Das durchschnittliche Zugangsalter in gesetzliche Altersrenten ist seit Ende der 1990er Jahre um zwei Jahre gestiegen. In den letzten Jahren nimmt der Abstand zur Regelaltersgrenze wieder zu.
Die Regelaltersgrenze für den Bezug einer Altersrente lag, ungeachtet der steigenden Lebenserwartung, fast ein Jahrhundert lang unverändert bei 65 Jahren. Wobei hier in der Zeit der deutschen Teilung nur die frühere Bundesrepublik und nicht die DDR betrachtet wird. Erst seit 2012 wird die Regelaltersgrenze bis 2031 schrittweise auf 67 Jahre erhöht.
Das durchschnittliche Renteneintrittsalter war meist niedriger als die Regelaltersgrenze. Lediglich bis zur Rentenreform 1972 gingen westdeutsche Männer im Durchschnitt später als mit 65 Jahren in den Ruhestand, die Frauen zu keinem Zeitpunkt. Mit der Reform wurden die Vorruhestands- und Frühverrentungsmöglichkeiten erheblich ausgeweitet und sank das durchschnittliche Zugangsalter in der Folge stark. Einen Tiefpunkt erreicht es 1982 mit 62,3 Jahren für Männer und 61,5 Jahren für Frauen. Danach stieg das Zugangsalter aufgrund von politischen Maßnahmen deutlich an – vor allem bei den Frauen mit einer Zunahme um mehr als zwei Jahre.
In den 1990er Jahren sank des durchschnittliche Renteneintrittsalter erneut. Mit der Einführung von finanziellen Abschlägen bei Frühverrentungen ab 1997 wurde dieser Trend gestoppt und sind Frauen und Männer wieder zunehmend länger erwerbstätig. Dazu trug auch die Einschränkung und Abschaffung einiger Frühverrentungsmöglichkeiten bei.
In den letzten Jahren hat sich das Renteneintrittsalter stabilisiert. Frauen und Männer bezogen 2022 mit durchschnittlich 64,4 Jahren erstmals eine Altersrente. Allerdings erhöhte sich gleichzeitig die Regelaltersgrenze auf 65,9 Jahre. Dadurch nimmt der Abstand zwischen Renteneintrittsalter und Regelaltersgrenze wieder zu. Viele Menschen sehen es als erstrebenswert an, möglichst früh in den Ruhestand zu gehen.
Aktuell stehen einem Altersrentner rund zwei Beitragszahler gegenüber. Anfang der 1960er Jahre kamen auf einen Altersrentner noch sechs aktiv versicherte Erwerbspersonen.
Die Erwerbstätigenquote im Alter von 55 bis 64 Jahren ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Während so viele Frauen wie nie erwerbstätig sind, war die Quote bei den Männern schon höher.
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