mehr als 15 Gemeinden in der Provinz Västernorrland in Schweden
Krankenpfleger hilft einer älteren Dame bei der Nutzung des Internets Quelle: Madeleine Blusi
Ausgangslage
In der nordöstlichen schwedischen Region Västernorrland haben sich insgesamt 15 Gemeinden zusammengeschlossen, um verschiedene Projekte aus dem Bereich E-Health und Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Pflege durchzuführen. Dieses gemeinsame Vorgehen basiert darauf, dass alle involvierten Gemeinden ländlich geprägt sind und gesellschaftliche Alterungsprozesse durchlaufen. Im Vergleich zu 1980 wird sich die Zahl der über 80-Jährigen in Västernorrland bis 2030 Schätzungen zufolge auf eine Million Menschen verdoppeln, gleichzeitig werden heute 80 Prozent der Pflegebedürftigen in der Region von Familienangehörigen gepflegt.
Da die Projektgemeinden im ländlichen Raum liegen und die Pflegebedürftigen oft in weiter Entfernung zum nächsten regionalen Zentrum leben, bietet die Unterstützung pflegender Familienangehöriger durch moderne Technologien viel Potenzial. Insbesondere wenn pflegende Familienangehörige im selben Haushalt wie der Gepflegte leben, können IKT und E-Health-Angebote dazu beitragen, bestimmte Gesundheitsangebote trotz großer Entfernungen zu gewährleisten.
Ziele
pflegende Familienangehörige in dünn besiedelten Gegenden erreichen und auf flexible und interaktive Weise unterstützen
Informations-und Kommunikationstechnologie sowie E-Health-Dienste nutzen, um im ländlichen Raum trotz physischer Abwesenheit qualifizierten Personals bestimmte gesundheitsbezogene Leistungen zu ermöglichen
Konzept
In Västernorrland gibt es auf Gemeindeebene langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Projekten im Bereich IKT und E-Health. Mit dem Projekt ACTION wurde zwischen 2009 und 2012 von 15 Kommunen im ländlichen Raum erprobt, inwiefern pflegende Familienangehörige über 65 Jahre ohne Computererfahrung mit IKT-Lösungen unterstützt werden können. Im Rahmen von ACTION haben die Teilnehmer sogenannte Service-Pakete erhalten. Diese Pakete umfassten Software mit nützlichen Informationen, Zugang zu einem speziellen sozialen Netzwerk für pflegende Angehörige, sowie Zugang zu einem lokalen Call-Center, das mit entsprechend ausgebildetem Personal beratend zur Seite stand.
Seit 2014 wird das Projekt „Norrlandicus Care Lab“ als Weiterentwicklung von ACTION durchgeführt. Das Kernstück des neuen Projektes ist ein sogenanntes „Living Lab“, das der Durchführung von Pilotprojekten dient. Die Pilotprojekte untersuchen die Möglichkeiten von Sensortechnik im Pflegebereich, etwa im Umgang mit Inkontinenz.
Neben ACTION und „Norrlandicus Care Lab“ wurde in der Region das Projekt „Feeling secure – Night Peace“ entwickelt.
Aktivitäten und Ereignisse
2009: Bereitstellung eines Service-Pakets für insgesamt 95 pflegende Familienangehörige in 15 Kommunen in Västernorrland im Rahmen des ACTION-Projektes
Seit 2014: Durchführung von zwei Pilotprojekten in zwei Gemeinden in Västernorrland im Rahmen des Projektes „Norrlandicus Care Lab“
Durchführung des Projektes „Feeling Secure – Night Peace“ in zwei Kommunen: Es richtet sich an Pflegebedürftige, die auf regelmäßige nächtliche Pflege angewiesen sind. Diese nächtlichen Einsätze sind für Pflegebedürftige häufig störend und für die Pflegenden kräftezehrend. Deshalb untersucht das Projekt, inwiefern IKT derartige Pflegesituationen für beide Seiten verbessern kann.
Besonderheiten
Das Projekt „ACTION“ wurde nach rund eineinhalb Jahren Projektlaufzeit in jeder der 15 teilnehmenden Gemeinden evaluiert. Die Evaluation des Projektes hat gezeigt, dass ältere pflegende Angehörige die IKT-Anwendung ohne größere Probleme nutzen konnten. Die hierdurch erworbenen Kompetenzen brachten ihnen zusätzlich Selbstvertrauen und die Möglichkeit auch andere, beispielsweise familiäre Kontakte, aufrechtzuerhalten oder wieder zu intensivieren.
Web-Plattform für Kinder und Jugendliche zum Austausch mit Sozialarbeitern, um geringer Dichte sozialer Einrichtungen im ländlichen Raum in den Niederlanden zu begegnen.
In Finnland bieten Kioske einen einfachen Zugang zu niedrigschwelligen Gesundheitsleistungen und erhöhen die Erreichbarkeit von medizinischen Dienstleistungen auf dem Land.
In sieben europäischen Ländern soll der Austausch zwischen der alten und der jungen Generation gefördert werden.
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