Die Lebenserwartung in Deutschland hat sich seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr als verdoppelt. Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen fort.
Die Lebenserwartung in Deutschland nimmt langfristig zu. Gegenüber der ersten landesweiten Berechnung für das Deutsche Reich im Zeitraum von 1871 bis 1881 können neugeborene Mädchen und Jungen heute auf ein mehr als doppelt so langes Leben hoffen. In der Berichtsperiode 2021/2023 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung von Jungen 78,2 Jahre und von Mädchen 83,0 Jahre. Vor der Coronapandemie waren es 2018/2020 sogar 78,6 beziehungsweise 83,4 Jahre.
Die hohe Säuglingssterblichkeit war maßgeblich für die niedrige durchschnittliche Lebenserwartung im Zeitraum 1871/1881 verantwortlich. Der folgende Anstieg der Lebenserwartung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf den enormen Rückgang dieser frühen Sterblichkeit zurückzuführen.
Demgegenüber beruht der in jüngerer Zeit beobachtete Gewinn an Lebensjahren überwiegend auf einer wachsenden Langlebigkeit, das heißt dem Rückgang der Sterblichkeit im höheren Alter. Allein in den letzten dreißig Jahren ist die sogenannte fernere Lebenserwartung von 65-Jährigen um rund drei Jahre gestiegen – auf zuletzt 17,5 Jahre für Männer und 20,8 Jahre für Frauen. Die Zunahme der Lebenserwartung hängt wesentlich mit dem Fortschritt in der medizinischen Versorgung, Hygiene, Ernährung und Wohnsituation sowie den verbesserten Arbeitsbedingungen und dem gestiegenen materiellen Wohlstand zusammen.
Der anhaltende Geschlechterunterschied in der Lebenserwartung ist einerseits auf einen biologischen Nachteil von Männern zurückzuführen. Bedeutender sind jedoch nicht-biologische Ursachen wie ungesündere und stärker risikobehaftete Lebensstile und Arbeitsbedingungen. So sind zum Beispiel der Alkohol- und Nikotinkonsum sowie die Unfallsterblichkeit der Männer höher, während Frauen eine bessere Gesundheitsvorsorge betreiben und Risiken meiden.
Das durchschnittliche Zugangsalter in gesetzliche Altersrenten ist seit Ende der 1990er Jahre um zwei Jahre gestiegen. In den letzten Jahren nimmt der Abstand zur Regelaltersgrenze wieder zu.
Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil pflegebedürftiger Menschen. Die Pflegequote ist für hochbetagte Frauen deutlich höher als für gleichaltrige Männer.
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