger wurde die „Initiative zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Nagasaki“ von der Stadt initiiert und für acht Stadtteile Gemeinschaftspläne entwickelt. Die Pläne umfassten Lösungsansätze für Probleme der Infrastruktur. Auf privater Ebene und von der Kommune unterstützt bildete sich die Nagasaki Hillside Research Group. Sie setzt sich aus unterschiedlichen Akteuren wie Stadtplanern, Stadtteilmanagern, pensionierten Ingenieuren von Mitsubishi, diversen Unternehmen und Bürgern zusammen. Der Fokus der Arbeit war es, neue Lösungen für Probleme in den Hügellagen zu finden. Die Stadt veranlasste eine Satzung, die es ermöglichte, dass sich Bürger zu Bürgerräten zusammenschließen können, da sie allein nicht die nötigen Ressourcen für eine umfassende Neuplanung hatte. Die Bürgerräte sind jeweils für circa 50 Haushalte zuständig und haben die Aufgabe, dort für die Stadtplanung zu werben und die Haushalte in die Planung einzubeziehen. Diese Pläne werden dann dem Bürgermeister vorgelegt. Durch die Gründung der Nagasaki Hillside Research Group muss die Kommune die finanzielle Belastung nicht komplett selbst tragen, gleichzeitig werden die Vorhaben durch die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern demokratisch legitimiert.
Aktivitäten und Ereignisse
Die „Initiative zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Nagasaki“ wurde 2013 von der Stadt Nagasaki initiiert.
Senioren werden von ehrenamtlichen Helfern im Alltag unterstützt.
Renovierungsangebote für Häuser werden von der Stadt bereitgestellt.
Hausbesuche von Ärzten werden von der Initiative organisiert.
Neue günstige Aufzüge sind auch für Rollstuhlfahrer geeignet.
Derzeit existieren auf Initiative der Stadt acht Bürgerräte, die Bürger in die Stadtplanung mit einbeziehen.
Vorträge an der Universität zu den Themen Menschen mit Behinderungen und das Leben in den Hügellagen werden von der Nagasaki Hillside Research Group veranstaltet.
Besonderheiten
Die Maßnahmen werden im Kontext eines Barrierefreiheit-Gesetzes umgesetzt, das vor allem älteren Menschen ermöglichen soll, sich frei in der Stadt zu bewegen.
Beteiligte
Projektträger ist die Stadt Nagasaki in Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen zur Umsetzung stadtplanerischer Maßnahmen.
Partner bei der technischen Umsetzung der Projekte ist die Nagasaki Hillside Research Group.
Das Wiener Projekt sALTo entwickelte auf Basis von Analyseergebnissen Ideen für Maßnahmen, die das selbstbestimmte Älterwerden im Stadtteil unterstützen.
In 14 peripheren Südtiroler Gemeinden werden Konzepte zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung vor Ort erstellt, um einer weiteren Abwanderung entgegenzuwirken.
Der Verein fungiert als sozialer Dienstleister und Regionalentwickler und bietet der lokalen Bevölkerung direkte Teilhabe an der regionalen Strukturentwicklung.
Generationen- und kulturenübergreifende Unterstützung aus dem Stadtteil für den Stadtteil ermöglicht es alten Menschen in Saarbrücken-Brebach, solange wie möglich selbstbestimmt in ihrem Zuhause leben zu können.
Ziel des Modells ist es, kostengünstige ambulante Lösungen für das Wohnen im Alter zu ermöglichen, damit Menschen auch bei zunehmender Hilfs- und Pflegebedürftigkeit möglichst lange in der eigenen Wohnung wohnen können.
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