Die mittelitalienische Region Marche an der Adriaküste hat rund 1,5 Millionen Einwohner und eine durchschnittliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Arbeitslosigkeit. Sie ist gekennzeichnet durch eine Dreiteilung mit der Küstenebene an der Adria und dem sich im Landesinneren anschließenden Hügelland, das an der Grenze zur Nachbarregion Umbrien in eine Gebirgslandschaft übergeht.
In vielen gebirgigen und ländlich geprägten Teilen der Region gibt es einen Mangel an Betreuungseinrichtungen für Kinder, während im Umland einiger Städte die Wartelisten vieler Kindergärten überfüllt sind. Gleichzeitig wächst in Teilen der Gesellschaft die Sehnsucht nach einer stärkeren Verbundenheit mit Natur und Landwirtschaft. Ländliche Akteure, allen voran Bauernhöfe, wiederum suchen neue Möglichkeiten, Beschäftigung und Einkommen auf dem Land zu generieren und somit zur Erhaltung der Lebensqualität der dort lebenden Bevölkerung beizutragen.
Ziele
Kindergärten in ländlichen Gebieten und im Umland von Städten gründen und eröffnen
neue Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten in ländlichen Gebieten insbesondere für landwirtschaftliche Betriebe schaffen
die ursprüngliche Funktion der Landwirtschaft in der Gesellschaft und in lokalen Gemeinschaften stärken und hervorheben
Konzept
Vier Bauernhöfe in der Region Marche, sowohl im Umland von Städten, als auch in ländlichen Gebieten, sind Teil des „Netzwerks Qualitätskindergarten“. Das Projekt ist eine Kooperation des regionalen Landwirtschaftsministeriums und der Montessori-Stiftung in der Stadt Chiaravalle. Während der landwirtschaftliche Betrieb die Hauptfunktion dieser Höfe bleibt, werden sie im Zuge des Projekts zu „Kindergarten Farms“ für ein- bis dreijährige Kinder.
Die Projektidee beinhaltet, dass sowohl die Kinder und ihre Familien von dem Konzept profitieren, aber gleichzeitig auch die Gesellschaft als Ganzes aufgrund einer gesteigerten Naturverbundenheit Vorteile hat. Die Montessori-Stiftung ist mit der pädagogischen Koordination und Qualitätssicherung betraut: Mitarbeiter unterstützen die Bauernhöfe, überwachen die geltenden Rechtsvorschriften und führen regelmäßige Besuche durch, auch zur Fortbildung des landwirtschaftlichen Personals. Betreut werden die Kinder von Erziehern oder Mitarbeitern der Höfe, die über eine entsprechende Betreuungslizenz verfügen. Das pädagogische Konzept beinhaltet selbstgesteuertes, unstrukturiertes Spielen der Kinder, die Entdeckung des ländlichen Lebens und seiner Zusammenhänge, die Übernahme von Verantwortung für Tiere, sowie eine Rückbesinnung auf Kreativität im Umgang mit natürlichen Materialien und Elementen.
Aktivitäten und Ereignisse
2010 vereinbaren die Region Marche und die Montessori-Stiftung ein wissenschaftliches Komitee zur Entwicklung neuer innovativer Betreuungskonzepte.
Als Resultat nahmen 2012 die „Agrinido“ (Kindergarten Farms) ihre Tätigkeiten auf.
Die Öffnungszeiten variieren je nach Bedarf, normalerweise von 8 Uhr bis maximal 17 Uhr.
Auf den derzeit vier Agrinido werden jeweils 12 bis 20 Kinder betreut.
Die beteiligten Bauernhöfe wirtschaften finanziell nachhaltig, schreiben also überwiegend schwarze Zahlen.
Nach positiven Erfahrungen mit dem Konzept wird die Weiterentwicklung zu einer „Agriscuola“ (landwirtschaftliche Vorschulen) geprüft für Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren.
Besonderheiten
Für die Gemeinden ist es günstiger, die Höfe finanziell zu subventionieren als neue Kinderbetreuungsstätten einzurichten oder Kindergärten zu unterstützen, die nicht ausgelastet sind. Für die Bauernhöfe bedeuten die Subventionen ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein sowie eine größere Präsenz und Bedeutung in der Gesellschaft. Das Projekt stellt eine erfolgreiche Kombination von Bildung, landwirtschaftlicher Wertschöpfung und der Montessori-Methode dar.
Beteiligte
Landwirtschaftsministerium der Region Marche, Montessori-Stiftung Chiaravalle
„Vorschule zu Hause“ ist ein Bildungsprogramm für Familien mit Kindern im Alter bis zu sechs Jahren in ländlichen Regionen der spanischen Provinz Galicien.
Der Vertrag beinhaltet umfassende Zukunftsprojekte für „prioritäre“ Viertel der französischen Stadt in den Bereichen Soziales, Stadtentwicklung und Wirtschaft.
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