Limburg ist die südlichste der zwölf niederländischen Provinzen. Seit etwa einem Jahrzehnt stagniert das Bevölkerungswachstum bedingt durch Abwanderung und eine geringe Geburtenrate. Diese Entwicklung zeichnet sich insbesondere im südlichen Teil der Provinz ab und wird sich Schätzungen zufolge in den nächsten Jahren fortsetzen. In diesem Zusammenhang wird erwartet, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen weiter abnimmt und die Gesellschaft insgesamt altert.
Limburg hat zwar eine im Vergleich zu anderen schrumpfenden Regionen überdurchschnittlich hohe Bevölkerungsdichte, im Kontext sinkender Kinderzahlen gibt es aber trotzdem wenig Beratungsmöglichkeiten und Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche mit akuten sozialen Problemen. Schnelle und unbürokratische Hilfe durch ausgebildete Sozialarbeiter ist häufig nicht ausreichend verfügbar, wenn sich bei jungen Menschen schwerwiegende Probleme in der Schule, in der Familie oder im sozialen Umfeld entwickeln.
Ziele
ein internetbasiertes Hilfs- und Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche entwickeln, um geringer Dichte sozialer Einrichtungen im ländlichen Raum entgegenzuwirken
Konzept
Die Online-Plattform „Hilfe per Mausklick“ bietet kostenlose und anonyme psychosoziale Unterstützung für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 21 Jahren. Das Angebot adressiert Probleme wie etwa Gewalterfahrungen, Depressionen oder Missbrauchserlebnisse und baut auf einer Website mit verschiedenen Informations- und Kontaktkanälen auf. Um alle Funktionen der Website nutzen zu können, muss sich die hilfesuchende Person ein Benutzerkonto einrichten und die eigene Postleitzahl angeben. Abhängig von der Postleitzahl und der Problemsituation kann auf diese Weise ein für den jeweiligen Fall kompetenter Sozialarbeiter vermittelt werden, der zunächst per Email oder im Live-Chat zur Verfügung steht.
In weiteren Schritten werden gegebenenfalls persönliche Beratung, Möglichkeiten zur Selbsthilfe oder Informationen zu anderen Projekten angeboten. Die Website bietet außerdem ein Forum, in dem die Nutzer untereinander verschiedene Themen diskutieren können, etwa finanzielle Probleme, Probleme in Freundschaften oder in der Beziehung zu den Eltern, Depressionen und Mobbing. Die Diskussionen im Forum werden von einem Sozialarbeiter moderiert, die Nutzer können selbst entscheiden, ob sie sich anonym miteinander austauschen oder ihre Identität preisgeben wollen.
Aktivitäten und Ereignisse
2007: Beginn der Entwicklung und Programmierung durch zwei Sozialarbeiter aus der Region
März 2008: Durchführung einer Pilot-Phase mit 100 jungen Nutzern
seit 2009: Bereitstellung des Online-Angebots und kontinuierliche Durchführung von Verbesserungen und Erweiterungen
2011: Ausweitung des Projekts in sechs weitere niederländische Provinzen: Gelderland, Overijssel, Twente, Noord-Brabant, Utrecht, Noord-Holland
Im Jahr 2010 wurde über die Projekt-Website rund 1.000 jungen Menschen Hilfe vermittelt, davon 70 Prozent per Live-Chat und 30 Prozent per Email, im Forum sind rund 400 Nutzer aktiv.
Seitdem nehmen jedes Jahr 300 Kinder (davon 90 Prozent per Live-Chat und 10 Prozent per E-Mail) und 700 junge Menschen die von der Online-Plattform angebotene Unterstützung in Anspruch, davon 70 Prozent per Live-Chat und 30 Prozent per E-Mail.
Besonderheiten
Im Rahmen einer Projektevaluation hat sich herausgestellt, dass die Nutzer insgesamt zufrieden mit dem Angebot sind. Insbesondere der Online-Ansatz wird hervorgehoben, weil die Hemmschwelle für Hilfesuchende im Vergleich zu telefonischem oder persönlichem Kontakt niedriger ist.
Beteiligte
Projektträger: Stiftung Alcander
Projektbeteiligte: verschiedene Wohlfahrtsorganisationen für Kinder und Jugendliche, Akteure aus dem sozialen Bereich in der Region sowie Kinder und Jugendliche
Die dünn besiedelte Region Kainuu in Finnland nutzt Informationstechnologien und internetbasierte Unterrichtsprogramme bei der Ausbildung und Weiterqualifizierung von Arbeitskräften.
In der italienischen Region Marche soll die Betreuung von Kindern auf Bauernhöfen den ländlichen Raum stärken und die Verbundenheit mit Natur und Landwirtschaft erhöhen.
Der Vertrag beinhaltet umfassende Zukunftsprojekte für „prioritäre“ Viertel der französischen Stadt in den Bereichen Soziales, Stadtentwicklung und Wirtschaft.
Einwohner der österreichischen Hauptstadt helfen einander auf freiwilliger Basis, sich im sozialen Netz der Stadt zurechtzufinden.
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