In Deutschland sterben seit 1972 mehr Menschen als geboren werden. Dieses Geburtendefizit nimmt tendenziell zu.
In Deutschland wurden 2023 rund 690 000 Kinder geboren. Nur zwischen 2005 und 2013 gab es weniger Lebendgeborene. In den 1950er und 1960er Jahren wurden jedes Jahr mehr als eine Million Kinder geboren – bei einer weitaus kleineren Bevölkerungszahl. Das kinderreichste Jahr war 1964 mit 1,36 Millionen Geburten. Damals bekamen Frauen – gemessen an der zusammengefassten Geburtenziffer – durchschnittlich 2,53 Kinder. Im Jahr 2023 betrug diese Geburtenrate nur 1,35.
Den Geburten standen 2023 knapp über eine Million gestorbene Menschen gegenüber. Das sind rund 130 000 mehr Sterbefälle als zehn Jahre zuvor. Die Sterbewahrscheinlichkeiten sind in den letzten Jahrzehnten gesunken und die Lebenserwartung ist entsprechend kontinuierlich gestiegen. Die Zahl der Sterbefälle wächst dennoch in Folge der zunehmenden Alterung der geburtenstarken Jahrgänge.
Die Differenz aus Geburten und Sterbefällen wird als natürlicher Saldo bezeichnet. In den 1950er und 1960er Jahren wurden bis zu 490 000 mehr Menschen geboren als gestorben sind. Seit 1972 verzeichnet Deutschland jedoch stets mehr Sterbefälle als Geburten. Das ist weltweit der früheste Zeitpunkt für ein dauerhaftes Geburtendefizit. Im Jahr 2023 betrug das Geburtendefizit fast 340 000 Personen. Dieses wurde allerdings durch die weitaus stärkere Zuwanderung aus dem Ausland mehr als ausgeglichen, so dass die Bevölkerungszahl Deutschlands insgesamt stieg.
Deutschland gehört seit den 1970er Jahren zu den Ländern mit einem sehr niedrigen Geburtenniveau. Nach einem temporären Anstieg ist die zusammengefasste Geburtenziffer zuletzt wieder gesunken.
Zuwanderung prägt die demografische Entwicklung Deutschlands. Im Jahr 2022 erreichte der Wanderungsgewinn einen neuen Höhepunkt.
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