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Schweden
Mit einer Fläche von rund 400.000 Quadratkilometern ist Schweden flächenmäßig größer als Deutschland und die Schweiz zusammen. Doch verteilt sich auf dieser Fläche eine Bevölkerung von nur knapp 10 Millionen Einwohnern, von denen rund 2,1 Millionen im Großraum der Hauptstadt Stockholm leben. Daraus ergibt sich landesweit eine Bevölkerungsdichte von nur 24 Personen pro Quadratkilometer – in Deutschland sind es 230 Personen. Eine flächendeckende ärztliche Versorgung stellt in einigen Regionen daher eine besondere Herausforderung dar. Dies gilt auch für die psychologische Behandlung. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erleidet etwa ein Viertel der Bevölkerung in Europa jährlich Depressionserscheinungen oder Angstzustände. Die Hälfte der schweren Depressionen in Europa werden nicht behandelt und die Kosten durch Stimmungsstörungen und Angstzustände belaufen sich auf 170 Milliarden Euro pro Jahr.
In Deutschland werden die Potenziale von Telemedizin noch erforscht, während in Schweden Online-Behandlungen gängige Praxis sind. So werden beispielsweise 95 Prozent aller Rezepte elektronisch an Apotheken weitergeleitet und eine digitale Patientenakte macht Informationen einfacher zugänglich.
Das Karolinska Universitätskrankenhaus Huddinge bietet im Rahmen des Projektes „Internetpsykiatri“ internetbasierte Behandlungen von mentalen Dysfunktionen an. Die Behandlung über das Internet soll klassische Ansätze nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen.
Um das Programm „Internetpsykiatri“ nutzen zu können, registrieren sich Patienten online. Nach der Registrierung erhält der Patient einen Termin für ein persönliches Gespräch mit einem Arzt. Dieses Gespräch ist obligatorisch und dient der Diagnose sowie der Überprüfung, ob die internetbasierte Behandlung für den Patienten geeignet ist. Nach wenigen Tagen beginnt die Behandlung online. Der Patient erhält Informationen zu seinem Krankheitsbild, integriert Übungen in seinen Alltag und hält virtuell regelmäßig Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Das Online-Portal „1177 Vårdguiden“ funktioniert dabei als Plattform für Kontakt und Informationsaustausch zwischen Arzt und Patient.
Für das Programm geeignet sind alle Personen über 16 Jahre, die nicht akut suizidgefährdet sind, täglichen Zugang zu einem Computer haben und in der Lage sind, den Input von circa 15 bis 20 Seiten Text pro Woche zu erfassen. Die Kosten für die Internet-Behandlung sind mit einer klassischen Behandlung vergleichbar. Patienten können unentgeltlich behandelt werden, wenn sie sich dazu bereit erklären, an einem Forschungsprogramm teilzunehmen.
Eine Evaluation für das Jahr 2014 hat ergeben:
Studien haben gezeigt, dass die Wirkung von über das Internet vermittelten Behandlungen mit der Wirkung einer klassischen Behandlung vergleichbar ist. Dies gilt sowohl für einzelne Patienten als auch für Patientengruppen.
Im Rahmen der Forschung arbeitet das Karolinska Universitätskrankenhaus Huddinge mit dem Karolinska Institut, dem Zentrum für Psychiatrische Forschung und der Gemeinde Stockholm zusammen.
Monica HellbergInternetpsykiatri M46, SLSO Psykiatri SydvästHuddinge sjukhusområde 141 86 StockholmSchwedenTelefon: 08 585866 72E-Mail: internetpsykiatri@sll.se
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