Derzeit leben etwa 260.000 Demenzkranke in den Niederlanden, deren Zahl voraussichtlich bis zum Jahr 2030 auf mehr als 380.000 ansteigen wird. Demenz fasst mehrere Krankheitsmuster zusammen, denen eine negative Beeinträchtigung der Gedächtnis-, Denk- und anderer Gehirnleistungen gemein ist. Ein aktiver Lebensstil von Menschen mit Demenz ist für Erkrankte und ihre Angehörigen aus mehreren Gründen wichtig. Aktivitäten beizubehalten kann dazu beitragen, dass Fähigkeiten nicht verlernt werden und ein unabhängiges Leben länger möglich ist. Zudem stärken gemeinsame Aktivitäten mit Angehörigen die soziale Nähe und Demenzkranke fühlen sich wertgeschätzt. Im Kontext der Niederlande geben nur fünf Prozent der Befragten an, regelmäßigen Tagesaktivitäten nachzugehen, obwohl dies vielen Betroffenen helfen würde. Ein aktiver Lebensstil ist besonders wichtig für Demenzkranke, die zu Hause betreut werden. 2010 waren dies 180.000 Menschen in den Niederlanden, diese Zahl wird bis 2040 voraussichtlich 420.000 erreichen.
Ziele
eine Alternative zu bestehenden Pflegeeinrichtungen schaffen und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz erhöhen
die individuelle Teilnahme am gesellschaftlichen Leben auf der Grundlage der Interessen, Möglichkeiten und Fähigkeiten von Demenzkranken ermöglichen
Angehörige bei der Pflege unterstützen, indem Erkrankte möglichst lange durch einen aktiven Lebensstil selbstbestimmt leben
Konzept
DemenTalent-Projekte werden lokal und auf Initiative von Interessenten durchgeführt. Die Projekte werden dann in Zusammenarbeit mit Dirkse Anders Zorgen (DAZ) umgesetzt; einer Agentur, die spezialisiert ist auf Innovation im Gesundheitswesen. DAZ hat sich auf nationaler Ebene auf Projektmanagement, Sensibilisierung und Bildung im Gesundheitswesen, vor allem für ältere Menschen, spezialisiert. Die Projekte funktionieren zwar unabhängig, doch unterstützt DAZ die Initiativen mit Wissen, Öffentlichkeitsarbeit und stellt den Austausch zwischen den Projekten sicher. DemenTalent ist eines der von DAZ koordinierten Projekte. Die Angebote variieren je nach Initiative, sind aber darauf ausgelegt, individuelle Stärken und Talente von Menschen mit Demenz zu fördern. So sollen die einzelnen Projekte Demenzpatienten ermöglichen, einen aktiven Beitrag innerhalb einer Organisation oder eines Unternehmens zu leisten.
Aktivitäten und Ereignisse
In den einzelnen Projekten können Demenzerkranke in mehreren Stadien ihrer Erkrankung verschiedene Aktivitäten durchführen. An insgesamt 18 Standorten werden seit 2012 Projekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchgeführt:
Betreuung von Pflegebedürftigen in Altenheimen oder von Menschen mit Behinderung
Wartung von Grünanlagen, Försterei und Gärtnern auf freiwilliger Basis
Mitarbeit auf einem Landgut und Musizieren für Besucher
Unterstützen von Verwaltungen im Bildungsbereich, Bereitstellen von Unterrichtsmaterialien in Gruppenarbeit mit Studenten oder Kindern an Schulen vorlesen
Aushilfstätigkeiten in der Gastronomie oder im Verkauf
Neben eigenständigen DemenTalent-Projekten gibt es zudem Projekte, die sich auf bestehende Meeting-Center in den Niederlanden beziehen. Diese Sitzungszentren bieten auch Online-Kurse für Demenz-Patienten, Beratung für Angehörige und Netzwerkarbeit zwischen Pflegepersonal, Demenz-Patienten und Unternehmen.
Besonderheiten
Die DemenTalent-Projekte folgen keinem vorgegebenen Muster, sondern sind je nach Initiative unterschiedlich und agieren unabhängig voneinander. Dies schließt jedoch den wissenschaftlichen Austausch zwischen den Initiativen nicht aus. Schon vor dem Start einer Initiative werden Gespräche mit den Beteiligten geführt, um Bedarfe gezielt zu bedienen.
Beteiligte
DemenTalent arbeitet bei der Umsetzung der Projekte mit der Agentur DAZ, Gesundheitsdienstleistern, Kundenorganisationen, Berufsverbänden, Wirtschaftsverbänden, Behörden und Wohnungsgesellschaften zusammen.
Auf lokaler Ebene arbeitet DemenTalent mit Unternehmen, Gemeinden und anderen Institutionen zusammen.
Durch Kooperationen zwischen Einrichtungen der Altenhilfe und Sportvereinen soll in Schleswig-Holstein ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsförderung für deren Bewohner geleistet werden.
In der städtischen Region Wien und dem ländlich geprägten Niederösterreich dienen Apotheken der kommunalen Gesundheitsförderung für Menschen mit Demenz und deren Angehörige.
Der Mallu-Bus vereinfacht die medizinischer Versorgung im dünn besiedelten Südkarelien in Finnland.
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