Immer mehr Frauen sind kinderlos, insbesondere in Städten ist ihr Anteil hoch. Kinderreich sind vor allem Frauen mit niedriger Bildung.
Mit 45 bis 49 Jahren ist die fertile Lebensphase von Frauen bis auf sehr wenige Ausnahmen abgeschlossen, so dass ihre endgültige Kinderzahl bekannt ist. Jede fünfte Frau in dieser Altersgruppe war 2022 kinderlos, etwa jede vierte hatte genau ein Kind. Am weitesten verbreitet waren mit einem Anteil von 38 Prozent zwei Kinder. Nur etwas mehr als jede sechste Frau hatte mindestens drei Kinder und konnte damit als kinderreich gelten.
Gegenüber den Frauen, die 2022 im Alter von 70 bis 75 Jahren waren, hat die Kinderlosigkeit deutlich zugenommen. Von diesen war nur jede siebte ohne Kind. Sofern kinderlose Frauen herausgerechnet und nur Mütter betrachtet werden, hat sich die Verteilung der Kinderzahlen in den 25 Jahren aber nicht verändert: Jeweils 30 Prozent der Mütter hatten ein Kind, knapp die Hälfte zwei Kinder und rund 20 Prozent drei oder mehr Kinder.
Die Kinderzahl unterscheidet sich regional deutlich. Je ländlicher der Wohnort von 45- bis 49-jährigen Frauen ist, desto seltener waren sie kinderlos und desto häufiger hatten sie zwei Kinder. Dieser Unterschied erklärt sich teilweise durch den Umzug von vielen Familien aus Städten ins semiurbane Umland oder aufs Land. In den Städten verbleiben dann mehr kinderlose Frauen.
Unterschiede in der Kinderzahl zeigen sich ferner in Abhängigkeit vom Bildungsstand. Mehr als jede dritte 45- bis 49-jährige Frau mit niedriger Bildung hatte 2022 mindestens drei Kinder. Im Vergleich dazu war nur jede siebte Frau mit mittlerer oder hoher Bildung kinderreich. Gleichzeitig ist die Kinderlosigkeit bei Frauen mit niedriger Bildung gering und steigt mit dem Bildungsstand. Fast jede vierte Akademikerin oder andere Frau mit hohem Bildungsabschluss blieb kinderlos. Sofern sie Kinder haben, waren es allerdings mehr als bei Frauen mit mittlerer Bildung.
Die Kinderlosigkeit hochqualifizierter Frauen wird vor allem mit den teils noch immer unzureichenden Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Verbindung gebracht. Akademikerinnen investieren viel in ihre Ausbildung und wollen das erworbene Potenzial auch nutzen. Vor die Wahl zwischen Erwerbstätigkeit und Familie gestellt, entscheiden sich die Frauen häufiger gegen Kinder und für den Beruf und die Karriere. Aufgrund der langen Ausbildungszeiten bekommen Akademikerinnen ihre Kinder zudem relativ spät, wodurch sich die fertile Lebensphase verkürzt. Die aufgeschobenen Geburten werden dann nicht in vollem Umfang nachgeholt und es kommt öfter zu ungewollter Kinderlosigkeit. Dazu trägt auch bei, dass sich Frauen mit hoher Bildung oft schwerer tun, für die Familiengründung einen geeigneten Lebenspartner zu finden. Schließlich kommt die Gewöhnung an einen Lebensstil ohne Kinder hinzu, der die Entscheidung für die Kinderlosigkeit begünstigt.
Deutschland gehört seit den 1970er Jahren zu den Ländern mit einem sehr niedrigen Geburtenniveau. Nach einem temporären Anstieg ist die zusammengefasste Geburtenziffer zuletzt wieder gesunken.
Immer mehr Kinder unter drei Jahren besuchen eine Tageseinrichtung oder sind in Tagespflege. Bei den 3- bis 5-jährigen Kindern ist die Betreuungsquote leicht rückläufig.
Die meisten Väter sind in Vollzeit erwerbstätig. Mütter arbeiten umso häufiger, je älter das jüngste Kind ist – allerdings überwiegend in Teilzeit.
Blätterfunktion
Hinweis zur Verwendung von Cookies
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz